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“Wladislaw, was machst du da?”: Streit von Noch-Ehepaar: Anklage nach Schießerei bei russischem Online-Giganten | ABC-Z


“Wladislaw, was machst du da?”

Streit von Noch-Ehepaar: Anklage nach Schießerei bei russischem Online-Giganten

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In Moskau eskaliert ein Streit zwischen der Gründerin von Russlands größtem Online-Händler und ihrem Noch-Ehemann. Dieser taucht mit Begleitern im Firmengebäude auf. Es kommt zu einer Schießerei mit zwei Toten. Der Mann wird jetzt wegen Mordes angeklagt.

Nach einer Schießerei im Moskauer Büro des russischen Online-Händlers Wildberries ist der Noch-Ehemann der Firmengründerin verhaftet und des Mordes angeklagt worden. Außerdem werde ihm versuchter Mord an einem Polizeibeamten vorgeworfen, teilten seine Anwälte mit. Dies sei eine “eklatante und beispiellose Verletzung” der Rechte ihres Mandanten.

Wladislaw Bakaltschuk, der mit seiner Frau Tatjana in Scheidung lebt, war am Mittwoch mit mehreren Begleitern in den Geschäftsräumen von Wildberries aufgetaucht. Bei einem anschließenden Schusswechsel kamen zwei Menschen ums Leben. Die Noch-Eheleute gaben sich gegenseitig die Schuld an dem Vorfall. Wladislaw, der einen Minderheitsanteil an Wildberries hält, betonte, er sei zu einem geplanten Termin gekommen, um die Zukunft des Unternehmens zu diskutieren, als Sicherheitsleute das Feuer eröffnet hätten. Tatjana bestritt dies.

Es sei kein Treffen vereinbart gewesen. In einer tränenreichen Videobotschaft wandte sie sich jetzt an ihren Noch-Ehemann. “Wladislaw, was machst du da? Wie willst du in die Augen deiner Eltern und unserer Kinder schauen? Wie konntest du die Situation so ad absurdum führen?” Aufzeichnungen der Wildberries-Sicherheitskameras vom Mittwoch zeigen Personen, die auf den Eingang des Wildberries-Gebäudes zulaufen und ihre Waffen ziehen. Anschließend sind Schüsse zu hören. Der Vorfall weckt Erinnerungen an die 1990er-Jahre, als tödliche Revierkämpfe in der russischen Geschäftswelt an der Tagesordnung waren.

Putin genehmigt Fusion mit anderer Firma

Tatjana und Wladislaw liegen wegen der geplanten Fusion von Wildberries mit dem Werbeflächen-Vermarkter Russ im Clinch. Tatjana soll an dem fusionierten Unternehmen rund 65 Prozent halten, während sie ihren Online-Händler bislang zu 99 Prozent besitzt. Wladislaw hatte seinerzeit gesagt, seine Frau sei manipuliert worden, um dem Deal zuzustimmen. Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow stellte sich auf seine Seite und bezeichnete die Fusion als Vermögensraub.

Tatjana hat diese Vorwürfe zurückgewiesen. Der russischen Regierung zufolge gab Präsident Wladimir Putin dem Deal grünes Licht. Wildberries gilt als russische Antwort auf Amazon und macht jährliche Umsätze von mehreren Milliarden US-Dollar. Die Firmengründerin Tatjana Bakaltschuk ist dem Magazin “Forbes” zufolge die reichste Frau Russlands.

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