WM-Pleite gegen Real ein Klassenunterschied | ABC-Z

East Rutherford. Borussia Dortmund muss im WM-Viertelfinale die Segel streichen. Nun geht es in den Urlaub. So lief die Partie in New Jersey.
Marcel Sabitzer konnte es nicht fassen. In der neunten Minute der Nachspielzeit hatte er den Ausgleich auf dem Fuß, doch Torwart Thibaut Courtois reagiert herausragend. Am Ende gewann Real Madrid das WM-Viertelfinale gegen Borussia Dortmund mit 3:2 (2:0) – ein Ergebnis, das auf einen knappen Spielverlauf hindeutete, der es aber nicht war.
Die Zuschauerinnen und Zuschauer sahen ein lange unspektakuläres Spiel, in dem der BVB nur Beiwerk war. Die Schlussphase aber war das genaue Gegenteil mit drei Toren und einer Roten Karte. Reals Tore schossen Gonzalo Garcia (10.), Fran Garcia (20.) und Kylian Mbappé (90.+4). Maximilian Beier (90.+2) und Serhou Guirassy (90.+8, Foulelfmeter ) brachten den BVB zweimal heran. Im Zuge des 2:3 sah Reals Dejan Huijsen die Rote Karte. Dann rettete Courtois gegen Sabitzer. Durchatmen. Die lange Zeit unterlegenen Dortmunder Profis flogen noch am Abend zurück in die Heimat und werden nun ihren zweiten Sommer-Urlaub antreten.
BVB gegen Real Madrid: Zwei Änderungen in der Startelf
BVB-Trainer Niko Kovac hatte seine Mannschaft nach dem 2:1-Achtelfinalsieg gegen CF Monterrey auf zwei Positionen umgebaut. Für Felix Nmecha, der sich unwohl fühlte, begann Marcel Sabitzer im defensiven Mittelfeld, um das Zentrum gegen Reals Offensivkraft zu stärken. „Wir brauchen heute Kompaktheit, einen klaren Sechser“, begründete Kovac seine Wahl. Da sei Sabitzer eher derjenige, der die Position hält, als Nmecha. Julian Brandt vertrat den gelbgesperrten Jobe Bellingham – das Bruderduell gegen den drei Jahre älteren Jude Bellingham fiel bekanntlich aus. Bei Real saß Ausnahmestürner Kylian Mbappé nur auf der Bank.
Die BVB-Profis Pascal Groß und Marcel Sabitzer konnten Real Madrids Jude Bellingham nicht stoppen.
© Getty Images via AFP | Sandra Montanez
Der BVB, der am Vormittag des Spieltags den Transfer von Jamie Gittens (20) zum FC Chelsea offiziell als perfekt vermeldet hatte, überraschte gleich mit der ersten großen Chance der Partie. Daniel Svensson bekam eine zweite Chance auf Hereingabe, die zirkelte er auf den kurzen Pfosten, an dem der Kopfball von Brandt nur knapp links am Tor vorbeirauschte (6.).
BVB gegen Real Madrid: Bei beiden Gegentoren im Tiefschlaf
In der Folge allerdings ergab sich ein Klassenunterschied in New Jersey. Die Dortmunder ließen sich tief in die eigene Hälfte drängen, Real schaffte es immer wieder über die Flügel gefährlich zu werden. Und so schafften es die Madrilenen auch, nach nur 20 Minuten die Partie so gut wie zu entscheiden. Erst flankte Arda Güler auf Gonzalo Garcia, der aus fünf Metern sein viertes Turnier-Tor erzielte und damit die Entdeckung unter Xabi Alonso bleibt (10.). Zehn Minuten später – diesmal von der rechten Seite – traf Fran Garcia nach Pass von Real-Neuzugang Trent Alexander-Arnold. Zweimal fiel die gesamte BVB-Abwehr in den Tiefschlaf.
Real hätte noch ein, zwei weitere Tore erzielen können. Dann nahmen die Königlichen etwas den Fuß vom Gaspedal. Die Dortmunder hatten viel Ballbesitz, 58 Prozent bis zur Pause, doch damit konnte der BVB überhaupt nichts anfangen. Es war ein erschreckend harmloser Auftritt.
BVB gegen Real Madrid: Nur eine Chance durch Maximilian Beier
Trainer Kovac tauschte in der Halbzeit dreimal. Nmecha, Maximilian Beier und Yan Couto kamen für Groß, Süle und Adeyemi. Und lange machte die Besetzung beim trägen, als WM-Viertelfinale getarnten Sommerkick keinen Unterschied. Nur einmal sorgte der BVB für Gefahr. Der agile Beier setzte sich im Strafraum durch und kam immerhin mal zu einem Abschluss, der jedoch Madrids Torwart Thibaut Courtois keine Mühe machte (61.). Im Gegenzug traf Aurelien Tchouameni per Distanzschuss die Latte. Bitter für den BVB: Julien Duranville musste nur 20 Minuten nach seiner Einwechslung verletzungsbedingt wieder herausgenommen werden. Dann begann die spektakuläre Schlussphase.