Wladimir Putin empfängt Sonderbeauftragten von Donald Trump Steve Witkoff in Moskau | ABC-Z

Neue Sanktionen drohen
Putin empfängt Trumps Sonderbeauftragten Witkoff
06.08.2025, 13:22 Uhr
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Am Freitag läuft das von Trump gesetzte Ultimatum gegen Russland aus. Bisher bewegt sich der Kreml nicht. In Moskau empfängt Machthaber Putin allerdings jetzt den Gesandten des US-Präsidenten.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat in Moskau den US-Sondergesandten Steve Witkoff empfangen. Das teilte der Kreml auf seiner Website mit, ohne Einzelheiten zu nennen. Fotos des Kremls zufolge nahm an dem Treffen auch Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow teil.
Die Gespräche finden vor dem Hintergrund der von US-Präsident Donald Trump gesetzten Frist zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine statt, die am Freitag ausläuft. Trump hatte mit weiteren Sanktionen gegen Russland gedroht, sollte es seine Offensive nicht einstellen.
Die “Financial Times” berichtet von möglichen weiteren US-Maßnahmen gegen die sogenannte russische Schattenflotte. Damit könnte aus Sicht der US-Administration der wirtschaftliche Druck auf das Putin-Regime verstärkt werden. Mit der “Schattenflotte” umgeht Russland westliche Sanktionen zum Öltransport. Die oftmals alten und maroden Tanker verkehren unter undurchsichtigen Eigentumsverhältnissen und mit fehlendem Versicherungsschutz auf hoher See. Die EU hat mehr als 400 entsprechende Schiffe bereits sanktioniert, auf US-Listen stehen dagegen nur 213 Tanker.
Russland plant einem Bericht von “Bloomberg” zufolge offenbar, den USA verschiedene Angebote zu unterbreiten, um zusätzliche Sanktionen zu verhindern. “Ein möglicher Vorschlag könnte darin bestehen, die Luftangriffe mit Drohnen und Raketen als Geste der Deeskalation auszusetzen – vorausgesetzt, die Ukraine unterzeichnet das Abkommen ebenfalls”, berichtet ein namentlich nicht genannter Insider. Die Erfolgschancen für eine Einigung zwischen Moskau und Washington schätzt dieser aber als gering ein.
Trump sagte am Dienstag, er wolle die Gespräche Witkoffs in Moskau abwarten, bevor er Strafmaßnahmen auf den Weg bringe. “Wir werden sehen, was passiert”, sagte er. Russland zeigte sich von den Drohungen bisher unbeeindruckt. Die Verhandlungen über eine Waffenruhe in der Ukraine laufen seit Monaten ins Leere.
Nachdem es zwischen den USA und Russland wegen des Ukraine-Krieges jahrelang kaum Kontakt gegeben hatte, ist Witkoff mittlerweile zum fünften Mal in diesem Jahr in Moskau. Der Kreml hatte zuvor nicht ausgeschlossen, dass der Amerikaner auch dieses Mal von Putin empfangen wird.