Wirtschaft

Donald Trumps Zölle: ++ Parteifreund von Trump fürchtet politisches „Blutbad“ als Folge ++ | ABC-Z

Wochenlang hat US-Präsident Donald Trump mit einem umfassenden XXL-Zollpaket gedroht – nun stellte er seine Maßnahmen vor. Sie sind beispiellos in ihrem Umfang. Auf die meisten Importwaren wird ein Mindestzoll von 10 Prozent eingeführt – mit einem höheren Satz von 20 Prozent für Waren aus der EU. Wie geht es jetzt weiter?

Alle Entwicklungen nach Trumps Zollpaket im Überblick:

15:15 Uhr: „Bleibt stark“: Trump ruft US-Bürger zum Durchhalten auf

Donald Trump ruft die Bevölkerung angesichts der massiven Turbulenzen zum Durchhalten auf. „Das ist eine wirtschaftliche Revolution. Bleibt stark, es wird nicht leicht, aber das Endergebnis wird historisch“, schrieb Trump auf Truth Social. Seine Regierung bringe Jobs und Unternehmen zurück ins Land wie nie zuvor, schon jetzt gebe es Investitionen in Billionenwert.

„Das ist eine wirtschaftliche Revolution, und wir werden gewinnen“, schrieb Trump weiter. Mit Blick auf den Handelskonflikt konkret mit China erklärte der Republikaner: „China ist viel härter getroffen worden als die USA.“

13:33 Uhr – China: Werden weiter entschlossen unsere Interessen wahren

China bekräftigt, im Zollstreit mit den USA weiter die Interessen des Landes zu wahren. China habe entschlossen Maßnahmen ergriffen und werde dies auch weiterhin tun, um seine Souveränität und Sicherheit zu schützen, teilt das Außenministerium mit. Die USA sollten aufhören, Zölle als Waffe zur Unterdrückung der chinesischen Wirtschaft und des chinesischen Handels einzusetzen und das legitime Recht auf Entwicklung des chinesischen Volkes zu untergraben.

07:56 Uhr – China zu Börsen-Ausverkauf: „Der Markt hat gesprochen“

China verweist in seiner Kritik an den neuen US-Zöllen auf den jüngsten Börsen-Ausverkauf. „Der Markt hat gesprochen“, schreibt ein Sprecher des Außenministeriums in Peking auf Facebook. Dazu veröffentlicht er ein Foto, das den Einbruch der US-Aktienindizes am Freitag zeigt. Der Außenamtssprecher fordert die USA zu Verhandlungen auf Augenhöhe auf: „Jetzt ist es an der Zeit, dass die USA aufhören, das Falsche zu tun, und die Differenzen mit ihren Handelspartnern durch gleichberechtigte Konsultationen beilegen“, schreibt er auf Englisch.

06:55 Uhr – Schonfrist für vor Mitternacht verladene Fracht

In den USA ist der Basiszoll von zehn Prozent auf alle Importe in Kraft getreten. Seit kurz nach Mitternacht (US-Ortszeit) werden die Abgaben an sämtlichen Häfen, Flughäfen und Zolllagern der Vereinigten Staaten erhoben. Laut einer Mitteilung der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde gibt es aber eine 51-tägige Schonfrist für Waren, die auf dem Weg in die USA vor Mitternacht bereits auf Schiffe oder in Flugzeuge verladen waren. Diese Güter müssen bis zum 27. Mai in den USA ankommen, um den Zoll zu umgehen.

06:00 Uhr – Trumps universelle Zehn-Prozent-Zölle in Kraft

Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten pauschalen Zölle in Höhe von zehn Prozent auf Waren aus allen Ländern sind in Kraft getreten. Eine am Mittwoch von dem Republikaner unterzeichnete Anordnung gilt nun. Trump hatte das gewaltige Zollpaket bei einer wochenlang angekündigten Veranstaltung im Rosengarten verkündet. Zudem hatte er einen komplexen Mechanismus angekündigt, der für Länder, mit denen die USA nach Auffassung der US-Regierung ein besonders großes Handelsdefizit haben, noch höhere Zölle vorsieht. Dieser wird ab 9. April gelten.

