Wenn Perfektion einfach nur langweilt | ABC-Z
Berlin. Superstar Helene Fischer, die zu Weihnachten wieder eine Mega-Show im Fernsehen präsentiert, wünscht man eins: mehr Persönlichkeit.
Sie ist Deutschlands Superstar: Helene Fischer. Ihre Shows sind Mega-Events. Die Fans kennen jede Zeile ihrer Songs. Diese Frau ist ein Wunder und eine beliebte Entertainerin. Auch in der diesjährigen „Helene-Fischer-Show“ im ZDF (25. Dezember, 20.15 Uhr) wird sie zu Weihnachten wieder Promis der Extraklasse wie Robbie Williams oder Hape Kerkeling zu Gast haben. Doch sie hat bei allem Erfolg einen Makel: ihre Makellosigkeit.
Egal, ob sie am Seil akrobatisch vom Deckenboden schwebt, in Windeseile ihre Mega-Outfits wechselt – ja, man bestaunt sie wie eine Attraktion, aber man weiß, auch, dass US-Popgrößen wie Pink und Madonna die Vorreiterinnen waren. Der Helene-Fischer-Style wirkt immer ein bisschen wie aus zweiter Hand, wie das, was sehr gute Gemäldefälscher abliefern. Das Ergebnis ist fantastisch, aber zu glatt.
Helene Fischer: aalglatt und ohne Ecken und Kanten
Es mag absurd klingen angesichts ihres Erfolgs, aber man würde dieser Frau mehr Selbstbewusstsein wünschen. Ihre ganz Art ist einfach zu clean und erinnert eher an eine First-Class-Stewardess und nicht an eine Künstlerin.
Ihre Songs, ihr Lachen, ihre Outfits – alles aalglatt. Und auch ihre wie auswendig gelernten Phrasen, wenn sie sich in übermäßiger Demut ihrem Publikum zuwendet, wirken farblos und ohne Belang. Helene Fischer glaubt anscheinend, keine Ecken und Kanten haben zu dürfen, und sucht immer nach der perfekten Version ihrer selbst. Doch genau das macht auf die Dauer atemlos.
Natürlich, das Popgeschäft belohnt ihre glatte Masche. Doch wer weiß, wie lange. Einer Frau mit ihrem Talent wünscht man, dass sie selbst mehr sein will als eine Marionette der Show-Branche. Die Schlager-Queen ist mittlerweile 40 Jahre alt und Mutter einer Tochter. Eigentlich Zeit, ein bisschen Persönlichkeit zu zeigen. Nur Mut, Helene!