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Weniger Zinsen fürs Ersparte: Beim Festgeld geht es schon deutlich bergab | ABC-Z


Weniger Zinsen fürs Ersparte

Beim Festgeld geht es schon deutlich bergab

Die EZB wird wohl heute die Zinsen erneut senken. Was für Sparer nicht die beste Nachricht ist. Die Banken haben aber schon mal vorgegriffen. Die Festgeldzinsen sind bereits jetzt auf den tiefsten Stand seit mehr als einem Jahr gesunken.

Parken Banken und Sparkassen Geld bei der Europäischen Zentralbank (EZB), erhalten sie derzeit dafür 3,75 Prozent Zinsen. Heute steht erneut ein Zinsentscheid der Notenbanker an, wobei alle Marktteilnehmer mit einer erneuten Zinssenkung rechnen.

Schon jetzt sind die Festgeldzinsen seit ihrem Höhepunkt gegen Ende des letzten Jahres spürbar gesunken: Im November brachten Termingelder mit zwei Jahren Laufzeit im Schnitt 3,39 Prozent Zinsen, aktuell liegen sie bei 2,68 Prozent, wie eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox zeigt. Im Schnitt gaben die Zinsen bundesweit verfügbarer Angebote demnach im Schnitt um 0,71 Prozentpunkte nach. Allerdings ist die Inflationsrate im August mit 1,9 Prozent auf den tiefsten Stand seit März 2021 gesunken. Infolgedessen hat der Realzins einer durchschnittlich verzinsten zweijährigen Festgeldanlage mit 0,78 Prozent wiederum einen neuen Höchststand erklommen.

Für die Analyse wurden die Konditionen von rund 800 Banken und Sparkassen für eine Anlagesumme von 10.000 Euro ausgewertet. „In den aktuellen Festgeldkonditionen ist eine Leitzinssenkung bereits eingepreist. Größere Zinssprünge sind deshalb nicht zu erwarten, wenn die EZB den Einlagezins wie erwartet um einen Viertelprozentpunkt zurückfährt“, sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. „In den kommenden Wochen dürfte sich der aktuelle Trend fortsetzen und die Festgeldzinsen weiter in moderatem Umfang sinken.“

Festgeldkonten im Vergleich

Tagesgeld nahezu unverändert

Beim Tagesgeld haben sich die Zinsen im Marktdurchschnitt laut der Untersuchung in den letzten Wochen kaum von der Stelle bewegt. Bundesweit verfügbare Angebote werden mit durchschnittlich 1,68 Prozent sogar minimal höher verzinst als Anfang August (1,66 Prozent). Bei Sparkassen (0,61 Prozent) und den regionalen Genossenschaftsbanken (0,63 Prozent) liegen die Durchschnittszinsen mehr als einen Prozentpunkt niedriger. In beiden Marktsegmenten sind die Zinsen im letzten Monat geringfügig um jeweils 0,01 Prozentpunkte gesunken.

„Vor dem Notenbanktermin wartet ein Großteil der Banken noch ab, was passieren wird. Aber wenn die EZB die Leitzinsen senkt, werden viele Geldhäuser schnell nachziehen und ihrerseits auch die Verzinsung auf ihren Tagesgeldkonten nach unten schrauben“, so Maier. Wie eine Verivox-Auswertung zeigt, hatten nach der letzten Leitzinssenkung allein im Juni mindestens 54 Banken und Sparkassen ihre Tagesgeldzinsen reduziert.

Tagesgeldkonten im Vergleich

Wer ein neues Tagesgeldkonto sucht, findet aktuell noch Angebote mit Zinssätzen von 3,75 Prozent und mehr. Das sind allerdings meist befristete Sonderangebote für Neukunden, die nur für einige Monate gelten.

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