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Weniger Geld fürs Gesparte: Festgeldzinsen sind im Sinkflug | ABC-Z


Weniger Geld fürs Gesparte

Festgeldzinsen sind im Sinkflug

Die EZB könnte heute den Einlagenzinssatz erneut senken. Was keine guten Nachrichten für Sparer sind. Viele Banken haben dem schon mal vorgegriffen. Die Festgeldzinsen sind bereits jetzt auf den tiefsten Stand seit mehr als einem Jahr gesunken.

Parken Banken und Sparkassen Geld bei der Europäischen Zentralbank (EZB), erhalten sie derzeit dafür 3,50 Prozent Zinsen. Heute steht erneut ein Zinsentscheid der Notenbanker an, wobei die meisten Marktteilnehmer mit einer erneuten Zinssenkung rechnen.

Schon jetzt sind die Festgeldzinsen seit ihrem Höhepunkt gegen Ende des letzten Jahres spürbar gesunken: Im November brachten Termingelder mit zwei Jahren Laufzeit im Schnitt 3,39 Prozent Zinsen, aktuell liegen sie bei 2,51 Prozent, wie eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox zeigt. Im Schnitt gaben die Zinsen bundesweit verfügbarer Angebote demnach um 0,20 Prozentpunkte nach. Seit Anfang September haben gut zwei Drittel der Kreditinstitute ihre Festgeldzinsen gesenkt.

Festgeldzinsen von 3 Prozent oder mehr

Noch deutlich höhere Zinsen zahlen die Top-Anbieter im Markt. Aktuell bieten zehn Banken, die dem nationalen Einlagensicherungssystem eines Staates mit Top-Bonitätsbewertung angehören, zweijährige Festgeldzinsen von 3 Prozent oder mehr an. Die Zinsunterschiede im Markt sind allerdings groß. Bei den überregionalen Banken liegt das Zinsniveau höher als im regionalen Sektor.

Allerdings ist die Inflationsrate zuletzt mit 1,6 Prozent in Deutschland auf den tiefsten Stand seit März 2021 gesunken. Infolgedessen hat der Realzins einer durchschnittlich verzinsten zweijährigen Festgeldanlage mit fast 1 Prozent wiederum einen neuen Höchststand erklommen. Für die Festgeld-Analyse wurden die Konditionen von rund 800 Banken und Sparkassen für eine Anlagesumme von 10.000 Euro ausgewertet.

Festgeldkonten im Vergleich

Tagesgeld nahezu unverändert

Auch beim Tagesgeld haben Kreditinstitute nach der Leitzinssenkung im September schnell reagiert. Mindestens 124 Banken und Sparkassen haben seit dem letzten Notenbanktermin ihre Tagesgeldzinsen gesenkt. Bei insgesamt 778 ausgewerteten Banken entspricht dies einem Anteil von 16 Prozent.

Überregionale Banken zahlen im Schnitt aktuell 1,64 Prozent und sind somit geringfügig gesunken um 0,04 Prozentpunkte. Die Sparkassen (0,59 Prozent) und regionalen Genossenschaftsbanken (0,61 Prozent) zahlen im Durchschnitt wesentlich niedrigere Zinsen. In beiden Marktsegmenten sind die Zinsen im Vergleich zu September geringfügig um 0,02 beziehungsweise 0,03 Prozentpunkte gesunken.

„Unter den bundesweit aktiven Banken zwingt der scharfe Konkurrenzkampf die Banken zum Augenmaß. Wer in diesem Segment keine Kunden verlieren will, muss mit Zinssenkungen vorsichtig sein. Viele regionale Geldhäuser zahlen hingegen so wenig Zinsen, dass ihre Margen auch jetzt noch groß genug sind und sie die EZB-Zinssenkung nicht direkt an ihre Kunden durchreichen mussten“, sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH.

Tagesgeldkonten im Vergleich

Wer ein neues Tagesgeldkonto sucht, findet aktuell noch Angebote mit Zinssätzen von bis zu 4,215 Prozent und mehr. Das sind allerdings meist befristete Sonderangebote für Neukunden, die nur für einige Monate gelten.

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