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Friedensnobelpreis geht an venezolanische Politikerin María Corina Machado | ABC-Z

Stand: 10.10.2025 12:13 Uhr

Die venezolanische Politikerin María Corina Machado hat den diesjährigen Friedensnobelpreis erhalten. Das norwegische Nobelkomitee zeichnete sie für ihren Einsatz für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes aus.

Der Friedensnobelpreis 2025 geht an die venezolanische Politikerin María Corina Machado. Das gab das Nobelkomitee in Oslo bekannt. Sie erhalte den Preis für ihren “unermüdlichen Einsatz” für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes, sagte der Komiteevorsitzende Jorgen Watne Frydnes. Die venezolanische Oppositionsführerin gilt als entschiedene Widersacherin des autoritären Präsidenten Nicolás Maduro. 

“Als Anführerin der Demokratiebewegung in Venezuela ist Machado eines der außergewöhnlichsten Beispiele zivilen Mutes im Lateinamerika der jüngeren Zeit”, heißt es in der Erklärung des Komitees. Sie sei eine “Schlüsselfigur in einer einst tief gespaltenen Opposition”, die sich in ihrer Forderung nach freien Wahlen wieder verband.

“In einer Zeit, in der die Demokratie bedroht ist, ist es wichtiger denn je, diese Gemeinsamkeit zu verteidigen”, appellierte das Nobelkomitee. Wenn autoritäre Regime die Macht ergreifen, sei es entscheidend, mutige Verteidiger der Freiheit anzuerkennen.

Kandidatin der Opposition

Im vergangenen Jahr wurde Machado für die venezolanische Präsidentschaftswahl als Kandidatin der oppositionellen “Plattform der demokratischen Einheit” nominiert, dann aber vom regierungsnahen Nationalen Wahlrat ausgeschlossen. An ihrer Stelle bewarb sich der Diplomat Edmundo González Urrutia, der nach Auffassung internationaler Beobachter entgegen der offiziellen Wahlbekanntgabe die meisten Stimmen gewann. Der autoritäre Machthaber Maduro regiert Venezuela seit 2013 und hält weiter an der Macht fest.

Im Dezember wurden Machado und González mit dem Sacharow-Menschenrechtspreis des Europäischen Parlaments geehrt. González flüchtete kurz davor ins spanische Exil, weil ein Haftbefehl gegen ihn verhängt wurde. Ebenfalls im vergangenen Jahr erhielt Machado den Václav-Havel-Menschenrechtspreis.

“Regime weigert sich, das Wahlergebnis anzuerkennen”

Bei der Verkündung blickte das Nobelkomitee auch mit Sorge auf das gesamte Land Venezuela: Es habe sich von einem “relativ demokratischen und wohlhabenden Land zu einem brutalen, autoritären Staat entwickelt”. Der gewalttätige Staatsapparat richte sich gegen die eigene Bevölkerung. In der Erklärung wird außerdem der “klare Sieg der Opposition” bei den vergangenen Wahlen betont. “Das Regime weigerte sich jedoch, das Wahlergebnis anzuerkennen und klammerte sich an die Macht”, so das Komitee.

Machado habe sich mit der Gründung von Súmate – einer Organisation für demokratische Entwicklung – schon vor 20 Jahren für freie und faire Wahlen eingesetzt, betonte das Komitee. Seitdem widme sie sich dem Kampf für die Freiheit des venezolanischen Volkes.

338 Nominierte in diesem Jahr

Der Friedensnobelpreis ist eine der renommiertesten Auszeichnungen weltweit. In diesem Jahr waren 338 Kandidaten nominiert – welche Personen oder Organisationen dazugehören, wird aber offiziell 50 Jahre lang geheim gehalten. Trotzdem sickern immer wieder Namen durch. Die Nominierungsfrist lief Ende Januar ab. In diesem Jahr ist die Auszeichnung mit 11 Millionen Kronen – umgerechnet rund eine Million Euro – dotiert.

Im vergangenen Jahr war die japanische Friedensorganisation Nihon Hidankyo mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden. Die Organisation von Überlebenden der Atomwaffenabwürfe auf die Städte Hiroshima und Nagasaki wurde für ihre auf Zeitzeugenaussagen beruhenden Bemühungen um eine atomwaffenfreie Welt geehrt.

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