03:15 Uhr – US-Außenministerium: Rubio hat Zölle mit Netanjahu besprochen

Das US-Außenministerium teilt mit, dass Außenminister Marco Rubio bereits mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu über die neuen US-Zölle gesprochen hat. Nicht näher bezeichnete israelische Warenexporte in die Vereinigten Staaten, Israels größtem Handelspartner, werden mit einem Zoll von 17 Prozent belegt. Medienberichten zufolge will Netanjahu am Montag in die USA reisen, um die Zölle persönlich im Weißen Haus zu besprechen.

02:31 Uhr – Flugzeugzulieferer Howmet räumt sich Möglichkeit von Lieferstopp ein

Das US-Unternehmen Howmet Aerospace räumt sich selbst die Möglichkeit eines Lieferstopps für von Zöllen betroffene Flugzeugbauteile ein. Das Unternehmen stellt unter anderem Komponenten für Airbus und Boeing her. Howmet erklärt in einem Schreiben an seine Kunden, das Reuters vorliegt, dass es einen Fall von höherer Gewalt erklärt habe. Diese Rechtspraxis ermöglicht es Vertragsparteien, sich ihren Verpflichtungen zu entziehen, wenn sie von unvermeidbaren und unvorhersehbaren äußeren Umständen betroffen sind. Howmet lehnt eine weitere Stellungnahme ab. Die Firma ließ in ihrem Schreiben allerdings Spielraum für Verhandlungen über die Aufteilung der Kosten, die die neuen Zölle verursachen, und erklärt, man wolle mit den Kunden zusammenarbeiten. Boeing und Airbus antworteten nicht sofort auf Bitten um Stellungnahme zu dem Schreiben.

01:50 Uhr – Trump: Große Unternehmen machen sich keine Sorgen über Zölle

US-Präsident Donald Trump schreibt auf Truth Social: „Große Unternehmen machen sich keine Sorgen über Zölle, weil sie wissen, dass sie bleiben werden.“

01:02 Uhr – Europa-Parlamentarier Weber für Deal mit USA auf Augenhöhe

Der Chef der europäischen Christdemokraten, Manfred Weber, ruft die EU dazu auf, Donald Trump im Handelsstreit die Stirn zu bieten. „Die EU lässt sich von Trump nicht herumschubsen“, sagt Weber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Die EU ist zum Deal bereit, aber auf Augenhöhe.“ Der Anteil der EU an der Weltwirtschaft betrage 22 Prozent, der Anteil der USA 25 Prozent.

Europa habe die Chance, „der Leuchtturm fairer Handelsbeziehungen zu werden“, sagteder Partei- und Fraktionsvorsitzende der Europäischen Volkspartei. „Aber Europa muss jetzt liefern.“ Konkret fordert Weber, das Mercosur-Abkommen mit Südamerika abzuschließen und einen Handelsvertrag mit Indien auf den Weg zu bringen: „Diese neuen Handelsabkommen sind Anti-Trump-Abkommen.“

Zugleich warnte Weber vor einer verstärkten Zusammenarbeit mit China. Die Volksrepublik träume von einer anderen Weltordnung. „Das ist sicherlich für uns kein Zukunftsmodell, und China soll und darf die USA als führende Welthandelsmacht nicht ersetzen.“

Freitag, 04. April

23:34 Uhr – Ted Cruz fürchtet politisches „Blutbad“ als Folge der Trump-Zölle

Nach Einschätzung des republikanischen Senators Ted Cruz könnte das von US-Präsident Donald Trump angekündigte Zollpaket ernste Folgen für die Republikaner haben. „Sollten wir in eine Rezession geraten – insbesondere in eine schwere -, dann würde 2026 aller Wahrscheinlichkeit ein politisches Blutbad werden“, sagte der Senator aus dem Bundesstaat Texas in seinem Podcast „Verdict“. Er gehört eigentlich nicht zum Trump-kritischen Lager in der Partei.

