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VW-Robo-Taxi geht in Serie: “Volkswagens Produkt ist technologisch besser als das von Tesla” | ABC-Z


VW-Robo-Taxi geht in Serie

“Volkswagens Produkt ist technologisch besser als das von Tesla”

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Volkswagen präsentiert mit dem ID Buzz AD Europas erstes selbstfahrendes Serienfahrzeug. Auto-Experte Pieper lobt die Technik und betont die höhere Sicherheit im Vergleich zu Tesla. Doch der hohe Preis und begrenzte Einsatzgebiete könnten VW vor Herausforderungen stellen.

Während der E-Autobauer Tesla mit lautstarkem Marketing für sein Robo-Taxi wirbt, ging die Vorstellung eines europäischen Meilensteins fast unter: Volkswagen präsentierte mit dem ID Buzz AD das erste serienreife, selbstfahrende E-Fahrzeug aus Europa. Ab 2026 soll der autonome E-Bulli zunächst in Hamburg und Los Angeles unterwegs sein.

VW Vorzüge 87,68

“Volkswagens Produkt ist technologisch besser als das von Tesla”, sagt Jürgen Pieper im Gespräch mit ntv. Es sei zwar komplizierter und teurer, das könne ein Nachteil sein. “Aber durch die Kombination von Radargeräten und Kameras ist man eher in der Lage, alle Fahrsituationen zu beherrschen, als es der Tesla tut.” Der Fokus auf Sicherheit und eine aufwendigere Technik könnte sich auch in der Nachfrage widerspiegeln. “Die Kunden, die Qualität und maximale Sicherheit nachfragen, werden eher bei VW landen als bei anderen Wettbewerbern.”

Das Fahrzeug verfügt über 13 Kameras, 9 sogenannte Lidare und 5 Radare, mit denen es die Umgebung in Echtzeit erfasst. Bis Tempo 120 kann das Auto damit rein autonom fahren. Ein Nachteil für die Kunden: Das Robo-Taxi von VW wird Pieper zufolge teurer sein als viele Konkurrenzprodukte. “Es wird aber wahrscheinlich tendenziell günstiger sein als das Taxi mit Fahrer. Allein der Fahrer macht bei einer Taxifahrt schätzungsweise 30 Prozent der Gesamtkosten aus.” Diese Kosten könnten in Zukunft für Kunden entfallen.

Die Robo-Taxis von Tesla werden nicht nur aggressiver vermarktet, sie sind auch günstiger. Tesla habe dafür aber eben auch keine hundertprozentig abgesicherte Technik. “Die Schadanfälligkeit und die Unfallgefahr werden bei Teslas Version größer sein”, sagt Pieper.

Unabhängig von Testfahrten, wie sie Volkswagen in Hamburg schon seit einiger Zeit macht, rechnet der Auto-Experte damit, dass Robo-Taxis nicht vor 2030 auf den Straßen fahren werden. Testfahrten mit Prototypen gibt es dort bereits seit 2023. “Uber hat die Taxiwelt innerhalb von fünf Jahren schon sehr stark verändert – auch wenn der Entwicklung zu Beginn Regularien entgegenstanden.” Pieper geht davon aus, dass die Entwicklung beim Robo-Taxi ähnlich verlaufen wird. “Heute vermag man sich das kaum vorzustellen. Aber ich denke schon, dass es in 15 Jahren zur Normalität geworden ist.”

Von der ersten Generation des ID Buzz AD will VW deutlich über 10.000 Stück ausliefern. Die ersten 1000 sollen bereits bis Ende 2027 auf die Straße kommen. Allein der Fahrdienst Uber, mit dem die Wolfsburger im April eine Kooperation in den USA vereinbart hatten, wolle innerhalb von zehn Jahren bis zu 10.000 Fahrzeuge abnehmen. Bis Ende 2026 will VW in Europa und den USA die Zulassung für den fahrerlosen Betrieb erhalten. Danach könne auf den bisher noch vorgeschriebenen Sicherheitsfahrer verzichtet werden.

Volkswagen verkauft seine Robo-Taxis ausschließlich an Fahrzeugdienstleister. Einen Verkauf des Modells an Endkunden schließt VW dagegen aus. Denn das Fahrgebiet ist begrenzt und reicht in Hamburg nicht einmal bis zur Stadtgrenze. Zudem muss eine Leitstelle im Hintergrund jederzeit eingreifen können. Auch der Preis würde Kunden wohl eher abschrecken. Zwar könne man über einen theoretischen Kaufpreis derzeit nur spekulieren. Doch, so räumt Christian Senger ein, der im Vorstand von VW Nutzfahrzeuge für das autonome Fahren zuständig ist: Einen kleinen sechsstelligen Euro-Betrag werde man für das Auto schon hinlegen müssen.

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