Vorwurf: Zusammenarbeit mit USA: Iran verurteilt US-Reporter zu zehn Jahren Haft | ABC-Z
Vorwurf: Zusammenarbeit mit USA
Iran verurteilt US-Reporter zu zehn Jahren Haft
14.12.2024, 21:16 Uhr
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Der US-amerikanische-iranische Journalist Resa Walisadeh muss im Iran für zehn Jahre ins Gefängnis. Ein Revolutionsgericht wirft ihm vor, während seiner Tätigkeit für den Nachrichtensender Radio Farda mit dem politischen Erzfeind USA zusammengearbeitet haben.
Ein Revolutionsgericht im Iran hat den amerikanisch-iranischen Reporter Resa Walisadeh zu zehn Jahren Haft verurteilt. Er soll nach Ansicht der Richter während seiner Tätigkeit für den Nachrichtensender Radio Farda mit dem politischen Erzfeind USA zusammengearbeitet haben, wie sein Anwalt Mohamad Aghasi auf X schrieb.
Walisadeh hatte mehrere Jahre in Prag für den US-finanzierten Sender Radio Farda gearbeitet und davor für den US-Sender Voice of America. Im März dieses Jahres kehrte er nach 13 Jahren in den Iran zurück und wurde sechs Monate später von Sicherheitskräften verhaftet. Radio Farda bestätigte das Urteil auf seiner Website.
Laut Aghasi befindet sich sein Mandant in Einzelhaft, hat kein Besuchsrecht und durfte in den letzten Tagen nicht einmal seinen Anwalt treffen. Aghasi kündigte an, Berufung gegen das Urteil einzulegen.
Mehrere Doppelstaatler sitzen in iranischen Gefängnissen wegen verschiedener Vorwürfe, vor allem wegen angeblicher Kollaboration oder Spionage für das Ausland. Nach Ansicht von Kritikern werden sie von der iranischen Justiz als Geiseln benutzt, um politische Forderungen durchzusetzen.
Ende Oktober wurde der deutsch-iranische Doppelstaatsbürger Djamshid Sharmahd trotz internationaler Kritik an dem Todesurteil wegen Terrorvorwürfen hingerichtet. Ein Revolutionsgericht hatte Sharmahd im Frühjahr 2023 wegen Terrorvorwürfen verurteilt. Hintergrund dürfte sein Engagement in der iranischen Exil-Oppositionsgruppe “Tondar” (Donner) sein.
Die iranische Staatsführung wirft der monarchistischen Organisation vor, für einen Anschlag im Jahr 2008 in der Millionenstadt Schiras mit mehreren Todesopfern verantwortlich zu sein. Die Vorwürfe lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Sharmahds Familie und Menschenrechtler wiesen die Anschuldigungen vehement zurück.