Waffenruhe in Gaza verzögert sich – „Hamas erfüllt Verpflichtungen nicht“ | ABC-Z
Berlin. Eigentlich hätte die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas heute beginnen sollen. Doch es gibt Probleme – und weiterhin Angriffe auf Gaza.
Lange hatten Israel und die islamistische Hamas verhandelt, heute sollte die Waffenruhe im Gazastreifen beginnen. Eigentlich. Denn in letzter Minute scheint es Probleme zu geben. Die Hamas hält sich nicht an eine Absprache – und Israel fliegt weiter Angriffe auf Gaza. Scheitert der Geiseldeal? Wir berichten über die Entwicklungen im Blog.
Geiseldeal und Waffenruhe: News und Infos über die Entwicklungen im Nahen Osten im Blog.
Waffenruhe in Gaza – aktuelle Meldungen: Hamas will Geisel-Liste an Israel übergeben haben
9.26 Uhr: Die Hamas hat inzwischen verkündet, man haben die Namen der drei Geiseln, die noch heute freigelassen werden sollen, an Israel übermittelt. Das berichten mehrere israelische Medien übereinstimmend. Ein israelischer Beamter bestätigte dem öffentlich-rechtlichen Rundfunksender KAN zudem, man habe die Liste erhalten.
Israel fliegt weiterhin Angriffe auf Gaza
8.29 Uhr: Noch wartet man in Israel auf die von der Hamas versprochene Liste mit den Namen der drei Geiseln, die heute freigelassen werden sollen. Auf X teilte die israelische Armee derweil mit, weiterhin Angriffe auf den Gazastreifen zu fliegen. Auch mit Artillerie habe man Ziele im Norden und im Zentrum der umkämpften Region angegriffen.
⭕The IDF is continuing to operate and strike terrorist targets in Gaza.
A short while ago, IDF artillery and aircraft struck a number of terrorist targets in northern and central Gaza.
The IDF remains ready in offense and defense and will not allow any harm to the citizens… pic.twitter.com/jb0WbATN6H
— Israel Defense Forces (@IDF) 19. Januar 2025
Ursprungsmeldung: Waffenruhe im Gazastreifen verzögert sich
8.14 Uhr: Eigentlich sollten ab 7.30 Uhr deutscher Zeit die Waffen schweigen – doch noch gehen die Angriffe weiger: Die zwischen Israel und der islamistischen Hamas verhandelte Waffenruhe im Gaza-Krieg verzögert sich. Wie Israels Armeesprecher Daniel Hagari mitteilte, hätten die Islamisten bisher entgegen anderer Absprachen keine Liste mit den Namen der drei Geiseln übermittelt, die im Laufe des Tages im Rahmen des Deals freikommen sollen.
Die Hamas hätte die Namen der Geiseln eigentlich schon am Samstag mitteilen müssen. „Die Hamas erfüllt ihre Verpflichtungen nicht“, sagte Hagari. Solange die Liste nicht vorliege, greife die israelische Armee weiter an.
Waffenruhe im Gazastreifen: 33 Geiseln sollen freikommen
Israel und die Hamas hatten sich auf eine Waffenruhe von zunächst 42 Tagen geeinigt. In der Zeit sollen 33 der 98 im Gazastreifen verbliebenen israelischen Geiseln gegen 1904 inhaftierte Palästinenser ausgetauscht werden. Unter den Geiseln sind auch Israelis, die zusätzlich die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. In Israel wird davon ausgegangen, dass 34 der Entführten vermutlich tot sind.
Laut der israelischen Regierung ist die Freilassung der ersten drei Geiseln heute um 15 Uhr deutscher Zeit geplant. Nach israelischen Angaben handelt es sich um drei Zivilistinnen. Etwa zur gleichen Zeit sollen in Israel die ersten rund 90 palästinensischen Häftlinge freigelassen und von Sicherheitskräften entweder ins besetzte Westjordanland oder in den Gazastreifen gebracht werden.
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Verzögerung bei Waffenruhe – scheitert das Abkommen zwischen Israel und der Hamas?
Ob es angesichts des verzögerten Beginns der Waffenruhe bei dem Zeitplan bleibt, blieb zunächst ungewiss. Netanjahu hatte am Vorabend der geplanten Waffenruhe bekräftigt, Israel werde bei einem Scheitern des Abkommens die Kämpfe wiederaufnehmen und alle Kriegsziele durchsetzen, darunter die Zerschlagung der Hamas.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
Hinter den Kulissen der Politik – meinungsstark, exklusiv, relevant.
Die erste Phase des Abkommens sieht auch eine schnelle Verbesserung der Versorgung mit Lebensmitteln für die mehr als zwei Millionen Bewohner des weitgehend zerstörten Gazastreifens vor, von denen nach UN-Angaben 90 Prozent unter Hunger leiden. Zudem muss sich die israelische Armee aus Bevölkerungszentren im Gazastreifen zurückziehen.
Mehr von Israel-Korrespondentin Maria Sterkl
fmg/dpa/afp/kna/epd