Wie auf der Insel Föhr die bedrohte Sprache Nordfriesisch aufblüht | ABC-Z

Die Fahrt mit der Fähre nach Föhr ist immer ein Ereignis. Für knapp zehn Kilometer Luftlinie benötigt sie etwa 50 Minuten, und unterwegs fällt viel Überflüssiges von dem Reisenden ab. Sonne und Meer werden durch ein gleißendes Licht verschmolzen, das es nur hier zu geben scheint. Was der gewagte Werbespruch von der „Friesischen Karibik“ bedeuten soll, wird niemand genau sagen können, aber irgendwie trifft er den gediegen-exotischen Kern der Insel im Windschatten von Sylt und Amrum. Links von der Fähre liegen die Halligen, auf der anderen Seite erscheint jetzt Wyk auf Föhr, das alte Seebad mit seinem einladend hellen Strand, in dem sogar die Bausünden Siebzigerjahreoptimismus ausstrahlen. Die Vorfreude auf die Insel mit ihren 16 Dörfern, ein paar Windmühlen und den drei mittelalterlichen Kirchen steigt. Der Supermarkt heißt auf Föhr noch Frischemarkt und die Tourist-Information „Haus des Gastes“. Am Kiosk auf der Fähre gibt es derweil ein paar flotte plattdeutsche Sprüche, dann taucht, wie immer ein wenig zu früh, der überdimensioniert wirkende Hafen von Wyk auf, wo das Krabbenbrötchen inzwischen zehn Euro kostet.