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Starnberg: Seebad-Sauna kann frühestens Mai wieder öffnen – Starnberg | ABC-Z

Die Sauna im Seebad Starnberg bleibt auf absehbare Zeit geschlossen: Vor mehr als einem Jahr war im Rahmen der obligatorischen Revisionsarbeiten ein massiver Wasserschaden festgestellt worden, der mit größter Wahrscheinlichkeit auf Fehler beim Bau zurückzuführen ist. Nach Ermittlung des Schadenumfangs laufen seither die Sanierungsarbeiten. Nach aktuellem Stand könne die Anlage allerdings nicht im Januar, sondern im Idealfall erst Anfang Mai 2026 wieder in Betrieb gehen, teilte die Bauabteilung der Stadt mit.

„Zähneknirschend und mit ersten Anzeichen von Verbitterung“ nehme er den jüngsten Zwischenbericht zum Sachstand zur Kenntnis, sagte Bürgermeister Patrick Janik am Donnerstag im Bauausschuss. Er sprach von einem „Trauerspiel“ – vor allem im Hinblick auf die Einnahmen: Die Kosten für die Sanierung übernimmt zwar größtenteils die Versicherung, doch der Stadt seien bislang nahezu eine Million Euro an Einnahmen entgangen. Zuletzt war im Januar und Juni über den Sachstand zur Behebung der Wasserschäden berichtet worden.

Mittlerweile sind nahezu alle Abbrucharbeiten abgeschlossen. Das zur Disposition stehende Schwellholz der Sauna, das ebenfalls durchfeuchtet war, muss nicht ausgetauscht werden; es kann mit Wasserstoffperoxid behandelt werden. Das Gewerk „Fliesen“ für die Sauna-Lounge und die Schilfsauna ist ausgeschrieben, der Bereich der Gastro-Anlieferung ist wieder nutzbar, und auch die provisorischen Kühlcontainer sind seit Anfang Oktober wieder verschwunden.

Weiterhin unklar ist die Schadensursache. Gutachter vermuten, dass bis zur Feststellung des Schadens bis zu 800 Liter Wasser täglich verloren gegangen sein könnten. Wie hoch der Verlust insgesamt ist, lässt sich bestenfalls grob erahnen. Im Juli war an einer unter der Grundplatte liegenden Grundleitung „eine erhebliche Deformation unbekannten Ursprungs festgestellt“ worden, heißt es im Bericht der Verwaltung. Die Leitung wurde erst im September ausgetauscht.

Groß war der Andrang im Juli 2018, als der Starnberger Wasserpark nach zweieinhal Jahren Umbau wiedereröffnet  wurde. Vor dem Eingang bildeten sich lange Schlangen, geduldig harrten die Wartenden im Regen aus. (Foto: Georgine Treybal)
Galten als Schmuckstück des Seebads: die Schwitzhütten am Ufer des Starnberger Sees.
Galten als Schmuckstück des Seebads: die Schwitzhütten am Ufer des Starnberger Sees. (Foto: Nila Thiel)

Erweiterung und Ausbau des 1972 erbauten Komplexes hatten für die damalige Bürgermeisterin Eva John und eine Mehrheit im Stadtrat höchste Priorität. Der Wasserpark – eine Kombination aus Hallen- und Freibad am Ufer des Starnberger Sees – sollte zu einem modernen Erlebnisbad mit Kinderbereich, Rutschen, Restaurant, Schwitzhütten und Wellnessbereich umgebaut werden. Nach mehr als zweieinhalb Jahren Bauzeit wurde das von der Stadt betriebene Bad im Juli 2018 wiedereröffnet. Der Umbau verschlang rund 23 Millionen Euro. In der Bauzeit hatte es wiederholt Unregelmäßigkeiten gegeben. Ob dafür auch Nachlässigkeiten der Bauaufsicht ursächlich waren, ist bis heute ungeklärt.

Die beteiligten Baufirmen können nach Ablauf der Fristen nicht mehr in Haftung genommen werden, der Schaden geht in die Millionen. Für die jetzt noch ausstehenden Arbeiten im Winter wird überlegt, im Außenbereich ein beheizbares Wetterschutzdach aufzubauen, um bis Februar die Fliesenarbeiten inklusive einer Neuinstallation der Außenduschen abschließen zu können. Die Kosten allein hierfür belaufen sich auf rund 120 000 Euro. Dem müsste allerdings die Versicherung zustimmen. Abgelehnt hat der Bauausschuss am Donnerstag eine Verlegung des Massageraums und die Installation eines Trinkbrunnens.

Unter der Voraussetzung, dass auch im Winter gearbeitet und der vorliegende Fahrplan eingehalten wird, könnte die Sauna im Starnberger Seebad Anfang Mai 2026 wiedereröffnet werden. Ein Puffer für etwaige Überraschungen ist in dieser Planung allerdings nicht vorgesehen, teilte die Bauabteilung der Stadt mit.

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