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Weitere israelische Geiseln sind frei | ABC-Z

Stand: 22.02.2025 12:11 Uhr

Im Gazastreifen haben Islamisten der Terrororganisation Hamas fünf weitere Israelis freigelassen, eine weitere Geiselübergabe soll noch folgen. Es sind die letzten Freilassungen im Rahmen der ersten Phase des Waffenruhe-Abkommens.

Fünf weitere israelische Geiseln sind im Rahmen des Abkommens zur Waffenruhe zwischen der Terrororganisation Hamas und Israel freigekommen. In zwei separaten im Gazastreifen inszenierten Propagandaveranstaltungen wurden die Männer von Hamas-Terroristen an Mitarbeiter des Roten Kreuzes übergeben. Das israelische Militär nahm sie in Empfang und begleitete sie nach Israel, wo bereits ihre Familien auf sie warteten.

Zunächst wurden Tal Schoham und Averu Mengistu in Rafah freigelassen. Später folgte die Freilassung von Elija Cohen, Omer Schem-Tov und Omer Wenkert in Nuseirat. Eine sechste Geisel, Hischam al-Sajid, sollte in Gaza-Stadt ohne öffentliche Begleitung freigelassen werden.

In Tel Aviv verfolgten zahlreiche Menschen die Freilassung der Geiseln auf dem sogenannten Geisel-Platz im Zentrum der Stadt.

Vermummte und bewaffnete Islamisten in Uniformen inszenierten in Rafah und Nuseirat die Übergabe – wie bereits in den Wochen zuvor – mit einer Bühne, lauter Musik und palästinensischen Fahnen. Auch zahlreiche Menschen in Zivil hatten sich zu den Übergaben an beiden Orten versammelt, unter ihnen auch viele Kinder. Mitarbeitende des Roten Kreuzes mussten auf den Bühnen Dokumente unterzeichnen. In Rafah wurde Schoham gezwungen, auf der Bühne ein paar Worte zu sagen.

In Israel verfolgten zahlreiche Menschen im Zentrum von Tel Aviv, auf dem sogenannten Platz der Geiseln, die Freilassungen live mit.

Zweite Phase des Abkommens ungewiss

Der 40-jährige Tal Schoham, der auch die österreichische Staatsangehörigkeit besitzt, wurde vor 16 Monaten beim Großangriff der Hamas aus Israel entführt, wie auch Omer Schem-Tov, Omer Wenkert, und Elija Cohen, 22, 23 und 27 Jahre alt. Avera Mengistu, 39, war hingegen eine Langzeitgeisel der Hamas, ebenso wie der 36-jährige Hischam al-Sajid. Sie hatten vor einem Jahrzehnt auf eigene Faust die Grenze in den Gazastreifen überquert, beide sollen unter psychischen Krankheiten leiden. 

Die sechs Männer sind die letzten lebenden Geiseln, die im Rahmen der ersten Phase der Waffenruhe-Vereinbarung freigelassen werden sollten. Im Gegenzug soll Israel nach palästinensischen Angaben nun insgesamt 602 inhaftierte Palästinenser freilassen. Darunter 50 mit lebenslangen Haftstrafen. Die Hamas hat zudem angekündigt, sie werde kommende Woche vier weitere Leichen übergeben, womit die erste Phase des Abkommens endgültig abgeschlossen wird.

Da aber die Zukunft des Abkommens unklar ist, gibt es Sorgen um das Schicksal der noch übrigen Geiseln, die bei dem Terrorangriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 entführt worden waren.

Leiche von Schiri Bibas identifiziert

Unterdessen wurde eine am Freitagabend von der Hamas übergebene Frauenleiche identifiziert. Der Kibbuz Nir Oz bestätigte am Morgen, es handele sich um die Leiche der verschleppten Geisel Schiri Bibas.

Die sterblichen Überreste der Deutsch-Israelin hätten eigentlich zusammen mit denen ihrer beiden kleinen Söhne am Donnerstag an Israel übergeben werden sollen. In dem Sarg, den die Hamas an dem Tag an das Rote Kreuz ausgehändigt hatte, befand sich jedoch die Leiche einer anderen, unbekannten Frau. Die Terrororganisation räumte später einen möglichen Irrtum ein. Die Vertauschung – ob wissentlich oder versehentlich – hatte in Israel große Empörung ausgelöst. 

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