Im Mittelfeld nur Nummer vier: Fällt Palhinha dem Sparkurs vom FC Bayern zum Opfer? | ABC-Z

München – Die Wochen der Wahrheit hören für den FC Bayern gar nicht mehr auf. Nach dem Hammer-Februar mit Bundesliga-Spitzenspielen gegen Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt sowie den Champions-League-Playoffs gegen Celtic Glasgow stehen nun die nächsten richtungsweisenden Partien für die Münchner an.
Am Freitag geht’s zu Vize-Meister VfB Stuttgart, wo man den Acht-Punkte-Vorsprung auf Leverkusen in der Liga verteidigen will, bevor in der ersten März-Hälfte die beiden hochbrisanten Achtelfinal-Kracher in der Königsklasse gegen die aufmüpfige Werkself stattfinden. Patzen verboten – so die Devise beim Rekordmeister.
FC Bayern München: Palhinha kommt bei Bayern bislang nur auf 15 Spiele
Dass Joao Palhinha in den Wochen der Wahrheit eine Hauptrolle einnehmen wird, scheint aktuell unwahrscheinlich. Der portugiesische Mittelfeldspieler, der im vergangenen Sommer mit einjähriger Verspätung für rund 50 Millionen Euro vom FC Fulham nach München gewechselt ist, tut sich bei den Bayern noch immer schwer und liegt in der Sechser-Hackordnung mittlerweile auf Platz vier.
Insgesamt kommt Palhinha in der laufenden Saison wettbewerbsübergreifend auf 15 Einsätze mit 653 Spielminuten, auf seine erste Torbeteiligung wartet er noch. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass das Glück nicht immer auf seiner Seite war.
Muskelbündelriss: Bayern-Neuzugang Palhinha fiel monatelang aus
Nach einem schwierigen Saisonbeginn schien sich der 29-Jährige im Mittelfeld der Münchner festzuspielen, bis ihn ein Muskelbündelriss ab November für mehrere Monate außer Gefecht setzte. In Abwesenheit des Portugiesen nutzten die Konkurrenten ihre Chance, sich im Kampf um den Platz neben dem gesetzten Joshua Kimmich zu beweisen.

© Sven Hoppe/dpa
von Sven Hoppe/dpa
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Youngster Aleksandar Pavlovic bestätigt seine starke Debütsaison und überzeugt auch in seinem zweiten Profi-Jahr mit starken Leistungen. Der 20-Jährige spielt in den Planungen der Bayern ohnehin eine wichtige Rolle und soll als Eigengewächs zu einem der Aushängeschilder des Klubs werden.
Leon Goretzka, der im vergangenen Sommer noch zum Verkauf stand, hat sich längst zurückgekämpft und kommt ebenfalls regelmäßig zum Einsatz. Für Palhinha bleibt daher nur der vierte Platz in der Mittelfeld-Hackordnung.
Passt Tuchel-Wunschspieler Palhinha ins Kompany-System?
Fraglich ist noch immer, inwiefern der Portugiese ins System von Cheftrainer Vincent Kompany passt. Palhinha war der große Wunschspieler von Ex-Coach Thomas Tuchel, der sich im Zentrum sehnlichst eine „Holding Six“, also einen klassischen Abräumer auf der Sechserposition, wünschte.
Im Kompany-System ist eine solche Rolle hingegen nicht zwingend gefragt. Seine ballbesitzorientierte und offensiv ausgerichtete Spielphilosophie erfordert im Mittelfeld Spieler auf hohem technischen Niveau, die sich auch aktiv an der Spielgestaltung beteiligen. Palhinhas Stärken liegen schlicht in anderen, defensiven Bereichen.
Fällt Palhinha dem Sparkurs beim FC Bayern zum Opfer?
Zuletzt kamen gar Spekulationen auf, dass der Nationalspieler die Bayern im Sommer nach einem Jahr schon wieder verlassen könnte. Beim Rekordmeister fährt man bekanntlich einen Sparkurs, der die sportliche Führung um Max Eberl und Christoph Freund zu Spielerverkäufen zwingt. Palhinha, der mit einem Vertrag bis 2028 ausgestattet wurde, wäre einer der Stars, die wohl am meisten Geld einbringen würde.
Ob es tatsächlich soweit kommt, wird sich im weiteren Verlauf der Rückrunde entscheiden. Die Wochen der Wahrheit sind für den FC Bayern schließlich noch längst nicht vorbei.