Wie die Salzburger Zweig-Villa unter die Porsche-Räder kommt – Kultur |ABC-Z

Es ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass sich Stefan Zweig, der in den 1930er-Jahren meistgelesene deutschsprachige Autor (1881-1942) und Ferdinand Porsche, der Erfinder des Volkswagens (1875-1951) nie persönlich getroffen haben. Trotzdem stehen ihre so unterschiedlichen Lebenswege dank der kurvenreichen Geschichte der Salzburger Erinnerungs- und Denkmalpflege dieser Tage gemeinsam symbolträchtig für die schwierige Aufarbeitung der NS-Zeit in Österreich. Auch das starke Echo meiner diesbezüglichen Kolumne über den skandalumwitterten unterirdischen Tunnel- und Garagenbau zur einstigen Zweig Villa durch Wolfgang Porsche, den neuen Besitzer (Der Standard, 29.09) und zusätzliche Informationen haben mich angeregt den Umgang der Stadt Salzburg mit Stefan Zweig vor und nach seinem Selbstmord 1942 in der brasilianischen Stadt Petropolis noch einmal detaillierter zu beschreiben.