Thomas Billhardt: Chronist der Menschlichkeit | ABC-Z

„Hätte ich nicht reisen können, wäre ich in diesem Gefängnis der DDR sehr unglücklich gewesen“, hat Thomas Billhardt einmal gesagt. Die Bilder, die der Reportagefotograf vom Vietnamkrieg, aus Kambodscha oder Chile mitbrachte, wurden für die Bürger der DDR zum Fenster der Welt und schrieben gleichzeitig Geschichte.
Mit Aufnahmen, etwa eines Händchen haltenden Soldatenpaars oder von Kindern, die Schutz in einem Bunker in Hanoi suchen, verstand es Billhardt, die Menschen, die unter dem Vietnamkrieg litten, auf einfühlsame Weise in den Mittelpunkt seiner Arbeiten zu stellen.
Billhardt fotografierte außerdem den berühmten Bruderkuss zwischen SED-Parteichef Erich Honecker und dem ehemaligen Staatsoberhaupt der Sowjetunion, Leonid Breschnew. Als Chronist der Wiedervereinigung dokumentierte er die Montagsdemonstrationen und den Mauerfall. Jetzt ist Billhardt, der 1937 in Chemnitz geboren wurde, im Alter von 87 Jahren gestorben. Seine Bilder bleiben.