Waldbrände unter Kontrolle: Lage am Brocken entspannt sich | ABC-Z
Der Landkreis Harz ist nach dem großen Waldbrand am Brocken optimistisch, dass das Feuer noch heute vollständig gelöscht wird. Nächtliche Regenfälle hatten die Lage entspannt.
Eine Drohne habe heute erneut die Lage in dem Gebiet erkundet, teilte der Landkreis am frühen Nachmittag mit. Auf den Bildern seien nur noch wenige Glutnester zu sehen gewesen. Dem Landkreis Harz (Sachsen-Anhalt) zufolge sollen diese im Laufe des Tages von den übrigen rund 100 Einsatzkräften am Boden gelöscht werden. Hilfe aus anderen Regionen werde für die Löscharbeiten nicht mehr benötigt. Die Feuerwehren und das Technische Hilfswerk bereiten bereits ihren Abzug vor. Bis Dienstagabend soll das Gebiet am Brocken voraussichtlich noch für Wanderer und Ausflügler gesperrt blieben.
Kramer: “Können noch nicht ‘Feuer aus’ melden”
Nächtliche Regenfälle hatten die Lage am Brocken am Montag entspannt. “30 Liter Niederschlag über Nacht haben dem Feuer den Rest gegeben”, sagte Kai-Uwe Lohse, Kreisbrandmeister des Harzes, am Morgen im Gespräch mit NDR Info. Auch in den kommenden Tagen soll das Gebiet intensiv auf Glutnester kontrolliert werden.
Feuer am Brocken war Samstagabend unter Kontrolle
Der Waldbrand war den Angaben des Landkreises zufolge am Freitag gegen 14 Uhr nahe der Kesselklippe in der Nähe des Brockens an mehreren Stellen ausgebrochen. Samstagabend hatte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle. Rund 24 Stunden später, am Sonntagabend, meldete der Landkreis schließlich, dass das Feuer am Königsberg weitgehend gelöscht sei. Die Kosten des Feuers schätzt Wernigerodes Oberbürgermeister Tobias Kascha (SPD) auf bis zu drei Millionen Euro.
Waldbrand am Harz: Suche nach Ursache
Der Harzer Kreisbrandmeister Lohse hält es für möglich, dass das Feuer am Brocken gelegt worden ist. “Brandstiftung ist nicht ausgeschlossen”, so Lohse. Er verwies darauf, dass das Feuer am Freitag zeitgleich an mehreren Stellen ausgebrochen war. Es gebe Videomaterial, auf dem das eindeutig zu sehen sei, sagte Lohse dem MDR. Der Harzer Nationalparkchef Roland Pietsch hingegen hält es nach eigenen Angaben für unwahrscheinlich, dass in dem unwegsamen Gelände acht Brände innerhalb kurzer Zeit gelegt wurden. Die Polizei hat ein Brandermittlungs-Verfahren eingeleitet. Angaben zur Ursache seien erst möglich, wenn Ermittlerinnen und Ermittler den Brandort untersuchen könnten, hieß es.
Tagelanger Brand am Königsberg im September 2022
Vor zwei Jahren hatte es an derselben Stelle schon einmal gebrannt. Tagelang versuchten die Feuerwehren damals den insgesamt zwölf Hektar großen Brand zu löschen. Zeitweise waren sieben Löschhubschrauber im Einsatz, auch zwei Löschflugzeuge aus Italien unterstützten. Der Landkreis Harz hatte seinerzeit den Katastrophenfall ausgerufen.
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NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 09.09.2024 | 12:00 Uhr