Seiner Ansicht nach drohe bei einem wirtschaftlichen Abschwung ein Verlust der Mehrheit im Repräsentantenhaus – womöglich sogar im Senat. Derzeit halten die Republikaner in beiden Parlamentskammern eine knappe Mehrheit. Im November 2026 stehen in den USA die nächsten Kongresswahlen an. Dabei werden alle Sitze im Repräsentantenhaus und rund ein Drittel der Sitze im Senat neu vergeben.

22:36 Uhr – Trumps Zölle durchkreuzten offenbar fertigen Tiktok-Deal

US-Präsident Donald Trump hat nach AP-Informationen mit seiner Zollpolitik gegenüber China ein bereits ausgehandeltes Abkommen zur Übernahme des US-Ablegers der Videoplattform Tiktok torpediert. Der am Mittwoch ausgehandelte Vertrag habe vorgesehen, den Betrieb der App in ein neues Unternehmen mit Sitz in den USA auszugliedern, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Quelle der Nachrichtenagentur AP. Die Mehrheit an der neuen Firma hätten US-Investoren halten sollen. Die chinesische Tiktok-Mutter Bytedance habe eine Minderheitsbeteiligung bekommen sollen.

Nachdem Trump weitreichende Zölle auch gegen China verhängt hatte, sei das Geschäft jedoch am Donnerstag gescheitert, sagte die Quelle weiter. Bytedance-Vertreter hätten dem Weißen Haus mitgeteilt, dass China dem Geschäft nicht mehr zustimmen werde, solange keine Verhandlungen über Handel und Zölle geführt werden könnten.

22:02 Uhr – US-Börsen brechen weiter ein

Der Dow Jones geht mit 38.315 Punkte aus dem Handel – minus 5,5 Prozent. Der technologielastige Nasdaq gab 5,8 Prozent auf 15.588 Zähler nach und der breit gefasste S&P 500 büßte sechs Prozent auf 5.074 Stellen ein. Der Nasdaq befindet sich damit charttechnisch in einem sogenannten Bärenmarkt, da das Allzeithoch mittlerweile mehr als 20 Prozent entfernt liegt.

19:47 Uhr – Trump will TikTok-Betrieb in den USA um 75 Tage verlängern

US-Präsident Donald Trump will der Videoplattform Tiktok eine Fortführung ihrer Geschäfte in den USA für weitere 75 Tage ermöglichen. Er werde dazu einen Erlass unterzeichnen, sagte Trump am Freitag.

17:36 Uhr – US-Notenbankchef warnt vor Inflation, Arbeitslosigkeit und Wirtschaftsflaute

Der Chef der Notenbank Fed, Jerome Powell, sieht die XXL-Zölle sehr kritisch. Er rechne mit einer „höherer Inflation und langsamerem Wachstum“ sowie steigenden Arbeitslosenzahlen, sagte Powell bei einem Auftritt im US-Bundesstaat Virginia.

Fed-Chef Powell betonte, es sei nach den Ankündigungen des Präsidenten vom Mittwoch nun klar, dass die Zollaufschläge „deutlich höher als erwartet“ ausfielen. Auch die wirtschaftlichen Folgen seien deshalb schwerwiegender. Es sei zudem „zu früh“ für die von Trump geforderte Leitzinssenkung.

Trump schrieb auf seinem Netzwerk Truth Social, es sei die „perfekte Zeit“ für eine Zinssenkung. Er sprach den Notenbankchef mit Vornamen als „Jerome“ an und fordert ihn auf, er solle sich aus der Politik heraushalten (engl. „stop playing politics“).

