Gymnasium Karlsfeld: Startbereit für neues Schuljahr – Dachau | ABC-Z

Eine Schule, vier Gebäude. Was wie Stückwerk klingt, ist Teil des pädagogischen Konzepts, das im neuen Gymnasium Karlsfeld (GMK) umgesetzt werden soll. Die Häuser erstrecken sich über das Gelände in der Bayerstraße und sind lediglich mit Gängen miteinander verbunden. Große Fensterfronten beherrschen die Fassaden. Im Außenbereich wachsen bereits jetzt die ersten Pflanzen und verleihen dem Gelände grüne Tupfer. Noch ist die Schule allerdings eine große Baustelle, der Innenausbau in vollem Gange. Bis zum August muss alles fertig werden, denn im September werden hier die ersten Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf bis acht erwartet.
Zum kommenden Schuljahr öffnet das GMK seine Türen. Bei einem Rundgang zeigt sich Bauleiter Roland Leibhard vom Landratsamt Dachau aber zuversichtlich, dass pünktlich zum geplanten Schulstart auch alles so weit fertig sein wird, sodass der Unterricht reibungslos beginnen kann. Spatenstich war im Mai 2022, die Bauarbeiten wurden erschwert durch die Nachwehen der Corona-Pandemie und die Energiekrise. Zuletzt mussten noch zwei Baufirmen Insolvenz anmelden. Dennoch ist auch Landrat Stefan Löwl (CSU) überzeugt, dass der Endspurt auf der Baustelle wie geplant über die Bühne gehen wird. Übrige Arbeiten, die dann doch noch zu tun sein werden, werden sich laut Löwl auf Kleinigkeiten beschränken.
Insgesamt ist das Gymnasium für 1350 Schülerinnen und Schüler ausgelegt, im September werden laut dem neuen Schulleiter Tobias Berlinger zunächst schätzungsweise 580 Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf bis acht die neuen Räume betreten. Kinder und Jugendlichen aus dem Landkreis Dachau sowie aus der Landeshauptstadt München sollen hier gemeinsam unterrichtet werden. Die Schule hat nämlich eine Besonderheit: Sie wurde zu einem Drittel von der Landeshauptstadt München und zu zwei Dritteln vom Landkreis Dachau finanziert, sie entstand also in kommunaler Zusammenarbeit.
Das Lernhauskonzept verbessert die „individuelle Förderung“
Obwohl in vielen Räumen noch die Decken fehlen, ist der Aufbau der vier Gebäude zu erkennen, die nach dem Münchner Lernhauskonzept angelegt sind. Das bedeutet, dass in jedem der Gebäude eine eigene kleine Schule unter dem Dach des GMK entsteht. Berlinger schätzt das Konzept: „Die individuelle Förderung von Schülern wird mit dem Lernhauskonzept deutlich verbessert.“ Lehrkräfte seien freier in der Gestaltung ihres Unterrichts, zusätzlich schaffe ein Doppelstunden-Prinzip mehr Flexibilität, so der Schulleiter. Außerdem sollen sich Schülerinnen und Schüler in den nach Jahrgangsstufen aufgeteilten Lernhäusern mehr untereinander mischen, anstatt sich in ihren eigenen Klassenverbänden zu isolieren. Dieses Konzept soll demnach eine angenehmere Schulzeit für Lehrerinnen und Schüler schaffen.


Ausgestattet mit einer hellen Aula, lichtdurchfluteten Klassenzimmern und Gruppenräumen, Lehrerteam-Bereichen und Ganztagsbereichen macht das Gebäude einen Eindruck, der zum Lernen einladen soll. Gute Aussichten gibt es dazu: Vom zweiten Stockwerk kann man bei gutem Wetter die Zugspitze erblicken. Drei Innenhöfe am Gebäude sollen begrünt werden, einer von ihnen mitgestaltet von Schülerinnen und Schülern. Zudem sind die Klassenzimmer, durch deren großzügige Fenster viel Tageslicht einfällt, mit Sonnenschutz ausgestattet, damit niemand beim Unterricht auf den Smartboards geblendet wird. Auch der Standort von Berlingers Büro steht schon fest, und zwar direkt neben dem Haupteingang mit großem Fenster in Richtung der Bushaltestelle, an der seine Schützlinge Tag täglich aus den Bussen steigen werden.
Langfristig sollen es circa ein Drittel Münchner und zwei Drittel Dachauer Schülerinnen und Schüler sein
Langfristig sollen etwa die Schülerinnen und Schüler in zwei der fünf Klassen aus München in die Schule kommen, die restlichen drei Klassen sollen aus dem Landkreis Dachau stammen, so Berlinger. Die Landeshauptstadt kann die zusätzliche Kapazität für Schülerinnen und Schüler nur allzu gut gebrauchen – in München platzen Schulen aus allen Nähten. Berlinger aber freut sich vorerst darüber, dass der Unterricht wohl direkt gut gefüllt anlaufen wird.
Auch für ausreichend Sportflächen ist im GMK – anders als an der ein oder anderen Münchner Schule – ebenfalls gesorgt. Die große Sporthalle ist ebenso versehen mit Fensterfronten, die den Raum erhellen, außerdem ist sie in vier Teile abtrennbar, vier Sporteinheiten können gleichzeitig stattfinden. Neben dem sportlichen Angebot stehen am GMK verschiedene Zweige zur Auswahl: Schülerinnen und Schüler können zwischen einem sprachlichen und einem naturwissenschaftlichen Zweig wählen. Die Voranmeldung der zukünftigen Fünftklässlerinnen und Fünftklässler läuft bereits, auch die Jahrgangsstufen sechs bis acht können sich schon im Gymnasium einschreiben.