Was läuft im TV? Die besten Filme im Fernsehprogramm des Wochenendes – Medien | ABC-Z

Rennfahrerfilm, ZDF Neo, Samstag, 20.15 Uhr
Der Mensch und seine Maschinen, das hat Tom Cruise in seinen Filmen immer weiterentwickelt … bis er schließlich im neuesten, „Mission: Impossible – The Final Reckoning“ an fliegenden Propellermaschinen herumturnte. 1990 klemmte er sich in „Tage des Donners“ hinters Steuer als junger Wilder bei Stockcar-Rennen. Vier Jahre zuvor hatte man ihn als Flieger der US-Navy am Steuerknüppel einer F-14 Tomcat erlebt, in „Top Gun“ (ZDF Neo, 21.55 Uhr). Die beiden Filme von Tony Scott haben Cruise zum singulären amerikanischen Helden gemacht. (Vor „Top Gun“ war er in „Legend“, von Scotts Bruder Ridley: „Abenteuer in einem Zauberwald“, inklusive Einhorn!) Der Sieg an sich ist gar nicht entscheidend, sogar im Krankenhaus, nach einem Crash, geht das Rennen weiter, in Rollstühlen. Zum Abschluss des Cruise-Abends läuft „Eine Frage der Ehre“, 1992, von Rob Reiner, in dem der Junge sich tatsächlich mit Jack Nicholson anlegt (23.35 Uhr).
Es geschah am hellichten Tag
Krimi, 3sat, Sonntag, 18.40 Uhr
In einem großen schwarzen Wagen kommt der Mörder daher, in den Wäldern am Straßenrand macht er sich an kleine Mädchen ran, tötet sie schließlich mit einem Rasiermesser. Eins der Opfer hat ihn gemalt, eine Zeichnung mit Steinbock und Igeln. Ein Märchenbild, meinen die Menschen im Dorf. Der Schlüssel, um den Mörder zu finden, meint der Polizei-Oberleutnant Matthäi. Er mietet eine kleine Tankstelle an der Straße von Graubünden nach Zürich, dort wird der Mörder irgendwann wieder vorbeikommen. Der Täter, der zu seinem Ermittler kommen wird … das stellt, fast surreal, das Krimimuster auf den Kopf. Ein toller Film noir aus der Schweiz, der meist am hellichten Tag spielt, Regie Ladislao Vajda, Buch Friedrich Dürrenmatt. Der Mörder hat später als Kino-Bösewicht international Karriere gemacht: Gert Fröbe. Der Ermittler ist – nicht gerade sein Rollentyp – Heinz Rühmann (der immerhin später mal Maigret verkörperte, und das gar nicht schlecht).
Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen?
Liebesfilm, RBB, Sonntag, 23.30 Uhr
Erst mal ist der Kamerablick demonstrativ gesenkt im Film des jungen Georgiers Alexandre Koberidze, man sieht die Füße zweier Menschen, die ineinanderstolpern, ein Buch fällt zu Boden, ein blaues, wird aufgehoben. Liebe auf den ersten Blick, emotionale Verwirrung, beide gehen versehentlich in die Richtung zurück, aus der sie eben kamen. Sie verabreden sich für den folgenden Tag. Das ist Nouvelle Vague, georgischer Stil, ein märchenhafter Beiklang, mit dem das Kino dieses Landes uns seit Jahrzehnten verzaubert. Aber: Die Liebenden werden von einer bösen Macht traktiert, ihr Aussehen ist plötzlich verändert. Ihr ganzes Können – medizinisch bei ihr, Fußball bei ihm – geschwunden. Sie werden ihrer Plätze verwiesen, erkennen einander nicht mehr. Die WM beginnt. Kann das Kino die beiden retten? Koberidze war Student an der Filmhochschule in Berlin, sein Film entstand 2021 in der Stadt Kutaissi.
Chappie
Science-Fiction-Groteske, Sonntag, 22.40 Uhr, Pro Sieben
Chappie wäre gern richtig cool, wie die fiesen Typen, mit denen er abhängt in den Slums von Johannesburg. Aber: Chappie darf anders als diese keinen Menschen töten – er ist ein Roboter, und das wurde ihm strikt einprogrammiert. Die Stadt ist berüchtigt für ihre hohe Verbrechensrate, aber die Polizei setzt progressiv – und sehr erfolgreich – einen neuen Typus Polizeiroboter ein. Deon Wilson (Dev Patel) ist der dynamische junge Ingenieur hinter diesem Projekt, und er arbeitet längst an einem Roboter mit einer komplexeren KI. Sein erstes Versuchsobjekt ist Chappie – dessen Blechkörper eigentlich verschrottet werden sollte, der aber mit seiner neuen Software inmitten der abgewrackten Gangster ziemlich fidel und gelenkig agiert. Der Film von Neill Blomkamp, 2015, ist ein komisch-melancholisches Märchen über Leben und Tod (und Weiterleben danach), in dem vielfach Seiten gewechselt werden und Identitäten, die der Blechmänner wie die der Menschen.