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Wechseljahre: Symptome, Phasen und Dauer | NDR.de – Ratgeber | ABC-Z

Stand: 14.10.2024 11:30 Uhr
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Mit Mitte 40 setzen bei den meisten Frauen die ersten Symptome der Wechseljahre ein. Dazu zählen Hitzewallungen, Schlafstörungen und Depressionen. Welche Phasen gibt es und was hilft bei Beschwerden?

von Ursula Stamm

Die Jahre vor und nach der letzten Monatsblutung bezeichnet man als Wechseljahre. Sie kennzeichnen den Übergang von der fruchtbaren Phase der Frau zu der Lebensphase, in der keine Schwangerschaft mehr möglich ist. Bei der Geburt haben Mädchen etwa 400.000 Eizellen in jedem Eierstock. In der Pubertät mit dem Eintreten der Periode reift in jedem Zyklus eine Eizelle vollständig in einem Follikel heran und wird mit dem Eisprung freigesetzt. Nach ungefähr 30 Jahren geht der Eizellenvorrat langsam zu Ende. Die damit verbundene hormonelle Umstellung bezeichnet man als Wechseljahre oder auch Klimakterium.

Die Wechseljahre: Das Wichtigste im Überblick

Die Wechseljahre sind keine “Krankheit”, sondern ein ganz normaler Prozess im Leben jeder Frau. Es gibt verschiedene Phasen der Wechseljahre. In der Regel beginnt die “Vorphase” (Prämenopause) im Alter von Mitte 40.

In welchem Alter fangen die Wechseljahre an?

Die Wechseljahre beginnen bei den meisten Frauen mit Mitte 40. Die Zeit um die letzte Regelblutung wird auch Perimenopause genannt. Die meisten Frauen erleben die Perimenopause zwischen Mitte vierzig und Mitte fünfzig. Laut einer Studie des Robert Koch-Instituts hatte fast die Hälfte der Frauen ab 50 Jahren (47,2 Prozent), die 2020 eine Frauenarztpraxis aufsuchten, noch ihre Regelblutung.

Können Frauen zu Beginn der Wechseljahre durchaus noch schwanger werden, ist das spätestens ein Jahr nach der letzten Monatsblutung nicht mehr möglich. Zu Beginn der Wechseljahre sinkt zunächst der Spiegel des weiblichen Hormons Progesteron; später reduziert sich auch die Menge des Östrogens im Körper. Die Monatsblutung wird unregelmäßig oder bleibt ganz aus und verschiedene körperliche und seelische Veränderungen stellen sich ein – auch Wechseljahresbeschwerden oder Wechseljahrbeschwerden genannt.

Die vier Phasen der Wechseljahre

Die Wechseljahre werden von Ärztinnen und Ärzten in vier verschiedene Phasen eingeteilt:

  • Menopause: Das ist der Zeitpunkt der allerletzten Regelblutung, von der man spricht, wenn mindestens zwölf Monate lang keine Blutung mehr aufgetreten ist. Die Menopause kann nur rückblickend bestimmt werden.
  • Prämenopause bezeichnet den Abschnitt der Wechseljahre vor der Menopause; sie beginnt bei den meisten Frauen mit Mitte 40.
  • Perimenopause beschreibt genau das Jahr vor und nach der Menopause.
  • Postmenopause ist der Abschnitt der Wechseljahre, der beginnt, wenn die letzte Regelblutung mehr als zwölf Monate vergangen ist. Die Postmenopause kann noch viele Jahre nach der Menopause andauern. Erst wenn sie abgeschlossen ist – was Frauen vor allem daran merken, dass sie keine Beschwerden mehr haben – sind auch die Wechseljahre abgeschlossen.

Die Wechseljahre dauern bei den meisten Frauen zehn bis 15 Jahre, der genaue Zeitraum ist aber individuell unterschiedlich.

Anzeichen der Wechseljahre

Bei vielen Frauen sind Schlafstörungen und Schlaflosigkeit die ersten Anzeichen der Wechseljahre, noch bevor Hitzewallungen oder andere typische Beschwerden auftreten. Das hängt mit dem nachlassenden Progesteron-Spiegel zusammen. Das Sexualhormon Progesteron entspannt Nerven und Psyche und fördert so den gesunden Schlaf, ganz besonders den Tiefschlaf. Auch unregelmäßige oder ausbleibende Regelblutungen sind Anzeichen.

