Meinungen

Welche Filme laufen im Fernsehen? TV-Tipps zum Wochenende – Medien | ABC-Z

Drama, RTL 2, Samstag, 20.15 Uhr

Die Sklaverei hat den Menschen vieles geraubt – ihre Freiheit, oft ihre Gesundheit und nicht selten das Leben, ihre Würde und nicht zuletzt ihre Geschichte. Solomon Northup hat seine aufgeschrieben, als er wieder in Freiheit war, und damit ein Stück Macht zurückerobert, weil er seine Version der Geschehnisse publik gemacht und so die Deutungshoheit über sein eigenes Schicksal erlangt hat. Northup hat mit seiner Familie als freier Mann gelebt, ehe er 1841 in eine Falle geriet, er überwältigt und versklavt wurde. Zwölf Jahre hat er rechtlos für weiße Plantagenbesitzer gearbeitet, ehe er wieder freigekommen ist. Die anschließende Klage gegen seine Entführer blieb ohne Erfolg. Steve McQueens Verfilmung dieser Autobiografie mit Chiwetel Ejiofor in der Hauptrolle gewann 2014 drei Oscars. Auch sie ist Teil dieses Empowerments.

Jäger des verlorenen Schatzes

Abenteuer, Sat 1, Samstag, 20.15 Uhr

Wenn es zwei Figuren von Wissenschaftlern in der Filmgeschichte gibt, die unter überhaupt gar keinen Umständen geeignet sind für die Existenz in einem akademischen Elfenbeinturm, bei der die gefährlichste Aktion der Gang in die Teeküche ist, dann sind das der Symbologe Robert Langdon aus den Dan-Brown-Verfilmungen – und der Archäologieprofessor Henry Jones. In bester Agentenmanier jagt er zentralen Kulturgütern hinterher und flieht vor seinen Gegnern. Am Wochenende sind die ersten vier der insgesamt fünf Indiana Jones-Filme zu sehen, jene also, bei denen Steven Spielberg Regie geführt hat: außer Jäger des verlorenen Schatzes also Indiana Jones und der Tempel des Todes (Samstag, 22.40 Uhr), Indiana Jones und der letzte Kreuzzug (Sonntag, 20.15 Uhr) und Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (Sonntag, 22.55 Uhr) – bestes Blockbuster-Kino aus den Achtzigern und Neunzigern.

Best Exotic Marigold Hotel

Tragikomödie, Disney Channel, Sonntag, 20.15 Uhr

Als John Madden diese britische Komödie gedreht hat, die 2011 in die Kinos gekommen ist, haben die Tories in Großbritannien gerade wieder die Regierungsmacht von Labour übernommen, nach den Tony-Blair- und Gordon-Brown-Jahren – und sie erst vor rund drei Wochen wieder verloren. In dieser Zeitspanne hat sich auch wegen des Brexit die soziale Sicherheit im Land nicht verbessert, im Gegenteil. Mehr denn je gilt, dass etliche Renten sehr karg sind. Das gilt auch für sieben Senioren in diesem Film (gespielt unter anderem von Judi Dench, Bill Nighy und Maggie Smith), die aber immerhin die Kraft und die Mittel aufbringen, um nach Indien überzusiedeln, wo sie mehr zu bekommen hoffen für ihr bisschen Geld. Die neue Heimat enttäuscht sie jedoch – bis sie es als Glück begreifen, dass sie ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen müssen.

Tina – What’s Love Got to Do with It?

Biopic, Arte, Sonntag, 20.15 Uhr

Tina Turner, vor etwas mehr als einem Jahr gestorben, hat sich nie unterkriegen lassen. Von ihrem ersten Ehemann Ike Turner erst gefördert, dann misshandelt, wurde die Sängerin schließlich aus eigener Kraft ein zweites Mal zum Star. Die meisten Biopics über Musiker entstehen, wenn sie nicht mehr leben – Bohemian Rhapsody, La Vie en Rose, Gundermann. Anders What’s Love Got to Do with It? von 1992, der in den Kinos lief, als es für Turner auf den Konzertbühnen und im Plattengeschäft richtig gut lief. Eine filmische Zwischenbilanz also, und vor allem die Geschichte dieser Neuerfindung als Solokünstlerin. Im Anschluss läuft die aktuelle Reportage Tina Turner – My Songs. My Life (22.05 Uhr). Den Abend beschließt der Konzertfilm Tina Turner – Live in Rio 1988 (23 Uhr) – ein Auftritt vor 180 000 Fans und damit einer ihrer Karriere-Höhepunkte.

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