Wie Luis Herakles-Enrique mit Paris in München die Hydra bezwang | ABC-Z

Paris überrollte Inter 5:0. Wie einst Herakles, der Muskelprotz-Heros der griechischen Mythologie, der endlich, endlich die schier unbezwingbare Hydra eliminieren konnte. Hydra, dieses vielköpfige Ungeheuer, trat in den vorherigen Runden in den Trikots der Nerazzurri auf. Wenn Hydra-Inter im Nahkampf einen Kopf verlor, wuchsen ihr zwei neue nach. Was die Bayern im Viertelfinale hautnah erlebten. Hydras Kopf in der Mitte, der Lautaro, war unsterblich, stieß einen tödlichen Hauch aus. Daran zerschellte im Halbfinale das fruchtbar-ekstatische Barcelona, das mit Dionysos im Bunde schien.
Luis Herakles-Enrique schlägt unbarmherzig das Haupt der Hydra ab
Im Finale von München schlug Luis Herakles-Enrique unbarmherzig das Haupt der Hydra ab. Um es weniger martialisch zu formulieren: PSG ließ Inter so alt aussehen, wie einige der betagten Herren tatsächlich sind. Was hätten eigentlich die Bayern, an der AH aus Mailand knapp, aber verdient gescheitert, in diesem Finale anrichten können gegen das PSG-Ensemble von Trainer Luis Enrique?
Nun ja, im November besiegten die Münchner in einem der acht Ligaphasenspiele die Franzosen mit 1:0. Ein Ausrufezeichen-Erfolg, aber ohne echte Relevanz. Beide Schwergewichte, Dominatoren ihrer jeweiligen Ligen, verpassten im neuen Modus die Top8, mussten in die Strafrunde namens Playoffs. Paris lernte daraus, räumte drei Premier-League-Brocken (Liverpool, Aston Villa, Arsenal) aus dem Weg.
Was der FC Bayern aus diesem Finale lernen kann
Den Bayern fehlte gegen Inter das Spielglück, der letzte Punch und die Qualität. Was gegen diese homogene PSG-Maschinerie noch augenscheinlicher geworden wäre. Wie lautet das Learning aus diesem Finale? Es braucht eine klare Philosophie (Vincent Kompany), ein Urvertrauen der Bosse (okay, abwarten), eine fixe Achse (Tah, Kimmich, Musiala, Kane) und ein uneitles, funktionierendes Mannschaftsgebilde. Vor allem braucht es Geduld und Ruhe.
In der griechischen Mythologie ist Galene die Gottheit des ruhigen Meeres. Möge der Tegernsee 2024/25 sanftes Wasser tragen.