Kultur

“Tatort” Wien: Gegen Bevormundung | ZEIT ONLINE | ABC-Z

Ob es das schon mal gegeben hat in der langen
Ausstrahlungsgeschichte des ARD-Sonntagabendkrimis? In der neuen Wiener Tatort-Folge
Wir sind nicht zu fassen! (ORF-Redaktion: Bernhard Natschläger, Kerstin
Bertsch) heißt das Opfer genauso wie die Tote vergangene Woche im Rostocker Polizeiruf: Volkmann. Sarah da, Jakob hier.

Ob beide miteinander verwandt waren, ist logischerweise
nicht überliefert. Aber zumindest für Wien lässt sich sagen, dass der
Figurenname ein sprechender sein soll. Denn Jakob Volkmann (Tilman Tuppy) war
Teil einer militanten Szene, die ihre politischen Fantasien mit der Behauptung
unterfüttert, fürs vermeintlich wahre Volk gegen die da oben zur Tat zu
schreiten. Nicht nur die Rechtfertigungsrhetorik der rechten Umsturzpläne, die
in diesem Tatort eine fiktive Organisation namens KAPO (Kampfbereite
außerparlamentarische Opposition) schmiedet, erinnert an reale Terrorgruppen,
die sich während der Coronapandemie in den Wahn irrster, heuer umgehend transnational
zirkulierender Verschwörungserzählungen radikalisiert haben. In Wir sind
nicht zu fassen!
kommt es gleich zu Beginn zu einem Großeinsatz der Polizei
im Regierungsviertel, in dem sich Tausende von “Spaziergängern”
versammelt haben und bei dem am Ende eben Jakob Volkmann tot auf dem Boden
liegt.

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