Sport

U21-EM: Zwei frühe Tore und Noah Atubolu bringen Deutschland ins Finale | ABC-Z

Stand: 25.06.2025 23:39 Uhr

Deutschlands U21-Nationalmannschaft steht im Finale der EM in der Slowakei. Das Team von Bundestrainer Antonio di Salvo schlug Frankreich dank zwei früher Tore und einem ganz späten Treffer mit 3:0 (2:0). Im Endspiel trifft das DFB-Team am Samstag (28.6., 21 Uhr) auf England, das zuvor die Niederlande 2:1 bezwungen hatte.

Im Finale muss sich Deutschland besonders auf den Liverpooler Harvey Elliott vorbereiten, der gegen die Niederlande beide Treffer erzielte. In der Gruppenphase hatte Deutschland England mit 2:1 geschlagen.

Im Halbfinale gegen Frankreich zeigte auf deutscher Seite Torhüter Noah Atubolu eine überragende Leistung. Der Keeper des SC Freiburg hielt mit zwei herausragenden Paraden den deutschen Sieg fest. Atubolu avancierte bei seinem 21. Einsatz in der U21-Nationalmannschaft darüber hinaus zum Rekord-Tormann des DFB.

Nelson Weiper und Nick Woltemade mit seinem sechsten Turniertreffer hatten die deutsche Auswahl gedanken- und reaktionsschnell früh in Front (8. und 14. Minute) gebracht. Weitere hochkarätige Chancen ließ das DFB-Team in der Folgezeit liegen. Das dritte Tor wäre deutlich früher möglich gewesen, es fiel schließlich in der Nachspielzeit durch Brajan Gruda (90.+3).

“Einfach geil, Finale! Das war unser Ziel, jetzt haben wir es erreicht. Wir haben Frankreich weggeschickt, jetzt wollen wir auch die Engländer wegschicken”, sagte Torschütze Nelson Weiper bei Sat.1. “Ich bin ehrlich gesagt langsam ein bisschen müde”, sagte Woltemade, der zwischen Bundesliga-Ende und U21-EM auch noch Nations League in der A-Mannschaft spielte, “aber jetzt die Jugend mit dem größten Spiel beenden zu können, ist großartig. Hoffentlich holen wir das Ding!” Und Mannschafts-Kapitän Eric Martel sagte: “Wir haben jetzt noch keinen Gedanken in Richtung Finale gehabt. Jetzt heißt es erstmal feiern und dann recovern.”

Früher DFB-Jubel

Konzentriert setzte das deutsche Team bereits früh das erste Ausrufezeichen. Von Rocco Reitz ausgehend und weitergeleitet von Nick Woltemade nahm Paul Nebel links im Strafraum Maß und drosch den abgefälschten Ball an die Latte. Nelson Weiper schaltete am schnellsten und verwertete den Abpraller artistisch volley zum 1:0.

Frankreich schien verunsichert zu sein. Denn nur wenig später leistete sich Soungoutou Magassa vor dem eigenen Strafraum bei einer Ballannahme einen Fehler, was Weiper dankend ausnutzte, seinen Pass nahm Nick Woltemade perfekt mit. Dessen Chipball wehrte Frankreichs Schlussmann Guillaume Restes zwar noch reaktionsschnell ab, Woltemade blieb aber in der Situation wach und versenkte den Abpraller im Tor.

Rosenfelder-Verletzung macht sich bemerkbar

Zu diesem Zeitpunkt hatte Nationalcoach Antonio di Salvo bereits einmal wechseln müssen: Der im bisherigen Turnier mit starken Leistungen aufgefallene Innenverteidiger Max Rosenfelder hatte sich bei einem Ausfallschritt ohne gegnerischen Einwirkung verletzt und wurde durch Tim Oermann ersetzt.

Das Fehlen Rosenfelders machte sich in der Folge bemerkbar: Frankreich verdaute den Schock des doppelten Rückstands charakterstark und drängte wuchtig auf den Anschlusstreffer. Ex-Bayern-Spieler Mathys Tel tauchte mehrfach gefährlich vor Noah Atubolu auf, ließ aber die Mehrzahl seiner Chancen ungenutzt – den Rest entschärfte der Freiburger Keeper.

Atubolu mit Glanztaten

Im zweiten Spielabschnitt waren gerade einmal 17 Sekunden gespielt, als Atubolu seine ganze Klasse zeigte: Druckvolle “Bleuets” brachten den Ball zum eingewechselte Thierno Barry, der in fünf Metern Torentfernung frei vor Atubolu auftauchte. Den wuchtigen Rechtsschuss parierte der Tormann mit einer überragenden Fußabwehr und sicherte dann auch noch den freien Ball.

Deutschland ließ insgesamt aber nicht nach. Einen Versuch von Paul Nebel parierte Magassa (47.), eine sehenswerte Ablage mit der Hacke von Woltemade schoss Weiper knapp über das französische Tor (59.). Und auch ein weiterer Schuss des Mainzers fand nicht den Weg ins Tor.

Die größte Chance des zweiten Durchgangs auf einen Treffer musste dann aber erneut Atubolu vereiteln: Eine gefühlvolle Flanke aus dem rechten Halbfeld auf den zweiten Pfosten versuchte Barry mit dem Kopf aus drei Metern im deutschen Tor unterzubringen. Aber der Schlussmann im DFB-Team reagierte erneut mit einem Reflex und brachte seine rechte Hand an den Ball.

Gruda mit dem Außenrist

Die gute Nachricht 20 Minuten vor dem Ablauf der regulären Spielzeit: Das deutsche U21-Team verlegte sich nicht darauf, den Vorsprung zu verwalten, sondern spielte weiter energisch auf den dritten Treffer. Nach der Hereinnahme von Brajan Gruda und Henning Röhl setzte Woltemade einen Kopfball nach präziser Flanke mit dem Außenrist von Gruda knapp links neben den Kasten der Franzosen, eine Überzahlsituation spielten Gruda, Nebel & Co. nicht konsequent zu Ende.

In der Schlussminute hatte Deutschland dann auch eine gute Portion Glück: Der rechte Pfosten verhinderte den Anschlusstreffer der Franzosen nach einem Kopfball von Barry. Ein dritter Treffer der Deutschen in der Nachspielzeit gegen aufgerückte Franzosen wurde auf Abseits untersucht – und gegeben. Paul Wanner hatte kurz nach seiner Einwechslung von rechts für Gruda aufgelegt.

Back to top button