Politik

Wahl in Honduras: Trump-Kandidat Asfura gewinnt Präsidentschaftswahl in Honduras | ABC-Z

Mehr als drei Wochen nach der Präsidentschaftswahl in Honduras
hat die Wahlbehörde des Landes den von US-Präsident Donald Trump
unterstützten Kandidaten Nasry Asfura zum Sieger erklärt. Asfura sei zu
einer vierjährigen Amtszeit gewählt worden, sagte die Präsidentin der
Wahlbehörde, Ana Paola Hall. Kurz darauf gratulierte
US-Außenminister Marco Rubio dem rechtsgerichteten Unternehmer zu seinem
Wahlsieg.

Der Wahlbehörde zufolge erzielte Asfura 40,1
Prozent der abgegebenen Stimmen. Der ebenfalls rechtsgerichtete
Fernsehmoderator Salvador Nasralla kam auf 39,53 Prozent und die
Kandidatin der linksgerichteten Regierungspartei Libre, Rixi Moncada,
auf 19,19 Prozent. Nur zwei der drei Wahlratsmitglieder billigten die Entscheidung, was den Streit um
das knappe Ergebnis weiter anheizt.

“Honduras – ich bin bereit zu regieren”,
schrieb Asfura nach der Bekanntgabe des Ergebnisses auf der Plattform X. “Ich werde dich nicht enttäuschen.” Wer bei der
Wahl die meisten Stimmen erringt, wird Präsident des
mittelamerikanischen Landes, eine Stichwahl ist nicht vorgesehen.

Wegen Unregelmäßigkeiten mussten Wahlscheine überprüft werden

Wenige Minuten nach der Bekanntgabe der
offiziellen Ergebnisse begrüßte die US-Regierung diese. Washington freue
sich, mit der neuen honduranischen Regierung zusammenzuarbeiten, “um
unsere bilaterale und regionale Sicherheitszusammenarbeit
voranzutreiben, die illegale Einwanderung in die USA zu beenden und die
wirtschaftlichen Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern zu
stärken”, sagte Rubio. Angesichts des langwierigen
Auszählungsprozesses nach der Wahl rief der US-Außenminister alle Seiten
auf, “die bestätigten Ergebnisse zu respektieren, damit die
honduranischen Behörden rasch einen friedlichen Machtwechsel
gewährleisten können.”

Der Präsident des honduranischen Kongresses, Luis Redondo
von der Regierungspartei LIBRE, wies die ​Erklärung der
Wahlbehörde umgehend als Wahlputsch zurück. “Das steht
komplett außerhalb des Gesetzes. Es ‍hat keinen Wert”, schrieb er
auf X. Wegen des knappen Ergebnisses und Unstimmigkeiten mussten
rund 15 Prozent der Stimmzettel per Hand neu ausgezählt werden.
Die regierende Linkspartei hatte der ⁠Opposition einen Wahlputsch
vorgeworfen und zu Protesten aufgerufen.

In dem zentralamerikanischen Land ist am 30.
November gewählt worden. Vor dem Wahlgang hatte Trump zur Wahl von
Asfura aufgerufen. Nach der Stimmabgabe griff der US-Präsident die Wahlbehörde an, nachdem
diese auf der Grundlage von ersten Ergebnissen von einem “technischen
Gleichstand” zwischen Asfura und Nasralla gesprochen hatte
. Nasralla forderte eine Neuauszählung der Stimmen aufgrund angeblicher Unregelmäßigkeiten.

Trump begnadigte verurteilten Ex-Präsidenten

US-Präsident Trump hatte sich massiv in den Wahlkampf
eingemischt. Er bezeichnete Asfura als den ⁠einzig wahren Freund
der Freiheit in Honduras und ⁠drohte damit, die US-Finanzhilfen
zu streichen, sollte dieser nicht gewinnen. Zudem ‌begnadigte
Trump den früheren Präsidenten Juan Orlando Hernández, der wegen
Drogenhandels und Waffenbesitzes in den USA eine Haftstrafe
verbüßte. Experten zufolge ⁠ist Trumps Unterstützung Teil seines
Bestrebens, einen konservativen Block in Lateinamerika ‍zu
formen.

Honduras gilt
als eines der instabilsten Länder Lateinamerikas, den letzten Putsch
hatte es im Jahr 2009 gegeben. Fast zwei Drittel der elf Millionen
Einwohnerinnen und Einwohner leben in Armut. Die über Jahrzehnte übliche
Migration in die USA mit Rücküberweisungen an die Familien in der
Heimat ist seit Trump kaum noch möglich. Bisher machten Überweisungen
von Migranten fast ein Drittel des Bruttoinlandsproduktes (BIP) des
zentralamerikanischen Landes aus.

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