Ebersberg: AfD fordert Rücktritt von Landrat Niedergesäß – Ebersberg | ABC-Z

Nachdem öffentlich geworden ist, dass die Regierung von Oberbayern den Ebersberger Landrat wegen diverser Alleingänge deutlich gemaßregelt hat, fordert die AfD nun den Rücktritt von Robert Niedergesäß (CSU). Der Bundestagsabgeordnete und AfD-Kreisvorsitzende Christoph Birghan schreibt: „Mit Verwunderung nehme ich zur Kenntnis, dass die politisch Verantwortlichen im Landkreis Ebersberg Landrat Robert Niedergesäß trotz schwerwiegender Rechtsverstöße und massiver Steuergeldverschwendung in Schutz nehmen – auf Kosten der Bürger. Herr Niedergesäß sollte die politische Verantwortung übernehmen und zurücktreten.“ Ein Landrat, der den Kreistag wissentlich übergehe und gravierende finanzielle Schäden verursache, sei nicht länger tragbar.
Allein der gescheiterte Rechtsstreit um das Gymnasium Kirchseeon hat den Landkreis rund 350 000 Euro gekostet. Hinzu kommen 1,4 Millionen Euro für eine Coaching-Software, die laut Birghan „selbst in der Verwaltung intern als ,quasi nutzlos‘ eingestuft wird“. Beide Entscheidungen hatte der Landrat im Alleingang und ohne die notwendige Beteiligung des Kreistags getroffen.
Die politische Mehrheit stelle sich hier nicht hinter das Recht, sondern vor die Person
Doch statt diesen Rechtsbruch ernst zu nehmen, habe eine Mehrheit aus CSU, FDP, SPD und Freien Wählern im Strategieausschuss des Kreistags für eine nachträgliche Absolution gestimmt, kritisiert der AfD-Abgeordnete. „Die politische Mehrheit stellt sich damit nicht hinter das Recht, sondern vor die Person Niedergesäß. Der einfache Bürger würde in einem ähnlichen Fall gnadenlos zur Kasse gebeten werden.“
Christoph Birghan stammt aus Steinhöring. Er war 2025 im Wahlkreis Traunstein-Berchtesgadener Land für die AfD angetreten und hatte dort 18 Prozent der Erststimmen erreicht. Aufgrund seiner guten Platzierung auf der AfD-Landesliste, dort stand er auf Platz 17, zog er in den Bundestag ein.