Definition von Wechseljahresbeschwerden eng gefasst

Auf dem Internetportal “Wechselweise” werden 34 verschiedene Symptome der Wechseljahre aufgeführt. Laut der aktuellen S3-Leitlinie “Peri- und Postmenopause, Diagnostik und Interventionen“, gelten aber nur Schweißausbrüche und Hitzewallungen als nachweislich allein durch die Wechseljahre ausgelöste Beschwerden. Andere Symptome wie Gelenkschmerzen, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen, könnten laut S3-Leitlinie zwar im zeitlichen Zusammenhang mit dem Klimakterium auftreten, müssten aber nicht zwingend durch diese ausgelöst werden.

Die Initiative “Wir sind 9 Millionen” fordert, Wechseljahresbeschwerden umfassender zu definieren und deren Behandlung in den Abrechnungskatalog der Krankenkassen aufzunehmen, was derzeit noch nicht der Fall ist. Umfragen haben ergeben, dass rund ein Drittel aller Frauen in den Wechseljahren keinerlei Beschwerden haben, ein Drittel hat leichte Symptome und ein Drittel leidet unter sehr starken Symptomen.

Hitzewallungen: Schwitzen häufiges Symptom 

Hitzewallungen gehören zu den häufigsten Wechseljahresbeschwerden. Was genau die Ursache für das plötzliche Schwitzen ist, ist noch nicht bis ins Detail erforscht. Vermutet wird eine Fehlregulation der Körpertemperatur im Gehirn beziehungsweise im vegetativen Nervensystem. Die Hormone Östrogen und Progesteron spielen als Botenstoffe eine wichtige Rolle bei der Temperaturregulation. Sinkt der Hormonspiegel ab oder schwankt stark, führt das dazu, dass sich die Blutgefäße weiten, die Haut besser durchblutet wird, sich rötet und ein Hitzeschub entsteht.

Wie oft am Tag können Hitzewallungen auftreten?

Während einige Frauen nur gelegentlich einen Hitzeschub erleben, haben andere bis zu zwanzig Mal am Tag heftige Schweißausbrüche. Auch nachts wachen viele Frauen durch Hitzewellen und durchgeschwitzte Kleidung auf. Im Durchschnitt dauern die Hitzewallungen sechs Jahre an, bis sie langsam nachlassen.

Blutungen und Zwischenblutungen in den Wechseljahren

Die meisten Frauen bemerken ab Mitte 40, dass Unregelmäßigkeiten im Monatszyklus auftreten. Typisch ist, dass die Monatsblutungen erst in kürzeren, dann in längeren Abständen eintreten. Auch die Stärke der Blutungen kann variieren; leichte Schmier- und Zwischenblutungen werden häufiger. Es kann auch sein, dass die Monatsblutung für ein paar Monate ausbleibt, dann aber noch einmal für einige Zeit eintritt.

Blutungen oder Schmierblutungen nach der Menopause, der allerletzten Monatsblutung, sollten immer ernst genommen und medizinisch abgeklärt werden. Denn dahinter können sich andere Erkrankungen verbergen.

Ein Teil der Frauen leidet unter Depressivität

Die Menopause kann, muss aber nicht mit psychischen Symptomen einhergehen. Etwa 20 Prozent aller Frauen entwickeln Depressivität, Schlafstörungen, massive Erschöpfung, Unruhe, Panikattacken oder Konzentrationsstörungen. Auch hier spielt wieder das Sexualhormon Progesteron eine Rolle. Progesteron ist ein wichtiger Hilfsfaktor, mit dem im Gehirn Botenstoffe gebildet werden, die unsere seelische Stimmung, den Schlaf, Ängste und Unruhe beeinflussen. Kommt zu dem sinkenden Progesteron-Spiegel noch eine – wahrscheinlich genetisch bedingte – seelische Sensibilität hinzu, können psychische Symptome entstehen. Jede fünfte Frau hat so erhebliche Symptome, dass diese behandelt werden müssen.

