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Johannes Onnich ist neuer Leiter der Polizeiinspektion Dorfen – Erding | ABC-Z

Die Polizeiinspektion Dorfen hat wieder einen neuen Leiter, der für längere Zeit bleiben wird: Johannes Onnich löst Tobias Rötzer ab, der als Interimsleiter Erfahrungen sammeln sollte und nur zehn Monate in Dorfen war. Onnich war davor 25 Jahre bei der Kriminalpolizei Zentralaufgaben (KPZ) beim Polizeipräsidium Oberbayern Nord und dort zuständig für organisierte Kriminalität, Cyberkriminalität und internationale Bandenkriminalität sowie Rauschgifthandel, zuletzt dann als Kommissariatsleiter Staatsschutz. Bei seiner Amtseinführung im Dorfener Rathaus wurde er von mehreren Seiten angesprochen, ob ihm der Job im wenig kriminellen Dorfen nicht langweilig werde. Nein, wehrte er ab. Er freue sich, künftig näher an der Bevölkerung und an den Behörden zu sein: „Es muss nicht immer Mord und Totschlag sein.“

Onnich ist nicht der erste Inspektionsleiter in Dorfen, der von der KPZ kommt. Sein Vorvorgänger Harald Kratzel, der im Dezember 2024 in den Ruhestand verabschiedet wurde, hatte eine ähnliche berufliche Vorgeschichte. Wie Kratzel will auch Onnich dauerhaft in Dorfen bleiben. Rötzer, der die Monate zwischen den beiden überbrückte, wechselt zur Polizeiinspektion Erding und man will ihn für Führungsaufgaben im Blick behalten, erläuterte Polizeipräsidentin Kerstin Schaller bei der Amtseinführung seines Nachfolgers.

Die Polizeiinspektion Dorfen betreut den östlichen Teil des Landkreises Erding mit neun Gemeinden und rund 44 000 Einwohnern. Die Kriminalitätshäufigkeitszahl, also die Anzahl der Straftaten umgerechnet auf 100 000 Einwohner, betrug im Jahr 2024 gerade mal 2648, das ist einer der niedrigsten Werte im Bundesgebiet. Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Straftaten um 10,8 Prozent. Die Aufklärungsquote liegt mit knapp 75 Prozent über dem bayerischen Durchschnitt. Zu den häufigsten Delikten zählen Parkrempler mit Fahrerflucht, Laden- und Fahrraddiebstähle. Im Verkehrsbereich liegt die Region aber im Durchschnitt. 2025 gab es bislang mehr als 80 bei Verkehrsunfällen verletzte Personen. Zudem starben drei Menschen bei Verkehrsunfällen, alle innerhalb von zwei Wochen im Juni dieses Jahres.

Polizeipräsidentin Schaller resümierte, die Polizei sei bei den Großveranstaltungen in der Region wie beim Hemadlenzenumzug oder bei den Volksfesten besonders präsent. Allerdings habe man bislang nur positive Erfahrungen gemacht, die Veranstaltungen verliefen vorwiegend friedlich. Ein besonderes Augenmerk habe man auf die kbo-Klinik in Taufkirchen. Dort halte man auch Übungen ab, um im Fall der Fälle vorbereitet zu sein. Zuletzt habe man eine Brandschutzübung abgehalten, bei der man auch Fluchtversuche unterbinde, sowie eine Geiselnahme simuliert.

Die Polizeiinspektion Dorfen ist aktuell mit 39 Polizeibeamten besetzt. Das nicht üppig, wenn an sieben Tagen in der Woche 24 Stunden Schichtdienst geleistet wird. Polizeipräsident Güther Gietl hatte bereits bei der Verabschiedung von Harald Kratzel versprochen, dass die Inspektion Dorfen im Jahr 2025 drei neue Stellen bekommen werde. Zu diesem Zeitpunkt verfügte die PI noch über 40 Beamte. Aktuell sind es somit vier unter Plan. Polizeipräsidentin Schaller sagte, 2026 werde man diese Stellen besetzen.

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