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Deutsche Post: Verdi ruft zu weiteren Warnstreiks auf – Wirtschaft | ABC-Z

Im festgefahrenen Tarifstreit mit der Deutschen Post erhöht die Gewerkschaft Verdi weiter den Druck. Für Donnerstag hat die Dienstleistungsgewerkschaft erneut bundesweit Beschäftigte in der Brief-, Paket- und Verbundzustellung sowie in Service-Niederlassungen zum Streik aufgerufen. Bereits in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hatten zahlreiche Mitarbeiter in den Paketzentren die Arbeit niedergelegt. Die Warnstreiks in der Spät- und Nachtschicht führten zu ersten Verzögerungen bei der Bearbeitung und Zustellung von Sendungen.

Verdi kritisiert das bisherige Angebot der Arbeitgeberseite als „völlig unzureichend“ und warnt vor erheblichen Reallohnverlusten für die rund 170 000 Tarifbeschäftigten. Konkret fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Löhne um sieben Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem setzt sich Verdi für drei zusätzliche Urlaubstage ein, um der zunehmenden Arbeitsbelastung der Beschäftigten Rechnung zu tragen. Mitglieder der Gewerkschaft sollen vier zusätzliche freie Tage erhalten.

Die Deutsche Post bietet hingegen eine Erhöhung in zwei Schritten an: Zunächst sollen die Löhne um 1,8 Prozent steigen, später um weitere zwei Prozent – und das bei einer deutlich längeren Laufzeit von 27 Monaten. Zudem ist die Post bereit, für Beschäftigte, die bislang weniger als 30 Urlaubstage im Jahr haben, einen zusätzlichen Urlaubstag zu gewähren. Das betrifft etwa zwei Drittel der Belegschaft.

Die drei bisherigen Verhandlungsrunden brachten kein Ergebnis, für Montag ist die vierte Runde geplant. Die Post betonte, Ziel sei es, am Verhandlungstisch zu einem Ergebnis zu kommen. In den vergangenen Wochen hatte Verdi immer wieder punktuell zu Warnstreiks aufgerufen – mit teils deutlichen Auswirkungen auf die Post- und Paketzustellung. Laut Deutscher Post waren bei den jüngsten Arbeitsniederlegungen rund zehn Prozent der täglichen Briefsendungen betroffen, im Paketbereich etwa 25 Prozent. Insgesamt beteiligten sich rund 3 300 Beschäftigte an den Streiks. Damit dürften bereits Millionen von Sendungen betroffen gewesen sein.

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