Kultur

Warum tragen jetzt alle Fischerhut? | ABC-Z

Die Konzerte der wiedervereinigten Band Oasis sind schon jetzt einer der popkulturellen Höhepunkte des Jahres 2025. Das gilt auch aus modischer Sicht, denn die Band, allen voran Leadsänger Liam Gallagher, prägte in den Neunzigerjahren den Britpop-Look. Zu dessen wesentlichen Bestandteilen gehört der Bucket Hat, also der Fischerhut, mit weicher, herabfallender Krempe, tief ins Gesicht gezogen und häufig von der Marke Kangol.

In sozialen Medien wurde bereits spekuliert, dass Fans der Band auf den Konzerten ihre Hüte so untereinander tauschen werden, wie es das Publikum dieses Jahr bei Taylor-Swift-Konzerten mit Freundschaftsbändchen hielt (was dann sogar Robert Habeck inspirierte). Auch „The Guardian“ und „Vogue Business“ rechnen mit einer Renaissance der Bucket Hats.

Dabei sind Fischerhüte schon jetzt wieder allgegenwärtig, kommen aber in einem luxuriöseren, erwachseneren und zugleich praktischeren Gewand daher als bei den Brit-Poppern: aus flauschig-wärmendem, mal echtem, mal imitiertem Pelz. Luxuslabels wie Fendi und Loewe haben sie in die Kollektionen aufgenommen, bei H&M gibt es sie aber auch. Zu sehen sind sie auf winterlichen Straßen von London bis München, vor allem auf den Köpfen von Frauen.

Wärmer als ein klassischer Hut

Besonders oft werden sie zu klassischen Wollmänteln und Oversize-Modellen getragen. Mit dem zerrockten Musiker-Look hat diese (Kunst-)Pelz-Variation des Fischerhuts nur noch wenig zu tun. In asiatischen Metropolen tragen modebewusste Menschen sie schon seit einigen Jahren, wenn die Temperaturen sinken.

Der Fischerhut im Sommer: Oasis-Frontmann Liam Gallagher im Jahr 2000 in AthenPicture Alliance

Die Vorteile des Pelz-Fischerhuts liegen auf der Hand: Er hält wärmer als ein klassischer Hut, denn dank der abfallenden, weichen Krempe lässt er sich bis über die Ohren ziehen. Abdrücke, wie sie die meisten Strickmützen auf der Stirn hinterlassen, sind bei dem ohne Stretch und dicke Nähte auskommenden Hut nicht zu befürchten.

In stilistischer Hinsicht erweisen sie sich als besonders überzeugend: Wer sich mit einem klassischen Hut schnell overdressed fühlt, hat mit dem wintertauglichen Bucket Hat eine legere Alternative, ohne in eine unförmig-kindliche Pudelmützen-Ästhetik zu rutschen.

Auch das von Oasis-Frontmann Liam Gallagher bevorzugte Label Kangol hat flauschige Hüte im Sortiment, aus einem Angora-Gemisch und in gleich zehn Farben. Womöglich sieht man den Musiker ja im Sommer mit einem solchen Exemplar auf der Bühne, falls es doch mal kühler werden sollte. Bis dahin kann er schon mal Probe tragen. Er wäre in stilbewusster Gesellschaft.

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