Weltklimakonferenz: „Klimaschutz, der von Unternehmen getrieben wird, stärkt Hamburgs Wettbewerbsfähigkeit“ | ABC-Z
Global denken, lokal handeln: Die Handelskammer Hamburg präsentiert bei der Weltklimakonferenz in Baku ihre Strategie auf dem Weg zu einer klimaneutralen Stadt und Wirtschaft.
Bei der Weltklimakonferenz COP 29, die noch bis zum 22. November in Aserbaidschans Hauptstadt Baku stattfindet, ist auch die Handelskammer Hamburg mit dabei. Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Malte Heyne präsentiert bei einer Diskussionsrunde am kommenden Mittwoch die Kammerstrategie „Hamburg 2040 – wie wollen wir künftig leben – und wovon?“
Gemeinsam mit Heyne tritt auch Saskia Möller bei der Veranstaltung auf, die beim Hamburger Handelsunternehmen Gebr. Heinemann unter anderem für Themen der Nachhaltigkeit zuständig ist, und zudem Max Webers, Chef des Startup-Unternehmens Colipi. Mit dabei ist auch Andrew Wilson, stellvertretender Generalsekretär der Internationalen Handelskammer (ICC) mit Sitz in Paris. „Wir zeigen vor Ort, dass unternehmensgetriebener Klimaschutz Hamburgs Wettbewerbsfähigkeit stärkt – im Gegensatz zu bürokratischen Gesetzen und Verordnungen“, sagt Heyne.
Mit ihrer Strategie „Hamburg 2040“ will die Handelskammer Hamburg – die für aktuell 180.000 Mitgliedsunternehmen steht – dazu beitragen, das Alltagsleben und die Wirtschaft in der Hansestadt bis zum Beginn des übernächsten Jahrzehnts zu dekarbonisieren. Die Handelskammer geht davon aus, dass Hamburgs Wirtschaft im Zuge dieses grundlegenden Strukturwandels erheblich stärker werden kann – etwa dadurch, dass Deutschlands größter Seehafen zu einem international vernetzten Drehkreuz für erneuerbare Energien und Wasserstoff wird oder durch die Entwicklung und Vermarktung von Umwelt- und Klimaschutztechnologien.
Zu Beginn dieses Jahres präsentierte die Kammer bei einer Klimakonferenz im Beisein von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine Studie, die die Kammer gemeinsam mit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mit Sitz in Paris erarbeitet hatte. Es war die weltweit erste Kooperation der OECD mit einer städtischen Handelskammer. „Die OECD hat deutlich gemacht, dass Hamburg mit seinem Hafen und der Lage innerhalb Deutschlands dafür beste Voraussetzungen bietet“, sagt Heyne. „Deswegen wollen wir Hamburg als Vorreiter-Standort für die Verbindung von Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz auf der internationalen Bühne der COP positionieren.“
Schon bei der Weltklimakonferenz in Dubai im Dezember des vergangenen Jahres hatte Heyne die Handelskammer-Strategie „Hamburg 2040“ vorgestellt „Wir wollen Erfahrungen mit anderen Standorten austauschen und unsere Initiativen präsentieren“, sagt er, „zum Beispiel durch konkrete Projekte, wie den Umstieg des Lkw-Verkehrs im Hafen auf E-Antriebe, die Möglichkeit für kleine und mittlere Unternehmen, gemeinsam grünen Strom einzukaufen oder eine Kreislaufwirtschaft des produzierenden Gewerbes in Hamburg zu etablieren – mit mehr Recycling und weniger Abfallprodukten.“
Die Handelskammer Hamburg geht davon aus, dass besonders auch kleine und mittelständische Unternehmen viel Spezialwissen besitzen, um den Klimaschutz voranzubringen – dass gerade kleinere Unternehmen aber Unterstützung brauchen, um solche Produkte und Dienstleistungen schneller an den Markt bringen zu können.
Olaf Preuß ist Wirtschaftsreporter von WELT und WELT AM SONNTAG für Hamburg und Norddeutschland. Zu seinen Schwerpunktthemen zählt der Klimaschutz in der Industrie und der Energiewirtschaft.