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Depressionen sind weit verbreitet, die Symptome nicht immer eindeutig. Doch die Behandlung sollte möglichst früh beginnen.
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Bei vielen Frauen sind Schlafstörungen und Schlaflosigkeit die ersten Anzeichen der Wechseljahre, noch bevor Hitzewallungen oder andere typische Wechseljahrbeschwerden auftreten. Ist dafür zu Beginn der Wechseljahre ein Mangel an Progesteron verantwortlich, fehlt später auch Östrogen, was ebenfalls zu Schlafstörungen und Schlaflosigkeit führen kann. Hinzu kommt, dass ein niedriger Östrogenspiegel zu einer verminderten Produktion von Melatonin führt. Dieses so genannte Schlafhormon reguliert unter anderem unseren Schlaf-Wach-Zyklus. Hier treffen zwei Hormonveränderungen dann aufeinander, denn die Produktion von Melatonin im Alter lässt sowieso nach.

Scheidentrockenheit beginnt meist in der Menopause

Vor allem der Rückgang von Östrogen führt dazu, dass die Schleimhäute im Genitalbereich dünner und trockener sowie anfälliger für Verletzungen werden. Die Vagina (Scheide) kann sich trockener anfühlen, Frauen haben eventuell Schmerzen beim Sex. Auch die Schleimhaut der Harnröhre kann betroffen sein, wodurch es häufiger zu Harnwegsinfekten kommt. Die Veränderungen treten meistens erst mehrere Jahre nach der letzten Regelblutung (Menopause) auf.

Gewichtszunahme in den Wechseljahren vor allem am Bauch

Viele Frauen nehmen während der Wechseljahre kontinuierlich zu. Wie könnte es anders sein: Auch hier spielen die veränderten Hormonspiegel eine wichtige Rolle. Es wird weniger Östrogen und dafür mehr Testosteron (männliches Sexualhormon) gebildet. Dadurch verändert sich das Fettverteilungsmuster, weg von der “Birne” mit den Fettpolstern an Hüfte und Po, hin zur “Apfelform”, bei der sich das Fett hauptsächlich am Bauch sammelt. Dieses Bauchfett ist sehr ungesund, weil sich dort entzündungsfördernde Stoffe bilden, die das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes erhöhen.

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Ab 40 nehmen viele Menschen an Gewicht zu. Häufige Ursachen sind Veränderungen im Hormonhaushalt und ein Abbau der Muskulatur.
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Hinzu kommt: im Alter verlangsamt sich der Stoffwechsel und der Kalorienbedarf sinkt. Isst frau weiter so wie gewohnt, wird sie kontinuierlich Gewicht zulegen. Diäten sind hier allerdings keine gute Lösung, weil die Stoffwechselaktivität dadurch weiter absinkt. Besser ist es, sich ausgewogen zu ernähren und für ausreichend Bewegung zu sorgen.

Risiko für Osteoporose und Herzkreislauf-Erkrankungen steigt an



Sinkt der Östrogenspiegel, steigt das Risiko für Osteoporose.

Kein direktes Symptom der Wechseljahre, aber ein Faktor, der ernst genommen werden sollte, ist das mit den Wechseljahren steigende Risiko für Knochenschwund (Osteoporose) und Herz-Kreislauferkrankungen. Beides hat mit dem sinkenden Spiegel des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen zu tun. Östrogen fördert den Knochenaufbau und schützt das Gefäßsystem; mit sinkendem Östrogenspiegel reduzieren sich diese positiven Effekte. Gibt es bereits Osteoporose in der Familie, sollten Frauen ab einem Alter von etwa 60 Jahren oder bei unklaren Rückenschmerzen eine Knochendichtemessung vornehmen lassen.

Das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, steigt in den Wechseljahren an und die Symptome eines Herzinfarkts sind bei Frauen oft andere als bei Männern (Bauch- und Rückenschmerzen, Übelkeit). Daher sollten solche Symptome unbedingt ernst genommen und abgeklärt werden, um einen Herzinfarkt bei Frauen nicht zu übersehen.

