Washington verhängt Sanktionen gegen Kolumbiens Präsident Petro | ABC-Z

Im Streit mit Kolumbien um den Drogenhandel haben die USA Sanktionen gegen Präsident Gustavo Petro, dessen Frau und seinen ältesten Sohn verhängt.
“Präsident Petro hat zugelassen, dass Drogenkartelle gedeihen und sich geweigert, diese Aktivitäten zu stoppen”, erklärte US-Finanzminister Scott Bessent am Freitag. US-Präsident Donald Trump ergreife entschiedene Maßnahmen, “um unser Land zu schützen und deutlich zu machen, dass wir den Handel von Drogen in unserem Land nicht tolerieren werden”, fügte er hinzu.
Neben dem Präsidenten und dessen Familie sanktionierte das US-Finanzministerium auch Kolumbiens Innenminister Armando Benedetti.
Petro schrieb daraufhin in Onlinediensten: “Kein Schritt zurück und niemals auf die Knie.” Damit griff er Slogans lateinamerikanischer Revolutionäre auf. “Für die USA ist eine gewaltfreie Erklärung dasselbe, wie ein Drogenhändler zu sein”, kritisierte seinerseits Benedetti.
Trump hat Kriegsschiffe in die Karibik geschickt
Die Spannungen zwischen Trump und Petro hatten sich wegen des Vorgehens Washingtons im Kampf gegen den Drogenhandel in den vergangenen Tagen verschärft. Petro wirft seinem US-Kollegen vor, durch Angriffe auf mutmaßliche Drogenschmuggelboote “außergerichtliche Hinrichtungen” auszuführen, die “gegen das Völkerrecht verstoßen”.
Trump hatte vor einigen Wochen Kriegsschiffe in die Karibik entsandt, die nach seinen Angaben den Drogenschmuggel bekämpfen sollen. Dabei griffen die US-Schiffe mehrfach kleine Boote an, die angeblich Drogen transportierten. Einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP zufolge, die sich auf Zahlen aus den USA stützt, wurden bei den Angriffen binnen weniger als zwei Monaten zehn Schiffe zerstört und mindestens 43 Menschen getötet.
Petro forderte Trump auf, die Angriffe einzustellen, woraufhin dieser Petro als “Gangster” und “üblen Kerl” beschimpfte und ihm vorwarf “viele Drogen herzustellen”. Außerdem drohte der US-Präsident, Finanzhilfen in Millionenhöhe für Kolumbien einzustellen und Zölle auf kolumbianische Waren einzuführen.
Spannungen zwischen den USA und Venezuela verschärft
Kolumbien ist der größte Kokainproduzent der Welt. Zugleich war das südamerikanische Land jahrzehntelang ein enger Verbündeter der USA in der Bekämpfung des Drogenanbaus.
Am Freitag gab ein Pentagon-Sprecher die Entsendung eines Flugzeugträgers der US-Marine sowie mehrerer Begleitschiffe in die Karibik bekannt.
Der US-Militäreinsatz in der Karibik hat insbesondere die Spannungen zwischen den USA und Venezuela erheblich verschärft. Trump wirft dem venezolanischen Staatschef Nicolás Maduro vor, Drogenbanden zu kontrollieren.





















