Wirtschaft

VW-Dieselskandal: Strafprozess gegen ehemaligen VW-Chef Martin Winterkorn verschoben | ABC-Z

Das Landgericht Braunschweig hat die Verhandlungen im Strafprozess gegen den früheren VW-Chef Martin Winterkorn auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Laut der zuständigen Strafkammer sei Winterkorn in den kommenden Monaten aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage, an den Verhandlungen teilzunehmen.

Martin Winterkorn war von 2007 bis 2015 Vorstandsvorsitzender von Volkswagen und trat im Zuge des Dieselskandals zurück. Zu Beginn des Prozesses im September 2024 erschien er vor Gericht. Ihm werden gewerbs- und bandenmäßiger Betrug, uneidliche Falschaussage sowie Marktmanipulation vorgeworfen. Schon damals bestritt er, vom Einsatz der Betrugssoftware gewusst zu haben.

Aufschub um mehrere Monate

Wenige Wochen nach Prozessbeginn wurde ein medizinisches Gutachten vorgelegt. Demnach soll der ehemalige VW-Chef für mehrere Monate weder in der Lage sein zu reisen noch an den Verhandlungen teilzunehmen. Kurz zuvor soll es einen Unfall in Winterkorns häuslichem Umfeld gegeben haben.  

Mitte Dezember erklärte die zuständige Kammer jedoch, sie gehe davon aus, dass Winterkorn an zukünftigen Terminen teilnehmen könne. Daraufhin wurden 89 Verhandlungstermine bis Februar 2026 angesetzt.

Die Verteidigung von Martin Winterkorn reagierte darauf mit einem Antrag auf Befangenheit gegen den Vorsitzenden Richter Johannes Mühe. Der Richter habe die 89 Verhandlungstermine beschlossen, noch bevor ein Gutachten zum Gesundheitszustand Winterkorns vorlag. Der Antrag wurde abgelehnt.  

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