17:31 Uhr – Vietnam bietet Trump Null-Prozent-Zölle an

US-Präsident Donald Trump zufolge will Vietnam die eigenen Zölle auf null Prozent senken, wenn es zu einem Abkommen mit den USA komme. Er habe ein „produktives“ Telefonat mit To Lam, dem Generalsekretär der Kommunistischen Partei, geführt, schreibt Trump auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social. „Ich habe mich bei ihm im Namen unseres Landes bedankt und gesagt, dass ich mich auch auf ein Treffen in naher Zukunft freue.“

Eine Stellungnahme Vietnams liegt zunächst nicht vor. Die USA haben das Land mit einem Zoll von 46 Prozent belegt, einer der höchsten Quoten überhaupt.

16:20 Uhr – „Da sind wir in einer Abhängigkeit“ – Finanzminister mahnt zu Besonnenheit im Umgang mit US-Techkonzernen

Der geschäftsführende Bundesfinanzminister Jörg Kukies warnt vor übereilten Maßnahmen gegen amerikanische Digitalkonzerne. „Da sind wir in einer Abhängigkeit. Die ist traurig und nicht gut, aber man muss sich schon überlegen, womit wir diese dann ersetzen, wenn wir sie teurer machen“, sagt der SPD-Politiker zu „t-online“. Alternativen zu US-Plattformen wie Instagram, Facebook oder Google gebe es kaum.

„Und wir dürfen nicht vergessen, dass wir nicht nur Endnutzer der Dienstleistungen dieser Konzerne sind, sondern viele unserer Unternehmer mangels Alternativen amerikanische Cloud-Daten-Rechenzentren nutzen.“ Trotz der angespannten Beziehungen zur US-Regierung unter Präsident Donald Trump mahnt er zur Besonnenheit. „Wir sehen eine Bereitschaft zu verhandeln, es laufen Gespräche.“

16:00 Uhr – Sewing befürchtet wegen Zöllen Rezession in den USA – und Deutschland

Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing fürchtet angesichts der Zölle starke Belastungen für die Weltwirtschaft. Für die USA sei die Gefahr einer Rezession noch in diesem Jahr wahrscheinlicher geworden, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Dasselbe gilt allerdings auch für Deutschland“, fügte er hinzu.

„Die angekündigten Zölle fallen insgesamt erheblich schärfer aus, als die Märkte das erwartet hatten“, sagte Sewing dem Blatt. „Der durchschnittliche Zollsatz der Vereinigten Staaten steigt damit nach Berechnung unserer Volkswirte auf 28 Prozent, das ist ein Niveau, wie wir es etwa um das Jahr 1900 gesehen haben“, fügte er hinzu: „Wenn es dabei bleibt, wird das die Handelsströme und die Wirtschaftsentwicklung erst einmal erheblich belasten.“

15:44 Uhr – „China ist in Panik geraten“, sagt Trump

China hat laut US-Präsident Trump falsch auf seine neuen Zölle reagiert. Zu den Gegenzöllen von 34 Prozent auf US-Waren schreibt er: „China hat es falsch gemacht, sie sind in Panik geraten – die eine Sache, die sie sich nicht leisten können.“

15:40 Uhr – Kurssturz in den USA geht weiter

Der S&P 500 fällt um 2,7 Prozent und erlebt damit den schlimmsten Tag seit der Wirtschaftskrise infolge der Corona-Pandemie im Jahr 2020. Der Dow Jones Industrial Average fällt um 1000 Punkte – und der Nasdaq Composite bricht um drei Prozent ein.

14:33 Uhr – Ölpreise auf Vierjahrestief

Die Preise für Rohöl aus der Nordsee und US-Rohöl fielen auf den tiefsten Stand seit 2021. Die Zollpolitik der USA und die Reaktion Chinas belasteten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete 64,78 US-Dollar. Das waren 5,36 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Mai fiel um 5,64 Dollar auf 61,32 Dollar. Solche relativ starken Bewegungen nach unten könnten auch den Benzinpreis um einige Cent sinken lassen – wenn die Mineralölkonzerne den Preisrückgang auf dem Weltmarkt an die Verbraucher an den Tankstellen weitergeben.

