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Warum neben Olise beinahe auch Doué beim FC Bayern gelandet wäre | ABC-Z

Man stelle sich das mal vor. Max Eberl hätte beinahe einen Doppelpack erzielt, besser gesagt: einen Transfer-Doppelschlag. Gut, der wertvolle Assist zum ersten Volltreffer kam von Christoph Freund, dem Sportdirektor, der sein Amt an der Säbener Straße bereits im Herbst 2023 angetreten hatte. Eberl bekam den Job als Sportvorstand zum 1. März 2024.

Eberl verwandelte die Vorlage von Freund und machte ein Talent namens Michael Olise dingfest. Mit 17 Jahren hatte dieser beim FC Reading seinen ersten Profivertrag unterzeichnet, von dort ging’s 2021 zum Londoner Underdog-Klub Crystal Palace. Eine Karrieredelle. Denn wie Jamal Musiala durchlief Olise die Jugend-Akademie des FC Chelsea, sieben Jahre lang, im Anschluss wechselte er zur Ausbildungsstätte von Manchester City. Da wirkten die Stationen Reading (zweite englische Liga) und Crystal Palace wie ein Downgrade.

Olise “der beste Bundesliga-Spieler der Saison”

Die Bayern-Scouts hatten Olise schon länger auf dem Radar und schlugen im vergangenen Sommer zu. Für eine Ablöse von 53 Millionen Euro wechselte der Linksfuß nach München und wurde zu einem der besten Transfers der letzten Dekade – Minimum. Bei Bayern absolvierte er inklusive der vier Partien bei der Klub-WM 54 Pflichtspiele, erzielte dabei 20 Tore und gab 23 Vorlagen. Ein herausragendes erstes Jahr in einer neuen Liga, bei einem neuen Verein in einem anderen Land.

“Michael”, sagt Sportdirektor Freund, “ist ein Spieler, wegen dem die Leute gerne ins Stadion gehen. Der Junge macht überragend Spaß. Es wirkt alles immer sehr leicht und locker, aber er spielt extrem seriös. Er ist keiner, der Zirkus spielt, sondern auch für die Mannschaft.” Eberl feierte den 23 Jahre alten Rechtsaußen mit dem linken Zauberfüßchen Mitte Mai: “Für mich ist er der beste Bundesliga-Spieler der Saison. Michael ist unser Fundament für die Zukunft.”

Max Eberl war auch an Désiré Doué interessiert.
Max Eberl war auch an Désiré Doué interessiert.
© IMAGO / Jan Huebner
Max Eberl war auch an Désiré Doué interessiert.

von IMAGO / Jan Huebner

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Bayern war 2024 an Doué dran

Olise war eine Entdeckung aus der Schublade krumme Karriere-Verläufe. Kein No-Name-Scoop wie der mit Alphonso Davies, der im Januar 2019 als völlig unbekannter Teenager in Kanada entdeckt wurde. Olise war auch kein super talentierter Jugendspieler mehr wie einst Musiala, der 2019 im Alter von 16 Jahren aus der Chelsea-Jugend nach München gelockt werden konnte.

In diese Schablonen passt Désiré Doué nicht. Der 20-jährige Außenstürmer war im vergangenen Sommer heißbegehrt nach einer fulminanten Saison bei Stade Rennes, aus dessen Jugend er stammt. Der FC Bayern war in Person von Eberl vor einem Jahr am eminent schnellen Doué dran, das Preisschild war ähnlich hoch wie bei Olise, rund 50 Millionen Euro. So teuer war Doué dann auch, als er sich trotz des intensiven Werbens der Münchner für die Perspektive bei Paris Saint-Germain entschied und beim Global Player aus der französischen Hauptstadt einen Vertrag bis 2029 unterschrieb. Ebenfalls ein Top-Transfer im Preis-Leistungs-Verhältnis.

Olise und Doué hatten sich bei Bayern prima ergänzt

Nichts wurde es mit einer ganz frischen französischen Flügelzange beim FC Bayern. Und nun, diesen Samstag in Atlanta (18 Uhr MEZ, Sat.1 & DAZN live), sind sie Gegner im Viertelfinale der Klub-WM. Olise, der Shootingstar der Bundesliga und Doué, der knapp verpasste Transfer-Coup Nummer zwei. Es werden nicht nur Phantomschmerzen sein, die bei Eberl und Freund auftreten, wenn Champions-League-Sieger Doué am Samstag mit hohem Tempo über die Flügel aufdribbelt. Da kommt was auf Konrad Laimer, den Rechtsverteidiger, und Josip Stanisic, den Linksverteidiger, zu.

Désiré Doué jubelt nach seinem Tor im Champions-League-Finale gegen Inter Mailand.
Désiré Doué jubelt nach seinem Tor im Champions-League-Finale gegen Inter Mailand.
© IMAGO/Spada/LaPresse
Désiré Doué jubelt nach seinem Tor im Champions-League-Finale gegen Inter Mailand.

von IMAGO/Spada/LaPresse

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Doué wurde in seinem ersten Jahr bei PSG zum Nationalspieler (drei Länderspiele, kein Tor), Olise kommt bereits auf acht Einsätze für die L’Équipe Tricolore, erzielte dabei zwei Tore. Gegenüber den Medien gibt er sich weitestgehend als Schweiger, wirkt verschlossen. Anders innerhalb der Mannschaft. Hier sorgt er meist für die Musik-Auswahl beim Aufwärmen vor den Trainingseinheiten. Doué dagegen geht mehr aus sich heraus, ist extrovertierter.

Sie hätten sich prima ergänzt. Und man würde heute anders über Eberl urteilen, der so weiterhin auf dem Transfermarkt nach einem Linksaußen fahndet …

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