Wegen Tierquälerei: Peta fordert Olympia-Ausschluss von Max Kühner – Starnberg | ABC-Z
Nach den Strafbefehlen gegen den Starnberger Springreiter Max Kühner und gegen einen Trainer wegen tierschutzwidrigen aktiven Barrens von Pferden fordert die Tierrechtsorganisation Peta den Ausschluss des Reiters von den Olympischen Spielen in Paris. Vor einem Jahr soll nach internen Hinweisen und einem Video eine Ausbildungsanlage Kühners im Starnberger Ortsteil Hadorf von Polizei und Veterinäramt durchsucht worden sein. Peta habe zwei Monate später davon erfahren und daraufhin Strafanzeige erstattet, teilte die Organisation mit.
Beim sogenannten aktiven Barren hält laut Peta eine Person eine Metall- oder Holzstange so über das Hindernis, dass das Pferd beim Überspringen mit den Beinen dagegen stößt. Das sei eine verbotene Methode. Nachdem die Staatsanwaltschaft von einem hinreichenden Tatverdacht ausgehe, dass Kühner gegen das Tierschutzgesetz verstoßen habe, wäre eine Teilnahme an den Olympischen Spielen „ein Schlag ins Gesicht für den Tierschutz“, sagt Peter Höffken, Fachreferent bei Peta. Pferde seien „bei der Veranstaltung ohnehin Zwangsteilnehmer, die mit Gewalt zu Höchstleistungen gebracht werden“. Das müsse aufhören, Olympische Spiele sollten ohne Pferdedisziplinen stattfinden, so Höffken.
Auf die Forderung von Peta, mutmaßlichen Tierquälern bei den Spielen in Paris keine Bühne zu bieten und sie auszuschließen, hat laut Höffken das Österreichische Olympische Comité und der Österreichische Pferdesportverband (OEPS) noch nicht reagiert. Der 50-jährige Springreiter Kühner startet für Österreich und ist derzeit die Nummer drei der Weltrangliste.
Der Medaillenanwärter bestreitet die Vorwürfe und hat über seinen Verteidiger beim Starnberger Amtsgericht bereits fristgerecht Einspruch gegen den Strafbefehl eingelegt – wie auch der Anwalt des beschuldigten Trainers. Ob es zu einem Prozess kommt, ist noch offen. Das Gericht und auch die Staatsanwaltschaft geben derzeit keine Stellungnahmen zu dem Fall ab.