14:25 Uhr – Spitzenpolitiker aus Kalifornien will Ausnahmen von Zöllen für Kalifornien

Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom will einem Medienbericht zufolge andere Länder darum bitten, in dem US-Bundesstaat hergestellte Produkte von Vergeltungszöllen auszunehmen. Newsom werde dazu im Laufe des Tages entsprechende Pläne vorstellen, meldet der Sender Fox News.

Demnach werde seine Regierung versuchen, „strategische“ Beziehungen zu Staaten aufzubauen, die Vergeltungszölle verkünden. Newsom wolle damit auf die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump reagieren. Er gehört der Demokratischen Partei an und wird regelmäßig als potenzieller Präsidentschaftskandidat gehandelt. Trump ist Republikaner. Kalifornien zählt für sich genommen zu den größten Volkswirtschaften der Welt. Viele Technologiekonzerne haben dort ihren Sitz.

13:37 Uhr – Experte zu China-Zöllen: „Der Handelskrieg ist in vollem Gange“

„Bisher hatte China defensiv auf zurückliegende US-Zollerhöhungen reagiert. Mit dem heutigen Gegenschlag Chinas ist es damit vorbei. Der Handelskrieg zwischen den USA und China ist in vollem Gange“, sagt Jörg Krämer, der Chefvolkswirt der Commerzbank. „Nachverhandlungen dürften nur einen kleinen Teil der Zollerhöhungen rückgängig machen. Der Handel zwischen den USA und China wird einbrechen. Viele chinesische Unternehmen dürften versuchen, einen Teil der Güter, die sie nicht mehr in den USA absetzen können, in Europa zu verkaufen. Dieses zusätzliche Angebot könnte die Inflation hierzulande etwas drücken, bis die EU sich gegen die chinesische Konkurrenz zu wehren beginnt. Handelskriege kennen nur Verlierer.“

13:08 Uhr – Lesotho befürchtet „Blutbad auf dem Arbeitsmarkt“

Der Handelsminister von Lesotho, das mit der höchsten Tarifrate von 50 Prozent belegt wurde, warnt vor einem „Blutbad auf dem Arbeitsmarkt“ des 2,3 Millionen-Einwohner-Landes. Die Wirtschaft des kleinen Binnenstaats im südlichen Afrika hängt in hohem Maße vom Export von Textilien und Diamanten in die USA ab. „Wir stecken in großen Schwierigkeiten“, sagte Handelsminister Mokhethi Shelile. Er hoffe, Lesotho werde schnellstmöglich mit der Regierung von US-Präsident Donald Trump-Regierung neu verhandeln können.

13:01 – Dax tiefer in roten Zahlen – Bankaktien rauschen ab

Der Dax stürzt weiter ab. Nach der chinesischen Ankündigung von Gegenzöllen auf US-Güter hat die Angst vor einem umfassenden Handelskrieg und einer globalen Rezession die Anleger in die Flucht geschlagen. Der deutsche Leitindex rutschte zum Wochenschluss – angeführt von deutlichen Verlusten bei den Bankaktien – um bis zu 5,2 Prozent auf 20.590 Zähler in die Tiefe. Auf Wochensicht summierte sich das Minus auf gut 7,5 Prozent. Der EuroStoxx50 gab 3,5 Prozent nach, an der Börse in Japan hatte sich die Talfahrt vom Vortag ebenfalls fortgesetzt.

12:48 Uhr – Ökonom schließt „globale Rezession“ nicht mehr aus

„Der globale Handelskrieg läuft sich warm“, sagt Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. „China reagiert ebenfalls drastisch und verhängt Zölle von 34 Prozent auf US-Waren. Vermutlich wird es auch seitens der EU zu Kontermaßnahmen kommen, so dass dann alle bedeutenden Wirtschaftsräume in einen Zollkrieg involviert sind. Die Weltwirtschaft wird dadurch erheblichen Schaden nehmen. Eine globale Rezession ist nicht mehr auszuschließen.“

12:18 Uhr – China kündigt Gegenzölle für US-Waren an

China verhängt ebenfalls weitere Aufschläge in Höhe von 34 Prozent auf Waren aus den USA, die ab dem 10. April greifen sollen. Zudem würden Exportkontrollen für sieben Seltene Erden eingeführt, erklärte das chinesische Handelsministerium am Freitag. Darunter ist demnach das bei der Magnetresonanztomografie genutzte Gadolinium sowie das in Elektrogeräten verwendete Yttrium.

