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WM-Vergabe an Saudi-Arabien: „Ein von langer Hand inszeniertes Spiel“ – Sport | ABC-Z

Gianni Infantino, Fifa-Boss: „Das ist eine Botschaft der Einheit in einer geteilten Welt. (…) Ich weiß, dass wir eine WM haben werden, die den Erwartungen der Welt entsprechen wird.“

Bündnis, u. a. Amnesty International, Human Rights Watch und Football Supporters Europe: „Die Fifa kann nicht behaupten, dass sie von den massiven Risiken nichts wusste, die mit der Austragung ihrer wichtigsten Veranstaltung in einem Land verbunden sind, das die Menschenrechte mit Füßen tritt. Dasselbe gilt für die nationalen Fußballverbände, die für diese Entscheidung gestimmt haben. Es ist offensichtlich, dass die WM 2034 von Unterdrückung, Diskriminierung und Ausbeutung im großen Stil geprägt sein wird, wenn nicht sofort Gegenmaßnahmen eingeleitet und umfassende Reformen angegangen werden.“

Sabine Poschmann, Sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion: „Ich kann die Vergabe politisch nicht gutheißen. Saudi-Arabien ist, was das Thema Menschenrechte angeht, mindestens genauso problematisch wie Katar. Generell ist das System, wie die Fifa mit Vergaben operiert, inakzeptabel, da man bei abweichendem Stimmverhalten Nachteile für sich selbst befürchten muss. Auch, dass mittlerweile wieder gleichzeitige Vergaben mehrerer Turniere möglich sind und die Fifa damit ihre eigene Reform rückgängig gemacht hat, ist kein gutes Zeichen für die Zukunft.“

Philip Krämer und Boris Mijatovic, Die Grünen: „Der Prozess zur Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2034 der Männer nach Saudi-Arabien markiert eine ernüchternde Rückkehr zu alten Mustern: fehlende Transparenz, mangelnder Wettbewerb und Hinterzimmerabsprachen, die jede demokratische Kontrolle vermissen lassen. Die heutige Entscheidung ist der traurige Abschluss eines von langer Hand vorbereiteten und inszenierten Spiels.“

Steve Cockburn, Amnesty International: „Die Fifa hat in jeder Phase des Bewerbungsverfahrens gezeigt, dass ihr Einsatz für die Menschenrechte eine Farce ist. Die rücksichtslose Entscheidung der Fifa, die Weltmeisterschaft 2034 an Saudi-Arabien zu vergeben, ohne dass der Menschenrechtsschutz gewährleistet ist, wird viele Menschenleben gefährden.“

Englischer Fußballverband (FA): „Fußball ist ein globales Spiel, es ist für alle da. Unser Engagement für Vielfalt und Inklusion bedeutet, respektvoll allen gegenüber zu sein, allen Religionen und Kulturen. Wir glauben, dass die Ausrichtung einer WM ein Katalysator für positive Veränderungen sein kann, was am besten durch Zusammenarbeit mit den Gastgebernationen erreicht wird. Wir werden mit der Fifa und der Uefa daran arbeiten und sicherstellen, dass die Verpflichtungen zur Achtung aller Menschenrechte eingehalten werden.“

Wolfgang Bartosch, Interimspräsident des Österreichischen Fußball-Bunds: „Ein Großereignis wie eine WM stellt für alle Ausrichter eine Chance dar, dass soziale Standards und Bedingungen im Gastgeberland nachhaltig diskutiert und dadurch verbessert werden. Die gesamte Welt blickt auf diese Länder und so wird für mehr Transparenz und auch Druck von außen gesorgt. Wir wollen Brücken bauen und die Hand ausstrecken.“

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