Was über den abgestürzten Flugzeugtyp bekannt ist | ABC-Z
Die in Kasachstan abgestürzte Embraer 190 gilt seit ihrer Einführung 2004 als zuverlässiger Airliner, der auch in Europa vielfach im Einsatz ist. Allerdings zeigen die Daten auf Flightradar 24, dass die Maschine während des gesamten Flugs ständig deutliche Höhen- und Geschwindigkeitsänderungen bis zur versuchten Notlandung aufwies. Dies könnte auf technische Probleme hinweisen; zudem gab die Crew laut Medienberichten wohl einen Notfall bekannt.
Der brasilianische Hersteller Embraer hatte mit der zweistrahligen Embraer-Flugzeugfamilie 175, 190 und 195 bisher großen Erfolg trotz der starken Konkurrenz durch Airbus vorzuweisen. So fiel etwa bei der schweizerischen Regionalfluggesellschaft Helvetic Airways vor sechs Jahren die Entscheidung gegen eine europäisch-kanadische Lösung von Airbus-Bombardier und für die Brasilianerin – nach reiflicher Abwägung.
Setzt auf sparsame Triebwerke
Die nun in Kasachstan gecrashte Maschine wird je nach Version mit 90 bis 114 Sitzplätzen angeboten. Allzuviel Auswahl in dieser Klasse der 110- bis 130-Sitzer gibt es seit dem Wegfall des kleinsten Airbus A318 allerdings nicht: Vor sieben Jahren hatte Bombardier aus Kanada noch die CS-100/300-Serie gebaut, mit geringem Erfolg. Brasiliens Embraer hatte zur gleichen Zeit die neue Modellfamilie 175/190/195 in der E-2-Version mit verbesserten Triebwerken im Einsatz. 2018 wurde dann ein Großteil der Airline-Sparte von Bombardiers an die Airbus-Gruppe verkauft. So wurde aus der CS-Serie die Modellfamilie A220-100/300.
Embraer E190 E-1/E-2 und Airbus A220-100 zielen mit 100 bis etwa 130 Passagierplätzen und ähnlicher Reichweite auf den gleichen Kundenkreis. Die Embraer setzt vor allem auf sparsame Triebwerke. Das sind Turbinen von Pratt&Whitney des Typs PW1900G; in der E-1-Version waren noch Turbinen des Herstellers General Electric verwendet worden. Ein Getriebe sorgt dafür, dass der sogenannte Fan und die dahinterdrehende Niederdruckturbine im jeweils optimalen Drehzahlbereich laufen. Das reduziert den Verbrauch. So soll der Kerosinkonsum der E-2 laut Helvetic Airways um 17 Prozent geringer sein als beim Vorgängermodell.
Die Embraer 190 wiegt beim Abflug maximal 52 Tonnen und kann bis zu 4530 Kilometer weit fliegen.