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Wetter-Daten vom Hohen Peißenberg: Ein guter Sommer mit Pausen – Starnberg | ABC-Z

Was wie ein Jahrhundertsommer begann, hat sich als ziemlich wechselhaft erwiesen: Im Alpenvorland fielen die drei Monate Juni, Juli und August 2025 recht unterschiedlich aus. Den Daten des meteorologischen Observatoriums auf dem Hohen Peißenberg zufolge lag die gerade vergangene Jahreszeit hinsichtlich Temperatur und Sonnenscheindauer etwas über dem Mittel der Jahre 1991 bis 2020. Die Niederschläge blieben über den gesamten Zeitraum gerechnet um 14 Prozent unter der statistischen Erwartung, im August fielen sogar bloß 71 Prozent des langjährigen Monatsmittels. „Leider muss man feststellen, dass von den bisherigen acht Monaten des Jahres sechs zu trocken waren“, meldet Stefan Schwarzer, Mitarbeiter des Deutschen Wetterdienstes in Hohenpeißenberg.

Der Juni war geprägt durch beständige Hochdrucklagen und folglich außergewöhnlich warm: Mit durchschnittlich 18,2 Grad wich er um 3,7 Grad nach oben vom langjährigen Mittel ab. Es war damit der drittwärmste Juni seit Beginn der Aufzeichnungen auf dem Hohen Peißenberg. Diese Temperaturmessreihe geht bis aufs Jahr 1781 zurück und gilt als die längste verlässliche Wetteraufzeichnung der Welt – die wenigen noch früher errichteten Observatorien befinden sich in Städten, wo sich mit der Bebauung die mikroklimatischen Bedingungen über die Jahrhunderte hinweg verändert haben. Wegen häufiger Gewitter ist der Juni normalerweise der regenreichste Monat des Jahres – heuer aber setzte sich das trockene Wetter des Frühjahrs fort und es fielen nur 49 Prozent des zu erwartenden Niederschlags. Ein neuer negativer Monatsrekord, wie zunächst irrtümlich gemeldet, wurde damit allerdings nicht aufgestellt.

Im Juli kam es dann zu einem markanten Wetterwechsel: Nach sommerlichem Beginn sank die Tagestemperatur auf dem Hohen Peißenberg am 8. des Monats auf nur mehr 11 Grad. Vom 21. an folgte die kälteste und niederschlagsreichste Phase dieses Sommers. Vom 24. Juli an herrschte eine sogenannte Vb-Wetterlage, die anhaltenden Starkregen am Nordrand der Alpen bringt. In der Folge schwoll etwa die Ammer bis knapp unter die Hochwasser-Meldestufe 1 an. Im Vergleich zum Referenzzeitraum 1991 bis 2020 lag der Juli am Observatorium um 0,6 Grad Celsius unter dem Mittel – während 39 Prozent mehr Regen fiel und die Sonnenscheindauer nur 83 Prozent des Üblichen erreichte. Erst am 6. August kehrte der Sommer zurück, zehn Tage lang wurden Temperaturen an die 30 Grad erreicht, bis wieder wechselhaftes, aber eher trockenes Wetter folgte. Mit 17,1 Grad betrug die Durchschnittstemperatur 0,7 Grad mehr als im langjährigen Augustmittel, die Sonne schien mit 253 Stunden 13 Prozent länger, als statistisch zu erwarten gewesen wäre.

Im 300 Meter niedriger gelegenen Andechs verzeichnete die Agrarmeteorologische Messstation Rothenfeld extremere Sommertemperaturen: An 16 Tagen überschritt das Thermometer die 30 Grad-Marke, was Meteorologen als Hitzetag definieren. Am heißesten war der 2. Juli mit 34,8 Grad – aber nur fünf Tage später wurde mit 7,2 Grad das Monatsminimum registriert.

In der Summe fällt der Sommer auf dem Hohen Peißenberg um 1,3 Grad zu warm aus, bleibt aber hinter den Temperaturwerten der unmittelbaren Vorjahre zurück. Mit 755 Sonnenstunden werden 113 Prozent des langjährigen Mittels erreicht. An 23 Tagen wurden am Observatorium Gewitter beobachtet, ein durchschnittlicher Wert. Für den gesamten Sommer 2025 gilt, dass im Alpenvorland abgesehen von einzelnen lokalen Ereignissen größere Unwetter ausgeblieben sind – und das ist in Zeiten der Klimakrise schon eher die Ausnahme als die Regel.

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