Kultur

Was wir über den mutmaßlichen Täter Taleb Al A. wissen | ABC-Z

Nach Angaben von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff ist Taleb Al A. nicht als Islamist auffällig geworden. Das Profil des mutmaßlichen Täters auf der Plattform X deutet eher in die gegenteilige Richtung. Taleb Al. A. folgt dort vom Islam abgefallenen und zum Christentum konvertierten Personen sowie erklärten Atheisten.

Jahrelang beriet Taleb Al A. als Aktivist vor allem Frauen aus Saudi-Arabien über Fluchtmöglichkeiten aus ihrem Land und betrieb eine Internetseite mit Informationen zum deutschen Asylsystem. In der Funktion als Fluchthelfer interviewte ihn auch die F.A.Z. im Jahr 2019.

Taleb Al A. kam 2006 zur Facharztausbildung aus Saudi-Arabien nach Deutschland. Zehn Jahre später, er war als Psychiater tätig, beantragte er Asyl., wie er der F.A.Z. im Jahr 2019 sagte. Das begründete er in dem Interview so: „Ich habe im Internetforum des mittlerweile im Gefängnis sitzenden Aktivisten Raif Badawi gegen den Islam geschrieben. Deswegen wurde ich bedroht: Man wollte mich „schlachten“, wenn ich nach Saudi-Arabien zurückkehren würde.“

Auf der Plattform X hat der mutmaßliche Täter mehr als 40.000 Follower. Die hohe Zahl deutet darauf hin, dass er in der Szene der saudi-arabischen Opposition, zu der er sich zählt, ein gewisses Standing besitzt. „Germany wants to islamize Europa“, ist auf seinem Account zu lesen. Taleb Al A. hat in der Vergangenheit zugleich aber auch Tweets abgesetzt, die rätselhaft bis wirr wirken. Manche deuten auch darauf hin, dass von ihm eine Gefahr ausgehen könnte. Und sein Profilbild bei Twitter besteht aus einer automatischen Handfeuerwaffe.

In einem vor acht Tagen auf einem islamfeindlichen US-Blog erschienenen Videointerview breitet der mutmaßliche Täter 45 Minuten lang krude Thesen aus. Der deutsche Staat betreibe eine „verdeckte Geheimoperation“, um weltweit saudische Ex-Muslime „zu jagen und ihr Leben zu zerstören“. Gleichzeitig erhielten syrische Dschihadisten in Deutschland Asyl.

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