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Weil die Symptome eines Herzinfarkts bei Frauen oft nicht gleich erkannt werden, verzögert sich häufig der Behandlungsbeginn.
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Hormonspiegel testen: Kein sinnvoller Weg

Manche Frauen wollen es genauer wissen und ihren Hormonspiegel bei der Gynäkologin oder dem Endokrinologen (Facharzt für Hormone) bestimmen lassen. Das ist allerdings wenig sinnvoll, weil die Hormonspiegel zu Beginn der Wechseljahre stark schwanken und eine Momentaufnahme durch eine Blutanalyse wenig aussagekräftig ist. Die Krankenkassen zahlen auch nur in Sonderfällen solche Hormontests, und zwar dann, wenn es einen Verdacht auf vorzeitige Wechseljahre gibt.

Es gibt auch Tests für zu Hause, die frau sich im Internet bestellen kann. Solche Selbsttests seien laut “Deutscher Apotheker Zeitung” und Stiftung Warentest weder sinnvoll noch zuverlässigMit ihnen wird unter anderem der Spiegel des Gelbkörperhormons FSH gemessen. Ein erhöhter Wert soll auf beginnende Wechseljahre hinweisen. Dieser Wert kann aber auch durch andere Faktoren erhöht sein. Hinzu kommt, dass Frauen, die sich auf solche Testergebnisse verlassen, eventuell die Verhütung vernachlässigen und ungewollt schwanger werden, warnt die “Deutsche Apotheker Zeitung”.

Wie sinnvoll ist eine Hormonersatztherapie mit Medikamenten?

Die Behandlung von Wechseljahresbeschwerden durch den Ersatz von Hormonen ist nach wie vor umstritten. Nachdem die Auswertung der “Women’s Health Initiative Studie” im Jahr 2002 gezeigt hat, dass eine Hormonersatztherapie (HRT=”Hormone Replacement Therapy”) zu Nebenwirkungen wie Brustkrebs, Thrombosen, Herzinfarkt und Schlaganfall führen kann, waren Frauen, Ärzte und Ärztinnen jahrelang zurückhaltend was eine HRT angeht. Inzwischen wurden die Studiendaten aber neu interpretiert und die HRT als weniger riskant eingeschätzt. Daher raten Gynäkologinnen und Gynäkologen Frauen, die stark unter Wechseljahresbeschwerden leiden und die keine Risikofaktoren aufweisen, durchaus dazu, Hormone einzunehmen.

Hormonpräparate in Form von Tabletten, Gel oder als Pflaster

Es gibt verschiedene Hormonpräparate, die die Sexualhormone Progesteron und Östrogen enthalten. Unterschieden wird zwischen synthetisch hergestellten Hormonpräparaten, bioidentischen Präparaten und so genannten Phytoöstrogenen. Hinzu kommt, dass diese Hormonpräparate unterschiedlich angewendet werden können. Sie können als Tabletten eingenommen, als Gel, Creme oder Spray auf die Haut aufgetragen oder in Form eines Pflasters aufgeklebt werden, das kontinuierlich Hormone über die Haut in den Körper abgibt.

Hormone, die über die Haut aufgenommen werden, belasten den Stoffwechsel und die Leber weniger als Tabletten. Bei einem erhöhten Risiko der Frau für Thrombose, Herzinfarkt oder Schlaganfall ist die Aufnahme über die Haut daher vorteilhaft.

Synthetische Hormone

Die häufigste Variante der Hormontherapie ist die Einnahme von Präparaten mit Östrogen und Gestagen. Beide Hormone werden vor den Wechseljahren vor allem in den Eierstöcken hergestellt. Kombinationspräparate sollen die Schleimhaut der Gebärmutter schützen, denn eine Behandlung nur mit Östrogen führt sehr oft zu Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut. Bei einigen Frauen kann daraus ein sogenannter Endometrium- oder Gebärmutterkörperkrebs entstehen. Gestagene können vor solchen Wucherungen schützen.

Lokale Hormontherapie bei Scheidentrockenheit

Bei einer ausschließlich lokalen Hormonbehandlung im Bereich der Scheide – zum Beispiel aufgrund von Scheidentrockenheit – kann in der Regel auf Gestagen verzichtet werden. Die Anwendung von östrogenhaltigen Mitteln bewirkt, dass sich die dünner und trockener gewordene Scheidenschleimhaut wieder aufbaut. Dies kann zum Beispiel vor Schmerzen beim Geschlechtsverkehr schützen. Zudem kann die lokale Behandlung positiven Einfluss auf eine Harninkontinenz und die Beschwerden bei einer überaktiven Blase haben. Allerdings können bei einer lokalen Hormonbehandlung Nebenwirkungen wie Schmierblutungen und Brustspannen auftreten.

