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Weißenfels trägt das Pokal-Top-Four aus – eine Herausforderung für den kleinen Standort – Sport | ABC-Z

Die bunten Bilder sind in Erinnerung geblieben: Wie die Spieler des frisch gekürten Pokalsiegers Bayern München im güldenen Konfettiregen die Trophäe weiterreichen. Es war ein großes Basketballfest vor zehn Monaten, der BMW Park mit 6500 Zuschauern proppenvoll, Weltmeister Dennis Schröder war angereist und verlieh dem deutschen Pokal-Top-Four eine Portion NBA-Glanz. Der Ausrichter hatte für den Anlass eine „Nacht der Legenden“ organisiert und im Hallenumlauf eine „Hall of Fame“ errichtet, als Anschub für eine deutsche Basketball-Ruhmeshalle gedacht. Eine Idee, die von Stefan Holz, dem Geschäftsführer der Basketball-Bundesliga (BBL), ausdrücklich begrüßt wurde.

Alles in allem war das Turnier ein der Weltmeister-Liga würdiges und gelungenes Spektakel, professionell organisiert und medial angemessen begleitet. Das ist der Anspruch der Basketball-Bundesliga (BBL), die sich stets mehr Aufmerksamkeit wünscht, angesichts ihres stetig besser werdenden Produkts auch zu Recht. Nun aber ist der Standort für das Endturnier im kommenden Februar bekannt gegeben, es ist – einigermaßen überraschend – Weißenfels. Dagegen ist rein gar nichts zu sagen, der dort beheimatete Mitteldeutsche BC ist stramm auf Playoff-Kurs. Warum also nicht einmal ein Saisonhighlight im Osten veranstalten, um dort ein wenig mehr für die Fanbasis zu tun?

Die BBL hat die Pokal-Endrunde kürzlich ab 2027 fest an den neutralen Standort Düsseldorf vergeben, auch eine gute Idee, der PSD Bank Dome hat eine Kapazität von 12 000 Zuschauern, das Einzugsgebiet lässt darauf hoffen, dass die Halle dort auch voll werden wird. Bis dahin, so die Idee der BBL, sollten die beiden ausstehenden Endrunden an jeweils einen der Teilnehmer gehen. Allerdings zeigt der Prozess der Vergabe, wie kurzsichtig die Verantwortlichen einmal mehr gehandelt haben. Denn ein angestrebter Umzug nach Leipzig fällt aus, weil die Halle dort längst belegt ist. Das galt ebenso für die vorher favorisierten Standorte Bamberg und Frankfurt, beide ebenfalls mit der notwendigen Infrastruktur gesegnet.

Die Forderungen der BBL an den Ausrichter sind nicht unerheblich

Der vierte Finalteilnehmer, der FC Bayern, hatte ein längerfristiges Konzept für den SAP Garden von 2026 an abgegeben, das die BBL nicht annahm. Und bei der Anfrage, wie im Vorjahr kurzfristig die Veranstaltung im Park zu stemmen, winkten die viel beschäftigten Münchner angesichts strapazierter Ressourcen in Vorweihnachtszeit und Jahreswechsel sowie der neuerlich wenig professionell wirkenden Ad-hoc-Anfrage dankend ab.

Favorit für die Ausrichtung war dann Heidelberg, allerdings schied der Überraschungs-Tabellenführer im Viertelfinale beim MBC aus. Blieb also die Stadthalle Weißenfels, in die 3000 Zuschauer passen. Auch das 40 000-Einwohnerstädtchen dürfte an Grenzen stoßen, die BBL verlangt ein Hotel, in das alle Mannschaften passen, einen üppigen Presseraum für Gesprächsrunden mit mehreren Protagonisten aller vier Teams. Zudem ist in der Vergangenheit eine sechsstellige Gebühr von der Liga gefordert worden, die vom Ausrichter bei der vorhandenen Hallenkapazität mit Tickets wohl schwerlich kompensiert werden kann.

Man darf dem MBC eine Chance geben und kann sich auf ein kleineres Basketballfest als in München freuen, festzuhalten aber bleibt, dass die BBL bei all ihren Forderungen nach mehr Professionalität an die Vereine selbst mit gutem Beispiel vorangehen sollte. In Sachen Hall of Fame ist im Übrigen ein Jahr lang nichts mehr passiert.

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