News

Wegen Gaza-Konflikt: Norwegens Staatsfonds schmeißt Caterpillar aus dem Portfolio | ABC-Z

Der norwegische Staatsfonds hat aufgrund ethischer Bedenken im Zusammenhang mit dem Gaza-Konflikt seine Beteiligungen an sechs Unternehmen verkauft. Darunter sind fünf israelische Banken – und der US-Baumaschinenhersteller Caterpillar.

Der norwegische Staatsfonds, einer der größten der Welt mit einem Volumen von mehr als 1,6 Billionen Euro, hat sich aufgrund ethischer Bedenken im Zusammenhang mit dem Gaza-Konflikt von sechs Aktien getrennt. Betroffen sind Beteiligungen an fünf israelischen Banken sowie dem US-Baumaschinenhersteller Caterpillar. Der Fonds reagiert damit auf öffentliche Kritik und betont, dass Investitionen in Unternehmen, die in umstrittene Aktivitäten involviert sind, vermieden werden sollen.

Die Entscheidung spiegelt den Trend wider, dass institutionelle Investoren zunehmend soziale und ethische Kriterien in ihre Anlageentscheidungen einbeziehen. Der norwegische Staatsfonds verfolgt eine Politik der ethischen Investition und hat in der Vergangenheit bereits Unternehmen aus seinem Portfolio entfernt, die in Bereichen wie Waffenproduktion oder Kohlenabbau tätig sind.

„Inakzeptables Risiko” 

Laut einer Meldung des US-Börsenportals CNBC hatte der Vorstand der Norges Bank Investment Management (NBIM), die den Fonds im Auftrag der norwegischen Bevölkerung verwaltet, am Montag erklärt, es bestehe ein „inakzeptables Risiko, dass die Unternehmen zu schwerwiegenden Verletzungen der Rechte von Personen in Kriegs- und Konfliktsituationen beitragen”. Die Entscheidung basiere auf Empfehlungen des Ethikrats des Fonds.

NBIM erklärte, dass Bulldozer des in New York börsennotierten Unternehmens Caterpillar „von den israelischen Behörden zur weitreichenden unrechtmäßigen Zerstörung palästinensischen Eigentums eingesetzt werden“; auch in der West Bank. NBIM hielt Ende 2024 Anteile im Wert von 2,4 Milliarden US-Dollar an dem Unternehmen, was einem Anteil von rund 1,2 Prozent entspricht. 

Auch fünf israelische Banken fliegen aus dem Portfolio 

Gleichzeitig wird sich der Fonds aus Banken wie der First International Bank of Israel und ihrem Mehrheitseigentümer FIBI Holdings, der Bank Leumi Le Israel BM, der Mizrahi Tefahot Bank und der Bank Hapoalim BM zurückziehen. Sie hätten Finanzdienstleistungen für Bauaktivitäten in israelischen Siedlungen im Westjordanland erbracht, die „unter Verletzung des Völkerrechts errichtet worden seien“. 

Politischer Druck auf Fondsverwalter

In einem Interview mit der schwedischen Zeitung Dagens Industri sprach NBIM-CEO Nicolai Tangen vergangene Woche von einer „Krise” des Fonds und bedauerte öffentlich, dass er nicht darauf hingewiesen habe, dass der Fonds Anteile an einem israelischen Hersteller von Kampfflugzeugen hält, während die Angriffe auf Gaza eskalierten. Zuletzt hatte das norwegische Finanzministerium selbst gegenüber dem Fonds Fragen zur sich verschlechternden Lage in Gaza und im Westjordanland aufgeworfen.

Back to top button