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Windows 10 Update-Ende: Lösungen für PC-Nutzer – Wirtschaft | ABC-Z

Der Termin war zwar lange bekannt, aber wie so oft nicht allen. Dass Windows 10 bereits von diesem Oktober an keine Sicherheitsupdates mehr bekommt, mag also manche überraschen, nun, da der Termin näher rückt. Und es stellt sich die Frage: Was tun? Eine Übersicht über die wichtigsten Lösungsmöglichkeiten.

1. Update auf Windows 11

Microsoft hat für den Nachfolger von Windows die Anforderungen ziemlich nach oben geschraubt. Wer einen neueren PC hat, der noch mit Windows 10 ausgeliefert wurde, aber diese Anforderungen erfüllt, kann ein Update vornehmen. Für Privatkunden ist das kostenlos. Ob ein PC geeignet ist für Windows 11, lässt sich etwa mithilfe eines Programms namens PC-Integritätsprüfung von Microsoft ermitteln.

2. Windows 10 weiter nutzen

Ja, das ist auch ohne großes Sicherheitsrisiko möglich, denn Microsoft bietet an, gegen Geld oder die Weitergabe von Daten ein weiteres Jahr Sicherheitsupdates zu beziehen. Diese Updates stellt Microsoft Firmenkunden (ebenfalls gegen Bezahlung) ohnehin zur Verfügung. Firmen können ja wegen ihrer Vielzahl an speziellen Programmen nicht so einfach das Betriebssystem wechseln. Für 35 Euro oder die Weitergabe von Daten an Microsoft erkauft man sich allerdings auch nur ein weiteres Jahr – dann soll endgültig Schluss sein für Windows 10. Gar keine gute Idee ist es, Windows 10 einfach so weiter zu nutzen. Je länger man das tut, um so mehr setzt man sich dem Risiko aus, dass Hacker Daten abziehen oder den Rechner als eine Art Zombie etwa für Massenangriffe auf Server oder zum Versand von Spam-Mails nutzen.

3. Einen neuen PC kaufen

Das geht natürlich immer – wenn es das Haushaltsbudget zulässt. Wer keine ressourcenhungrigen High-End-Spiele spielt, dem reicht ein Mini-PC, den man auch hinterm Monitor verstecken kann. Dies ist nach dem Vesa-Standard genormt. Wer den Rechner lieber an verschiedenen Orten nutzen will, greift zu einem Notebook. Die Auswahl ist riesig. Eine gute Möglichkeit sind auch Leasing-Rückläufer aus Firmen – dass diese Geräte auch wirklich uneingeschränkt taugen für Windows 11, sollte man sich allerdings schriftlich versichern lassen.

4. Neue Bauteile einbauen (lassen)

Wer einen Desktop-PC hat und auf Windows 11 aufrüsten will, kann auch darüber nachdenken, die Hauptplatine und den Hauptprozessor (CPU) auszutauschen. In manchen Fällen könnte sogar schon eine neue CPU reichen. Das hängt davon ab, ob die neue, für Windows 11 taugliche CPU in den Sockel auf der Platine passt und darin auch funktioniert. Je nach Anspruch kommen dabei 300 bis 400 Euro für die Teile ganz gut hin. Ob einem der alte Computer das noch wert ist, muss im Einzelfall entschieden werden.

5. Windows 11 auf nicht tauglichem PC installieren

Im Internet finden sich viele Anleitungen dazu, wie man Windows 11 auch auf PCs installieren kann, die laut Microsofts Anforderungen dafür eigentlich nicht geeignet sind. Auch wenn das gelingt, ist es eine wackelige Angelegenheit. Das kann dann zu einem bösen Erwachen führen, wenn es Microsoft einfällt, die Schleichwege mit einem Update zu versperren. Dann geht die Frickelei erneut los – oder es wird schlimmstenfalls doch eine andere Lösung fällig. Vorsicht auch bei Gebrauchtgeräten: Auf manchen davon ist Windows 11 zwar aufgespielt, aber an den Richtlinien von Microsoft vorbei. Sie unterliegen also denselben Risiken.

6. Ein Tablet nutzen

Tablets versuchen schon seit Jahren, Notebooks den Rang abzulaufen, bisher ohne allzu großen Erfolg. Es gibt andockbare Tastaturen, Anschlussmöglichkeiten an externe Monitore. Bei der Software ist man allerdings auf das angewiesen, was es für diese Gerätekategorie gibt. Da vieles heute ohnehin über Browser läuft, muss das kein Hindernis sein, kann es aber – je nachdem, wie man seinen Rechner einsetzt und welche spezielle Software man braucht. In aller Regel dienen Tablets eher zur Ergänzung. Für Mails, Surfen und Schreiben tun es Tablets aber genauso wie ein Laptop.

7. Andere Betriebssysteme verwenden

Zahlen geben die Hersteller zwar nicht heraus, aber klar ist: Der Marktanteil von Windows sinkt, weltweit und in Deutschland sogar noch stärker. Gemessen an den Aufrufzahlen von Webseiten in Deutschland kommen Computer mit dem Apple-Betriebssystem MacOS hierzulande inzwischen fast auf ein Viertel Marktanteil, auch das freie Betriebssystem Linux (fünf Prozent) holt auf, wenn auch auf niedrigerem Niveau. Beides sind gute Alternativen, ein paar Dinge gilt es aber zu beachten. Die Software ist nicht kompatibel, es sei denn, sie wird über den Browser ausgeführt. Auch Peripheriegeräte wie Drucker oder Scanner sollte man testen, bevor man endgültig zuschlägt. Die Nutzeroberflächen sind zwar größtenteils selbsterklärend, aber eben doch anders. Wer sich nicht gerne umgewöhnt, sollte also eher vorsichtig sein. Für MacOS braucht es auch auch einen Computer von Apple. Linux läuft auf einer Vielzahl von Hardware-Plattformen und kommt auch mit älteren Geräten gut zurecht. Die Nutzerfreundlichkeit hat sich stark verbessert.

8. Nicht zu lange warten

Zeitdruck ist schädlich, wenn es darum geht, sorgfältig zu prüfen und abzuwägen. Das könnte beispielsweise dazu führen, dass man in der Eile vergisst, wichtige Daten zu sichern und zu migrieren. Oder dass man ein überteuertes Angebot für ein neues Gerät annimmt. Dazu dürfte es in den nächsten Wochen kommen, wenn bei manchen Windows-10-Nutzern die Torschlusspanik einsetzt. Also lieber nicht mehr lange warten, sondern handeln.

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