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Windpark Hofoldinger Forst: Erstes Windrad in Betrieb – Landkreis München | ABC-Z

Am Mittwochnachmittag versinkt das Sauerlacher Windrad hoch über den Baumkronen des Hofoldinger Forsts im Nebel. Nicht einmal von der nahen Salzburger Autobahn sind die mächtigen Rotorblätter auszumachen, die seit diesem Mittwoch endlich ihren Dienst erfüllen: Sie drehen sich und erzeugen grünen Strom.

Am Morgen des 28. Mai haben noch bei deutlich besserem Wetter diejenigen symbolisch auf einem Tablet den Startknopf gedrückt, die in den vergangenen Jahren den ersten Windpark im Landkreis München gegen alle Widerstände – von der einst so restriktiven 10-H-Regelung in Bayern bis zu Bedenken von Umweltschützern – vorangetrieben haben. Barbara Bogner, die seit 2008 amtierende Bürgermeisterin von Sauerlach, hat das Projekt gemeinsam mit Martin Sterflinger, dem Geschäftsführer der Windenergie Hofoldinger Forst GmbH, sogar seit Beginn der nun 13-jährigen Planungs- und Umsetzungsphase begleitet. Umso stolzer war Bogner, dass das Windrad auf Sauerlacher Gemeindegebiet als Erstes in Betrieb gehen konnte. Otterfings Bürgermeister Michael Falkenhahn (SPD) kann voraussichtlich in drei Wochen die Windenergieanlage auf seinem Gemeindegebiet im Hofoldinger Forst anschalten, noch einmal drei Wochen später ist Ayings Bürgermeister Peter Wagner (CSU) an der Reihe.

Das Sauerlacher Windrad im Hofoldinger Forst (rechts) ist am Mittwoch als erstes von drei Windenergieanlagen in Betrieb gegangen; in drei Wochen folgt das Otterfinger nur wenige Hundert Meter daneben. (Foto: Claus Schunk)

Das Vorhaben Windenergie im Hofoldinger Forst gilt auch deshalb als Vorzeigeprojekt, weil es unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger der drei Gemeinden im Münchner Südosten zustande gekommen ist – und es daher kaum nennenswerten Widerstand gegen den Bau der Rotoren gab. Anfang 2024 zeichneten Interessierte in nicht einmal zweieinhalb Stunden bei einer Crowdfunding-Aktion Anteile im Wert von sechs Millionen Euro. Drehen sich die Windräder, deren Errichtung insgesamt etwas mehr als 20 Millionen Euro kostet, wie gewünscht und erzeugen wie angepeilt Strom für etwa 9000 Haushalte, dürfen sich die Anteilseigner über eine entsprechende Rendite freuen.

Und das über Jahrzehnte hinweg, denn den Windenergieanlagen der Firma Enercon aus dem niedersächsischen Aurich wird eine Lebensdauer von mehr als 20 Jahren zugeschrieben. So lange dürfte es nicht dauern, bis sich im Münchner Umland weitere Windräder drehen werden: Im Höhenkirchner Forst und im Forstenrieder Park werden in den kommenden Jahren die nächsten Windparks entstehen.

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