Vor dem EZB-Zinsentscheid: Beim Tagesgeld geht’s rasant bergab, beim Festgeld nur noch moderat | ABC-Z

Vor dem EZB-Zinsentscheid
Beim Tagesgeld geht’s rasant bergab, beim Festgeld nur noch moderat
17.04.2025, 09:49 Uhr
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Die EZB dürfte heute erneut den Einlagenzinssatz senken. Schon in den letzten Wochen hat sich der Trend zu sinkenden Tagesgeldzinsen deutlich verschärft. Beim Festgeld hat sich der Rückgang der Zinsen deutlich abgeschwächt.
Parken Banken und Sparkassen Geld bei der Europäischen Zentralbank (EZB), erhalten sie derzeit dafür noch 2,50 Prozent Zinsen. Heute steht erneut ein Zinsentscheid der Notenbanker an, wobei die meisten Marktteilnehmer mit einer erneuten Senkung rechnen.
Die Durchschnittszinsen bundesweit verfügbarer Angebote für Tagesgeld sind seit Anfang März um 0,08 Prozentpunkte gesunken. Bundesweit verfügbare Angebote bringen im Schnitt aktuell 1,4 Prozent. Zuvor waren die Durchschnittszinsen schon im Februar ebenfalls um 0,08 Prozentpunkte gesunken. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Zinsanalyse des Vergleichsportals Verivox, für die rund 800 Banken und Sparkassen ausgewertet wurden.
Tagesgeld: Talfahrt geht weiter
“In den letzten Wochen haben die Tagesgeldzinsen ihre Talfahrt nahezu ungebremst fortgesetzt”, sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. “Seit dem vorletzten Sommer standen die Zinsen nicht mehr so niedrig wie aktuell.”
Bei regionalen Kreditinstituten fielen die Tagesgeldzinsen weniger stark. Das liegt aber vor allem an dem hier generell niedrigeren Zinsniveau. Sowohl bei den Sparkassen als auch bei den regionalen Genossenschaftsbanken sind die Tagesgeldzinsen seit Anfang März um jeweils 0,03 Prozentpunkte gesunken. Im Schnitt zahlen die Sparkassen aktuell 0,48 Prozent. Mit durchschnittlich 0,5 Prozent stehen Zinsen bei den Genossenschaftsbanken geringfügig höher. Zu dieser Gruppe zählen die örtlichen Volks- und Raiffeisenbanken sowie die PSD- und Sparda-Banken.
Tagesgeldzinsen in nennenswerter Höhe gibt es bei den regionalen Kreditinstituten nur noch selten: Lediglich jede achte der insgesamt 317 Sparkassen (12 Prozent) und der 376 regionalen Genossenschaftsbanken (13 Prozent) in der Verivox-Auswertung bieten einen Tagesgeldzins von 1 Prozent oder mehr. Unter den 91 bundesweit aktiven Banken liegt dieser Anteil bei 80 Prozent.
Rückgang bei Festgeldzinsen deutlich abgeschwächt
Auch beim Festgeld sind die Zinsen über alle Laufzeiten weiter gesunken. Der Durchschnittszins bundesweit verfügbarer Festgeldanlagen mit 2 Jahren Laufzeit liegt mit 2,11 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit Dezember 2022. Anders als beim Tagesgeld hat sich der Rückgang der Zinsen hier aber zuletzt deutlich abgeschwächt.
Laut Verivox preisen die Banken in ihren Festgeldkonditionen bereits mit einigem Vorlauf ein, wie sich die Zinsen nach ihrer Einschätzung künftig entwickeln werden. Weil die meisten Marktteilnehmer bislang davon ausgingen, dass sich die aktuelle Zinssenkungs-Phase allmählich ihrem Ende nähert, ging es für die Festgeldzinsen zuletzt nur noch moderat nach unten.