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Warum sich AfD-Politiker Tino Chrupalla für den besseren Kanzler hält | ABC-Z

Die Sonne lacht, ein leichtes Lüftchen weht, die Umgebung in Görlitz ist pittoresk. Und weit und breit keine Störer durch Aktivisten des „Zentrum für politische Schönheit“. Diese planten, auch das ZDF-„Sommerinterview“ mit AfD-Politiker Tino Chrupalla maßgeblich zu stören – ähnlich, wie es jüngst die Aktivisten beim ARD-Interview mit Alice Weidel geschafft hatten. Ein peinlicher Vorgang für den öffentlich-rechtlichen Sender.

Friedrich Merz: “Er kann’s einfach nicht”

Tino Chrupalla, zusammen mit Alice Weidel Chef der AfD, gibt sich im Interview mit Wulf Schmiese sehr selbstbewusst. Dass er den Abgeordneten im Bundestag „gemäßigtes Auftreten“ verordnet hat, hält er für nicht erwähnenswert. Lieber geht Chrupalla in die Vollen, wenn es um Bundeskanzler Friedrich Merz geht. Sein Fazit: „Er kann‘s einfach nicht.“ Und dass der CDU-Politiker jetzt keine Waffenlieferungen mehr an Israel genehmigen will? Chrupalla betont, die AfD habe solche Lieferungen in Krisen- und Kriegsgebiete „immer abgelehnt“ und stehe weiter dazu, so Chrupalla im ZDF-„Sommerinterview“. Hinsichtlich der Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen sprach er von Verbrechen, die gesühnt werden müssten. Zugleich machte Chrupalla deutlich, dass Israel für die AfD ein Partner und auch „ein befreundetes Land“ bleibe. Es müsse dennoch möglich sein, „Freunde zu kritisieren, wenn sie politisch falsch liegen“.

Die Mehrheit der Deutschen wünscht sich mehr Druck auf Israel. Chrupalla sieht Fehler des Kanzlers

In Deutschland wünschen sich 74 Prozent der Menschen einer Umfrage zufolge mehr Druck der Bundesregierung auf Israel. Was würde AfD-Chef Chrupalla tun, wenn Kanzler wäre und nicht Friedrich Merz? „Ein Bundeskanzler Chrupalla hätte diese Situation gar nicht entstehen lassen.“ Deutschland und die EU hätten zu spät und falsch gehandelt. Ebenso wie im Krieg Russlands gegen die Ukraine. Beide Kriege „müssen so schnell wie möglich beendet werden“, sagt er. Wie das gehen soll? Das sagt Chrupalla nicht. Hat US-Präsident Trump den Krieg gegen die Ukraine Tage nach seiner zweiten Amtsübernahme beenden können, wie angekündigt? Hat er nicht. Wieder kommt Kritik am Kanzler: „Auch hier muss es darum gehen, dass Merz endlich Kontakt mit Putin aufnimmt“, tönt der AfD-Chef. Deutschland und die EU sitze nur noch am Katzentisch, und „bei den Zöllen Trumps hat man sich auch über den Tisch ziehen lassen“.

Die AfD ist laut Chrupalla längst eine Volkspartei

Chrupalla gibt sich siegessicher für die nächsten Landtagswahlen und die nächste Bundestagswahl. Er spekuliert, „ob wir überhaupt einen Koalitionspartner brauchen“. Er sieht die AfD längst als Volkspartei, die mindestens 40 Prozent holen kann. Und die es in jedem Fall besser kann, so insinuiert Chrupalla, als die jetzige Regierung unter Kanzler Friedrich Merz.

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