Wie das Ministerium weiter mitteilte, reichte China überdies Beschwerde bei der Welthandelsorganisation (WTO) gegen die massiven US-Importzölle auf chinesische Waren ein. Der Streitbeilegungsmechanismus der internationalen Organisation mit Sitz in Genf ist allerdings seit Jahren blockiert.

11:43 Uhr – Zoll-Erlässe gegen TikTok-Deal? Trump deutet nahen Deal an

Kurz vor Ablauf einer Frist in den USA für den Verkauf von TikTok hat Präsident Donald Trump von einer bevorstehenden Lösung gesprochen. „Wir stehen kurz vor einem Deal mit einer sehr guten Gruppe von Leuten“, sagte Trump am Donnerstag. TikTok droht das Verbot in den USA, sollte der chinesische Mutterkonzern Bytedance die immens populäre Videoplattform nicht verkaufen.

Die dafür gesetzte Frist läuft am Samstag um 00.00 Uhr US-Ostküstenzeit (06.00 Uhr MESZ) ab. Trump sagte an Bord der „Air Force One“ zur möglichen Lösung für TikTok, es seien „mehrere“ Investoren involviert. Einzelheiten nannte er nicht. Vizepräsident J.D. Vance sagte dem Fernsehsender Fox News, Trump werde die Regelung für TikTok noch vor Ablauf der Frist verkünden.

Trump deutete an, dass TikTok Teil eines Abkommens mit China sein könnte, in dem es um die US-Zölle auf chinesische Importe geht. Auf die Frage, ob er bereit sei, mit Ländern über Zölle zu verhandeln, sagte der Präsident: „Solange sie uns etwas Gutes geben. Zum Beispiel TikTok.“

11:27 Uhr – Grünen-Chefin will Tech-Konzerne in den Fokus rücken

Die Grünen-Vorsitzende Franziska Brantner plädiert dafür, im Zollstreit nicht nur über europäische Gegenzölle nachzudenken, sondern gerade die US-Tech-Konzerne mit anderen Rechtsmitteln zu begegnen. Im Nachrichtensender WELT TV sagte Brantner: „Im Zweifel gilt Kartellrecht, Wettbewerbsrecht, unser Digitalrecht – das gehört auch angewendet. Natürlich mit Blick auf die Tech-Oligarchen, das ist auch klar. Das geht übrigens auch ohne Zölle. Und dann haben wir andere Gegenzölle, Gegenmaßnahmen, die wir ergreifen können.“

Insgesamt müsse Europa dem Rest der freien Welt ein Gegenangebot zum US-Kurs machen, fordert Brantner. Europa müsse „zeigen, was wir können“, und dass es Sinn mache, „in unsere Technologien und unser Know-how zu investieren, hier den Weg freizumachen für die guten Ideen, für die Innovationskraft.“

08:45 Uhr – Wirtschaftsweise befürchten „Inflationsschock“ in den USA

Die Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier geht davon aus, dass Donald Trump wegen der Auswirkungen seiner Zollpolitik innenpolitisch unter Druck stehen wird. Die US-Amerikaner seien nicht bereit, auf Wohlstand zu verzichten, sagte die Ökonomin von der University of California Berkeley im Deutschlandfunk.

Den USA stehe aber ein „Inflationsschock“ bevor, und der werde der Trump-Regierung zugerechnet werden. „Wenn ich es nicht mehr schaffe, das Essen für meine Familie auf den Tisch zu bringen, wenn ich mir Sorgen mache bei meinen täglichen Ausgaben, betrifft mich das unmittelbar.“ Es sei die Frage, wie Trump damit umgehe.