Hormonpflaster wo aufkleben?

Hormonpflaster lassen sich auf allen wenig behaarten und ebenmäßigen Körperstellen (außer den Brüsten) aufkleben. So eignen sich beispielsweise Gesäß, Oberschenkel oder Oberarm. Wichtig ist, dass die Kleidung wenig reibt und die Haut an sich möglichst frei von Falten ist.

Bioidentische Hormone auf Basis des Pflanzenstoffs Diosgenin

Als bioidentisch werden Hormone in Präparaten bezeichnet, wenn sie in ihrer chemischen Molekülstruktur exakt gleich sind wie diejenigen, die der weibliche Körper in den Eierstöcken produziert. Diese Hormone werden daher auch “körperidentisch” genannt.

Der Pflanzenstoff Diosgenin dient als Basis für die Herstellung der bioidentischen Hormone 17-beta-Östradiol und Progesteron. Er findet sich in größeren Mengen in der Yamswurzel. Auch die Sojabohne enthält eine Substanz (Stigmasterin), die zu den bioidentischen Hormonen umgewandelt werden kann. 

Verschreibungspflichtige bioidentische Hormonpräparate unterliegen einer standardisierten Herstellung, die eine gleichbleibende Qualität verspricht. Sie wird unter strengen Qualitätskontrollen durchgeführt. Außerdem werden Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der Präparate durch wissenschaftliche Studien belegt.

Vorsicht bei Nahrungsergänzungsmitteln 

Darüber hinaus gibt es frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel, die häufig über das Internet vertrieben werden. Diese Produkte sind arzneimittelrechtlich in der Regel nicht zugelassen, da Qualitätskontrollen und Studien fehlen. Expertinnen und Experten raten daher von solchen Produkten ab.

Manchmal wird der Eindruck erweckt, bioidentische Hormone seien völlig frei von Risiken und Nebenwirkungen. Das trifft nicht zu. Umgekehrt bedeutet “synthetisch” nicht automatisch “schlecht”. Welche Vorteile oder Risiken bioidentische Hormone gegenüber synthetischen Hormonen haben, ist noch nicht abschließend erforscht. Auch zu bioidentischen Hormonen sollten sich Frauen deshalb ausführlich ärztlich beraten lassen.

Phytoöstrogene: Hilfe bei Hitzewallungen?

Phytoöstrogene (wie Isoflavone, Lignane) sind Stoffe, die in verschiedenen Pflanzen enthalten sind. Sie kommen beispielsweise in Sojabohnen, Sesam- und Leinsamen vor, aber auch in Hülsenfrüchten, Getreide oder Rotklee. Es wird vermutet, dass Phytoöstrogene verschiedene hormonartige Effekte ausüben können, wenn sie mit der Nahrung aufgenommen werden. Allerdings besteht hier noch Forschungsbedarf.

Gegen Hitzewallungen in den Wechseljahren sollen manche Phytoöstrogene einen gewissen Effekt haben. Zu Risiken und Nebenwirkungen gibt es oft keine wissenschaftlich verlässlichen Daten, weshalb Frauen mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin sprechen sollten, wenn sie solche Präparate einnehmen wollen.

Risikofaktoren für eine Hormonersatztherapie

Es gibt bestimmte Erkrankungen, die gegen eine Hormonersatztherapie (HRT) sprechen und zwar:

  • ein hormonabhängiger Brustkrebs
  • eine Leberfunktionsstörung mit erhöhten Leberenzymwerten
  • ein erhöhtes Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen
  • eine Blutgerinnungsstörung oder Thromboseneigung

 Bevor frau sich für eine HRT entscheidet, sollte sie daher mit ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt Nutzen und Risiken der Therapie genau abwägen.

