Verkehr

Wie nachhaltige Logistik gelingen kann | ABC-Z

Nachhaltigkeit ist in der Logistikbranche längst kein reines Image- oder Moralthema mehr. In Transport und Logistik ist sie heute fester Bestandteil von Investitionsentscheidungen, Kundengesprächen und Ausschreibungen. Spätestens durch politischen Druck zur CO₂-Reduktion, steigende Dieselpreise und CO₂-Kosten müssen Transportunternehmen ökologisch und wirtschaftlich nachhaltig handeln. 

Gerade der Straßengüterverkehr, der rund 80 Prozent aller Güter in Deutschland bewegt, steht unter enormem Druck: Hoher Wettbewerbsdruck, geringe Margen – und dennoch große Verantwortung für den Klimaschutz. Umso wichtiger sind praktikable Lösungen zur Reduktion von CO₂-Emissionen, die sich wirtschaftlich tragen lassen.

Es geht dabei nicht nur um E-Lkw oder Wasserstoffprojekte: Schon heute existieren zahlreiche technische Lösungen für emissionsarme Logistik, die gefördert werden – vom Telematiksystem bis zum Reifen mit niedrigem Rollwiderstand.

Wer beim Dieselverbrauch ansetzt, kann den CO₂-Ausstoß im Fuhrpark deutlich verringern. Möglichkeiten zur Kraftstoffeinsparung gibt es viele:

  • Reifen mit geringem Rollwiderstand (Effizienzklasse A)
  • Aerodynamik-Verbesserungen durch Spoiler und Seitenverkleidungen
  • Fahrertrainings für ökonomisches Fahren
  • Digitale Routenplanung zur Vermeidung von Leerfahrten

Schon einfache Maßnahmen wie ein korrekt eingestellter Reifendruck oder Dachspoiler können laut Studien Verbrauch und Emissionen um mehrere Prozent senken – bei hunderten Fahrzeugen ergibt sich ein enormer Hebel.

Um nachhaltige Logistik zu fördern, unterstützt der Bund Transportunternehmen erneut mit dem Programm „Umweltschutz und Sicherheit“ – Nachfolger des bekannten De-minimis-Programms. Der Förderstart ist am 4. August 2025, um 9 Uhr und bietet staatliche Zuschüsse für Unternehmen im Güter- und Werkverkehr.

Doch was wird durch das Förderprogramm unterstützt? Gefördert werden ausschließlich nachrüstbare oder zusätzlich verbaute Maßnahmen zur Emissionsreduktion oder Verbesserung der Verkehrssicherheit:

  • Kraftstoffsparende Reifen
  • Spoiler, Seitenverkleidungen & andere aerodynamische Bauteile
  • Leichtbau-Auflieger
  • Telematiksysteme zur Routenoptimierung
  • Dieselpartikelfilter, Isolierungen, elektrische Trailerachsen
  • Reparaturen an bestehenden förderfähigen Komponenten

Nicht förderfähig: Serienausstattung, gesetzlich vorgeschriebene Bauteile und der Kauf neuer Fahrzeuge.

Antragsberechtigt sind alle Unternehmen mit Sitz in Deutschland, die im gewerblichen Güterkraftverkehr oder Werkverkehr tätig sind – auch kleinere Fuhrparks sind angesprochen. Gefördert werden maximal 10 Fahrzeuge pro Unternehmen und Jahr und die Förderhöhe beträgt bis zu 33.000 Euro. Es besteht die Möglichkeit eine Förderquote von bis zu 80 Prozent zu erhalten, abhängig von Maßnahme und Kategorie.

Das Förderverfahren folgt dem Windhundprinzip: Wer zuerst und vollständig einreicht, hat die besten Chancen. Deshalb gilt: Frühzeitig vorbereiten!

Häufige Fehler, die zur Ablehnung führen:

  • Unvollständige oder fehlerhafte Anträge
  • Förderantrag für serienmäßige oder nicht zulässige Maßnahmen
  • Fehlende interne Abstimmung oder Nachweise
  • Verpasste Fristen – das Budget ist schnell ausgeschöpft

Das Programm „Umweltschutz und Sicherheit“ bietet handfeste staatliche Zuschüsse für emissionsarme Nutzfahrzeuge. Wer sich vorbereitet, kann jährlich mehrere Tausend Euro pro Fahrzeug sparen – und gleichzeitig den CO₂-Fußabdruck des Unternehmens reduzieren.

Weitere Details, Interviews und alle förderfähigen Komponenten gibt es in unserer Podcast-Folge mit Fördermittelberater Thomas Weick.

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