08:08 Uhr – Asiatische Börsen brechen ein – Chipindustrie auf Talfahrt

Auch die asiatischen Börsen brechen zum Ende der Woche unter dem Gewicht der Zölle ein. In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 2,6 Prozent nach und der breiter gefasste Topix notierte 3,5 Prozent niedriger.

In Japan fielen die Aktien der Chipindustrie am Freitag in den Keller, wobei Advantest und Tokyo Electron um sieben Prozent beziehungsweise vier Prozent nachgaben. Mit Ausnahme von vier der 33 Branchen-Subindizes der Tokioter Börse gaben alle nach, wobei der Bankenindex mit einem Minus von 6,4 Prozent die schlechteste Performance aufwies.

Der Gouverneur der Bank of Japan (BOJ), Kazuo Ueda, sagte, die Zentralbank werde bei der Festlegung der Geldpolitik die Auswirkungen der US-Zölle auf die Wirtschaft des Landes genau prüfen. Er warnte zudem davor, dass die höheren Abgaben das globale und inländische Wirtschaftswachstum belasten dürften.

Die Börse Shanghai blieb geschlossen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen wurde ebenfalls nicht gehandelt.

07:51 Uhr – „Jedes Land hat uns angerufen“ – Trump zeigt sich offen für Zoll-Senkungen

Donald Trump zeigt sich offen für eine Senkung der angekündigten Zölle. Aber nur für den Fall, dass Länder etwas „Phänomenales“ anbieten.

Trump sagte, er sei froh über die sinkenden Zinsen und glaube, dass sich die wirtschaftlichen Turbulenzen legen werden. „Die Zölle verleihen uns große Verhandlungsmacht“, sagte Trump und fügte hinzu: „Jedes Land hat uns angerufen.“

Auf die Frage, ob er ein Einlenken in Erwägung ziehe, sagte der US-Präsident, es komme darauf an. „Wenn jemand sagt, wir geben Ihnen etwas, das so phänomenal ist, solange sie uns etwas geben, das gut ist.“

04:01 Uhr – US-Zölle: Lies befürchtet negative Folgen für Wirtschaft

Niedersachsens Wirtschaftsminister und designierter Ministerpräsident Olaf Lies befürchtet negative Auswirkungen der Zölle auf sein Bundesland. „Ich betrachte das mit großer Sorge, denn jede Aktion löst unweigerlich eine Reaktion aus“, sagte der SPD-Politiker der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. Ziel müsse es sein, die drohende Spirale zu unterbrechen.

„Wir dürfen uns nicht von bewährten und erfolgreichen Maßstäben eines freien Welthandels entfernen“, betonte Lies. Die USA seien für Niedersachsen ein extrem wichtiger Markt für den Export. „Dabei geht es längst nicht nur um die Automobilindustrie, sondern um viele Produkte und Branchen“, sagte der SPD-Politiker.

00:46 Uhr – IWF-Chefin: US-Zölle „erhebliches Risiko“ für Weltwirtschaft

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF) bezeichnet die angekündigten neuen Importzölle als „erhebliches Risiko“ für die Weltwirtschaft. Sie stellten in einer Zeit schwachen Wachstums „eindeutig ein erhebliches Risiko für die globalen Aussichten“ dar, erklärt Kristalina Georgieva am Donnerstag. Es sei wichtig, Schritte zu vermeiden, die der Weltwirtschaft weiteren Schaden zufügen könnten.

00:41 Uhr – Trump über Kurssturz am Aktienmarkt: „Es läuft sehr gut!“

Die US-Börsen sind auf Talfahrt. Trumps Optimismus bleibt aber ungebrochen. „Ich denke, es läuft sehr gut“, sagte er am Donnerstag, nachdem der Dow Jones um mehr als 1600 Punkte fiel – ein Kurssturz, wie man ihn seit der Corona-Pandemie nicht mehr gesehen hat. Der US-Präsident aber behauptet, sein Kurs sei der richtige: „Die Märkte werden boomen, die Aktien werden boomen, das Land wird boomen.“

Reuters/dpa/AFP/AP/ll/jm/cvb/saha/sebe

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