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Wie EHC und Fans dem verstorbenen Tobi Eder gedenken | ABC-Z

München – Der Schock in Eishockey-Deutschland sitzt nach dem tragischen Tod von Tobias Eder weiterhin tief – und das dürfte sich so schnell auch nicht ändern. Das Gedenken an den Nationalspieler, die Trauer über den großen Verlust wird auch am Freitagabend (19.30 Uhr/Magentasport) die Partie des EHC Red Bull München gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven begleiten.

EHC-Fans planen Andacht am SAP Garden

Es wird ein Spieltag einer gewissen Stille mit einem stark reduzierten Rahmenprogramm. Die Profis des EHC werden einen Sticker mit dem Namen des Bruders von Andreas Eder auf dem Trikot tragen, wie an allen Spielorten der DEL gibt es eine Gedenkminute.

EHC-Fans planen zudem am Eingang E1 des SAP Gardens einen Andachtsort, so wie auch die Anhänger der Düsseldorfer EG am Mittwochabend beim Spiel gegen die Schwenninger Wild Wings (4:3 n.P.) eine Gedenkecke für den im Alter von 26 Jahren viel zu früh verstorbenen Eder eingerichtet hatten.

„Da fehlen einem die Worte“

Gerade dieses Spiel in Düsseldorf, dort, wo Tobias Eder in den Jahren zwischen 2019 und 2023 den DEL-Durchbruch und den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft hatte, bevor er zu den Eisbären Berlin wechselte, stand unter dem Eindruck der Schreckensnachricht. „Da fehlen einem die Worte“, sagte DEG-Profi Laurin Braun. Und auch Schwenningens Mirko Höfflin war im Gespräch mit Magentasport die Ergriffenheit anzusehen.

„Man hat am Anfang deutlich gemerkt, dass die Stimmung hier sehr, sehr gedrückt ist“, sagte Höfflin, während „Tobi Eder“-Rufe der Fans zu hören waren und ihm die Stimme fast versagte. Beim Gedenken vor dem Spiel hatten viele Anhänger die Nummern 22 und 20 hochgehalten, die Eder bei den Eisbären und zuvor in Düsseldorf und München getragen hatte, andere hielten vor sich Trikots mit dem Namen des so beliebten und überall geschätzten Stürmers.

Eders Klub Berlin sagt auch Duell mit der DEG ab

„Tobi, du warst ein Großer dieses Sports“, sagte der DEG-Hallensprecher. Auf einem weißen Banner stand in roten Lettern: „Mach et joot, Tobi!“- und an der Bank des achtmaligen deutschen Meisters war ein früheres DEG-Trikot Eders mit der Nummer 20 platziert worden. Jenes nahmen die DEG-Spieler nach dem Erfolg auch mit auf eine Ehrenrunde auf dem Eis.

Bis so etwas wie Normalität in den Ligabetrieb einkehrt, wird es dauern, besonders in Berlin bei Eders Mannschaftskollegen. Die Eisbären sagten nach der Partie in Ingolstadt nun auch das für Freitag vorgesehene Duell mit Düsseldorf ab, das Spiel wird am 12. Februar nachgeholt.

EHC München muss zurück in den Alltag – und Eder-Bruder Andreas stützen

Auch für den EHC wird es eine große Anstrengung, das Spiel gegen das beste Defensivteam der Liga mit voller Konzentration und Leistungsbereitschaft anzugehen, wenn alles so nebensächlich wirkt. Die Mannschaft hat auch die Aufgabe, eine Stütze zu sein für Andreas Eder, Tobis zwei Jahre älteren Bruder, der schon am vergangenen Sonntag in Wolfsburg nicht mehr gespielt hatte, nicht mehr spielen konnte. Der Zeitpunkt seiner Rückkehr ins Team ist offen.

Der Freitag, wenn im ausverkauften SAP Garden wieder Tore und Punkte zählen, wird ein Abend zu Ehren Tobi Eders, der noch vor gut vier Wochen bei Michael Wolfs Trikotzeremonie applaudierend auf dem Eis stand.

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