Filme am Wochenende: Love Lies Bleeding, Der Hobbit, Jackie, Pitch Perfect – Medien | ABC-Z

Thriller, Tele 5, Nacht auf Sonntag, 00.25 Uhr
Anabolika-gestählte Muskeln, Waffen, Zigaretten, Blut – meist eher männlich dominierte Filmelemente. Umso schöner, dass Rose Glass in ihrem Thriller „Love Lies Bleeding“ Frauen ans Werk lässt. Kristen Stewart spielt darin wunderbar kantig die Fitnessstudio-Managerin Lou. Ende der 80er verbringt sie ihre Zeit mit verstopften Toiletten und schwitzigen Bodybuildern in einer amerikanischen Kleinstadt in der Wüste. Eines Tages lernt sie im Studio Jackie (Newcomerin Katy O’Brian) kennen, die auf der Durchreise zu einem Bodybuilding-Wettkampf in Las Vegas ist. Und so beginnt nach einem Schuss Steroide in den Hintern eine Liebesgeschichte – die jedoch bald durch Jackies zwielichtigen Vater in Gefahr gerät. Das Tolle an dem, was folgt: Niemals soll die lesbische Beziehung versteckt werden, sondern lediglich die Leichen.
Der Hobbit: Eine unerwartete Reise
Fantasy-Abenteuer, Vox, Sonntag, 13.40 Uhr
Das Kinderbuch von J.R.R. Tolkien ist nur wenige Hundert Seiten lang, Filme gibt es aber gleich drei. Das mag man für einen weiteren Beweis der kalkulierten, experimentierscheuen Filmindustrie halten. Oder aber für einen Gewinn zum Universum Mittelerde. Der erste Teil der Reihe, „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“, spielt sechzig Jahre vor „Herr der Ringe“. Der Hobbit Bilbo Beutlin (Martin Freeman) entschließt sich, mit einer Gruppe Zwergen zum Einsamen Berg zu wandern, um dort den Drachen Smaug aus seinem Königreich zu vertreiben. Bis die Truppe dort jedoch ankommt, muss Bilbo einige Kämpfe überstehen. Unter anderem gegen den berüchtigten Gollum, in dessen Höhle Bilbo stürzt. Peter Jackson hat wie schon für die „Herr der Ringe“-Trilogie Regie geführt und leitet erneut durch wundersame Landschaften. Ebenfalls wieder toll: Ian McKellen als Zauberer Gandalf.
Jackie: Die First Lady
Biopic, Arte, Sonntag, 20.15 Uhr
Inmitten unzähliger Biopics der letzten Jahre waren die am spannendsten, die den Randfiguren der eigentlichen Stars ein Podest geben. So verhielt es sich mit „Priscilla“, und ebenso mit „Jackie: Die First Lady“. Der Film begleitet Jackie Kennedy in den Tagen nach der Ermordung ihres Mannes 1963. Einem Journalisten und einem Priester erzählt sie vom Wahn in den Minuten nach dem Attentat, von den viel zu öffentlichen Planungen für ein Begräbnis. In Rückblenden sieht man sie JFKs Blut von sich abduschen, streitend mit Bobby Kennedy, wie sie ihren Kindern vom Tod ihres Vaters erzählt. Getragen wird der Film ausschließlich von der grandiosen Natalie Portman, die Jackie verzweifelt, wütend, verloren spielt. Für alle Fans zeigt Arte im Anschluss (21.50 Uhr) eine Dokumentation über Portman – und eine über Ballett, angelehnt an „Black Swan“ (22.40 Uhr).
Pitch Perfect
Musical-Komödie, Sixx, Sonntag, 20.15 Uhr
Eine junge Generation von Frauen, 2012 Teenager gewesen, bekommt noch heute Schulhof-Flashbacks, wenn sie den Song „Cups“ hört. Er stammt aus der entscheidenden Szene in „Pitch Perfect“, in der Beca in die A-cappella-Gruppe „Barden Bellas“ aufgenommen wird. Sie sitzt im Schneidersitz vor der Jury, klopft mit einem gelben Becher den Rhythmus zu „Miss Me When I’m Gone“ vor sich auf den Boden, nach zwei Takten beginnt sie zu singen. Daraufhin probt sie mit der Gruppe für Wettkämpfe, streitet sich mit der Anführerin um eine modernere Ausrichtung und verliebt sich in ihren Kommilitonen. Der Film versprüht dabei wohlige College-Atmosphäre sowie 2010er-Mode-Fauxpas und garantiert ein paar Ohrwürmer. Anna Kendrick spielt Beca leicht naiv – noch besser ist jedoch Rebel Wilson, die hier einmal mehr ihr komödiantisches Talent zeigt.