Pflanzliche Hausmittel – als Behandlung für Wechseljahresbeschwerden

Vor allem für Frauen, die eine Hormonbehandlung ablehnen oder aus gesundheitlichen Gründen nicht anwenden können, kommen pflanzliche Präparate infrage. Pflanzliche Wirkstoffe, die bei Wechseljahresbeschwerden eingesetzt werden können, sind:

  • Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) kann Hitzewallungen mildern und Veränderungen an Haut und Schleimhäuten ausgleichen.
  • Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) und Salbei (Salvia officinalis) lindern die oft mit Hitzewallungen verbundenen Schweißausbrüche.
  • Granatapfelextrakt kann sich wohltuend bei Hitzewallungen und Scheidentrockenheit auswirken.
  • Baldrian (Valeriana officinalis) und Hopfen (Humulus lupulus) wirken beruhigend und können bei Schlafstörungen helfen.
  • Johanniskraut (Hypericum perforatum) wirkt antidepressiv und kann Stimmungsschwankungen mildern.
  • Mönchspfeffer (Vitex agnus castus) kann Schmier- und Zwischenblutungen verringern.
  • Sojaprodukte können Osteoporose vorbeugen.

Soja, Rotklee und Hülsenfrüchte enthalten so genannte Isoflavone. Sie ähneln in ihrer Struktur dem weiblichen Sexualhormon Östrogen. Studien zufolge können diese Phytoöstrogene beispielsweise Schlafstörungen lindern. Weniger hilfreich seien sie bei Hitzewallungen und nächtlichen Schweißausbrüchen.

Pflanzliche Mittel nur nach medizinischer Absprache verwenden

Auch bei pflanzlichen Wirkstoffen gibt es allerdings Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Nicht alle der auf dem Markt angebotenen Mittel sind zugelassene Arzneimittel, die umfassend in Studien geprüft wurden. Und nicht alles, was “natürlich” oder “pflanzlich” ist, ist automatisch harmlos. Zur Auswahl geeigneter Präparate sowie möglichen Vor- und Nachteilen der Therapie sollten Betroffene deshalb mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt sprechen.

Ein gesunder Lebensstil hilft gegen Wechseljahrbeschwerden

In den Wechseljahren nehmen viele Frauen an Gewicht zu. Eine ausgewogene Ernährung ist daher besonders wichtig. Sie besteht aus viel Gemüse, Salat, Obst, Milchprodukten. Aber weniger Zucker, Fett, Wurst und Weißmehl sowie einem weitgehenden Verzicht auf Alkohol und Nikotin. Weiterhin wichtig: ausreichender Schlaf, genügend Bewegung sowie Entspannungsübungen. Wechselduschen können bei Hitzewallungen helfen.

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Frauen unter 40 Jahren: Frühzeitige Wechseljahre

Kommen Frauen vor dem 40. Lebensjahr in die Wechseljahre, spricht man von “frühzeitigen Wechseljahren”. Eine der häufigsten Gründe hierfür ist die Entfernung der Eierstöcke aufgrund einer Krebserkrankung. Die Entfernung der Gebärmutter aufgrund einer Krebserkrankung oder aus anderen Gründen führt zwar zu einem Ausbleiben der Regelblutung; die typischen Wechseljahresbeschwerden treten aber in der Regel noch nicht auf. Auch Frauen, die wegen einer Brustkrebserkrankung mit antihormonellen Medikamenten behandelt werden, kämpfen oft mit verschiedenen Symptomen der Wechseljahre.
 
Weitere mögliche Auslöser von frühzeitigen Wechseljahren sind Autoimmunerkrankungen, eine Entzündung der Eierstöcke oder spezielle Stoffwechselstörungen. Auch Rauchen spielt eine Rolle; Raucherinnen kommen im Durchschnitt etwa zwei Jahre früher in die Wechseljahre als Nichtraucherinnen. In einigen Familien treten die frühzeitigen Wechseljahre gehäuft auf, was auf eine genetische Veranlagung als Ursache hindeutet.

Kommen auch Männer in die Wechseljahre?

Bei Männern sinkt der Spiegel des männlichen Geschlechtshormons Testosteron ab dem 40. Lebensjahr kontinuierlich, aber sehr langsam ab. Gerade weil dieser Prozess sehr langsam abläuft, verspüren Männer in der Regel weniger Symptome der Hormonumstellung als Frauen. Ab dem 50. Lebensjahr können sie aber durchaus unter Beschwerden leiden, die mit einem sinkenden Testosteronspiegel zusammenhängen, wie Schlafstörungen, Gewichtszunahme und Erektionsstörungen.

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