DIHK: Deutsche Unternehmen investieren zögerlich | ABC-Z

Die Investitionsbereitschaft in der deutschen Wirtschaft bleibt auf einem niedrigen Niveau. Laut einem internen Schreiben der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) planen derzeit nur 24 Prozent der Unternehmen mit steigenden Investitionen. Rund ein Drittel der Betriebe will seine Investitionen sogar reduzieren. Das geht aus einer aktuellen Konjunkturumfrage hervor, die die DIHK am Dienstag vorstellen will.
„Nicht einmal jedes fünfte Unternehmen könne sich vorstellen, die eigenen Kapazitäten auszuweiten“, erklärte DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov. Sie spricht von „ernüchternden Zahlen“.
Die Gründe für die Investitionszurückhaltung sind vielfältig. Wirtschaftsverbände kritisieren seit Langem strukturelle Standortnachteile in Deutschland. Dazu zählen unter anderem:
- hohe Energiepreise
- überdurchschnittliche Steuerlast
- komplexe Bürokratie
- langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren
Nach zwei Jahren wirtschaftlicher Schrumpfung wird für 2025 lediglich mit einer Stagnation des Bruttoinlandsprodukts gerechnet.
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist die unberechenbare Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Diese könnte sich negativ auf den Export und die Investitionsentscheidungen deutscher Unternehmen auswirken.
Die neue Bundesregierung hat bereits Maßnahmen angekündigt, um die Wirtschaft zu stimulieren und Investitionen im Inland attraktiver zu machen.
„Unsere Ausrüstungsinvestitionen liegen noch immer um zehn Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau. Unternehmen müssen sich trauen und zutrauen, Geld in die Hand zu nehmen“, so Melnikov. Investitionen seien entscheidend, um die wirtschaftliche Dynamik wiederzubeleben.
Laut der Umfrage sorgen sich viele Unternehmen um die Nachfrageentwicklung im In- und Ausland. Auch steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie hohe Arbeitskosten gelten als zentrale Investitionshemmnisse.