Paris eröffnet drei Freibäder an der Seine – in diesem Sommer! | ABC-Z

Paris. Ein Bad im Fluss an heißen Tagen. Davon träumen viele Menschen in der französischen Hauptstadt. Und auch in Berlin gibt es Bestrebungen.
Wegen der schlechten Wasserqualität war das Schwimmen in der Seine fast 100 Jahre lang verboten. Der Fluss durchquert die französische Hauptstadt Paris und ist ab diesem Sommer nicht nur für seine berühmten Kulturorte wie Notre-Dame, den Louvre oder den Eiffelturm bekannt, die direkt an ihrem Ufer stehen. Schon bald kommt ein Freibad hinzu.
Drei Freibäder an der Seine eröffnen im Sommer
Im Sommer 2024 war das Baden in der Seine bereits im Rahmen der Olympischen Spiele für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlaubt worden. Für die Bevölkerung jedoch galt weiterhin ein Badeverbot. Das ändert sich nun durch drei Seine-Freibäder, die die Stadtverwaltung im Herzen von Paris einrichten will. Das berichtet die Tagesschau. „Alle sollen ab diesem Sommer in der Seine schwimmen können“, sagte Frankreichs Sportministerin Marie Barsacq.
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Damit das Baden in der Seine möglich wird, musste zuallererst die Wasserqualität verbessert werden. Regenwasserrückhaltebecken sorgen nun dafür, dass verunreinigten Regenwasser nicht mehr wie bisher in den Fluss fließt. Auch das Abwasser Tausender Pariser Haushalte lief bis vor einigen Jahren direkt hinein. Insgesamt investierte die Stadt eine Milliarde Euro in das Projekt.
Drei Seine-Freibäder mitten in der Stadt
Die drei Becken verteilen im Zentrum von Paris: Eins wird gegenüber der Schwaneninsel in der Nähe des Eiffelturms liegen, ein weiteres Becken soll es unweit der Kathedrale Notre-Dame und eines in Nähe der Nationalbibliothek. Die Wasserqualität wird regelmäßig überwacht. Geöffnet sind die Freibäder immer in den warmen Sommermonaten.

Auch in der Nähe des Eiffelturms sollen Menschen wieder in der Seine schwimmen dürfen. (Archivbild)
© kyodo/dpa | –
Die Seine für das Schwimmen und Abkühlen zu öffnen, solle auch eine Anpassung an den Klimawandel sein, erklärt laut Bericht die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo. Im Sommer können die Temperaturen in Paris auf 30 Grad und mehr steigen. Für die Verwaltung ist die Badeerlaubnis für den wichtigen Fluss also auch eine Maßnahme, um heißer werdenden Sommern zu begegnen.
Überlegungen für Flussbad kommen in Berlin nicht voran
Auch in Berlin gibt es schon länger den Wunsch danach, die Spree für das Baden zu öffnen. Und auch dort gilt seit nun mehr 100 Jahren ein Badeverbot, ebenfalls mit der schlechten Wasserqualität begründet. Der Verein Flussbad Berlin setzt für ein Ende dieses Verbots ein. Das Projekt eines Flussbades auf Höhe des Humboldt Forums wird sogar seit zehn Jahren durch Senatsumweltverwaltung gefördert. Insgesamt flossen bereits sieben Millionen Euro hinein.
Bisher zeichnet sich jedoch nicht ab, dass das Projekt aber tatsächlich realisiert wird, was mit Blick auf die enormen Investitionen zu Kritik geführt hatte.
Verein schlägt dauerhaftes Wasser-Monitoring für Berliner Spree vor
Laut Vereinsmitgliedern sei das Wasser in so guter Qualität, dass es nicht gefiltert werden müsse, um darin schwimmen zu können. Sie schlagen ein dauerhaftes Monitoring für das Spree-Wasser vor, damit Schwimmer informiert werden, wenn die Qualität in einen ungesunden Bereich rutscht. Dies dürfte beispielsweise nach Starkregenereignissen der Fall sein, wenn durch die Mischkanalisation eine Vielzahl unterschiedlicher Fäkalkeime das Wasser kontaminieren.
Wegen der Nutzung als Bundesschifffahrtsstraße kommt nicht nur ein weiterer Faktor der Verschmutzung dazu, sondern auch Gefahren durch vorbeifahrende Schiffe. Abschließende Untersuchungen laufen noch, um zu klären, wie die Wasserqualität tatsächlich ist.